Auf einen Klick alles übers Schloss
Neue Internetseite www.braunschweiger-residenzschloss.de dokumentiert Berichterstattung der Braunschweiger Zeitung von 1945 – 2012.
Das Schloss hat polarisiert wie kein zweites Thema in Braunschweigs Nachkriegsgeschichte. Die heftigen Diskussionen um den Abriss und die kontroverse Debatte um den Wiederaufbau in den Jahren von 2002 bis zur Neueröffnung 2007 hat die Stadt gespalten jeweils in Befürworter und erbitterte Gegner. Manche Gräben wurden aufgeschüttet. Heute haben die Braunschweigerinnen und Braunschweiger längst ihren Frieden geschlossen und die Aufwertung ihrer Stadt durch das rekonstruierte Schloss und das Einkaufszentrum Schloss-Arkaden erkannt. Jetzt geht es also „nur noch“ um historische Rückblicke. Wie war das damals eigentlich alles? Die geballte Ladung Information aus sieben Jahrzehnten Schloss-Debatten in der Braunschweiger Zeitung gibt es unter: www.braunschweiger-residenzschloss.de
Die Stiftung Residenzschloss Braunschweig hat in Zusammenarbeit mit der BZV Medienhaus GmbH und unterstützt von der Richard Borek Stiftung die Sammlung sämtlicher Artikel aus der Braunschweiger Zeitung veröffentlicht, die sich seit Er-scheinen der Braunschweiger Zeitung im Jahr 1945 bis zum Jahr 2012 mit dem Re-sidenzschloss Braunschweig beschäftigen. „Die Sammlung umfasst weit mehr als 1400 Zeitungsartikel, die im Original gezeigt werden, also nicht als Abschrift oder nur auszugsweise. Es handelt sich damit um eine einmalige Dokumentation der Zeitgeschichte zum ehemaligen Schloss und zum Wiederaufbau des Braunschweiger Residenzschlosses von 2003 – 2007“, heißt es in der Pressemeldung der Stiftung Residenzschloss Braunschweig.
Das Stöbern in der Artikelsammlung ist spannend und unterhaltsam. Dazu trägt vor allem die ausgeklügelte Suchfunktion bei. Es gibt drei einfach zu bedienende Mög-lichkeiten der Eingrenzung. Oben auf der Startseite ist eine Zeitscheine aufgeführt. Mit zwei Reitern lässt sich ein zeitlicher Korridor bestimmen. Anhand von Schlagworten wie beispielsweise „Schlossabbruch, Schlossaufbau, Ratsentscheidung“ kann gezielt nach einzelnen Beiträgen gesucht werden. Und darüber hinaus kann der User wählen, ob er nach Kommentaren, Leserbriefen oder Berichten Ausschau halten will. Die Internetseite trägt zur Versachlichung bei. Sie beugt auch Legendenbildungen vor.
Ohnehin ist der Ärger rund um den Wiederaufbau mittlerweile verraucht. Die positi-ven Aspekte für die Aufwertung der Innenstadt und die Wahrnehmung Braun-schweigs insgesamt werden von den allermeisten als bedeutend und wegweisend angesehen. In einer repräsentativen Umfrage von Infratest-dimap aus dem Jahr 2011 sahen nur 4 Prozent die Rekonstruktion des Braunschweiger Schlosses als sehr negativ an. 85 Prozent dagegen fanden es eher positiv und sehr positiv. Seither dürfte die Akzeptanz gestiegen sein.
„Die Form des Zeitungsartikels wurde vollständig beibehalten, es handelt sich also um eine Dokumentation der Zeitgeschichte zum ehemaligen Schloss, zu seiner Einbettung in die Stadt Braunschweig und in das Land Niedersachsen sowie zu seinem Wiederaufbau in den Jahren von 2003 bis 2007, also nicht um Abschriften oder Auszüge“, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Die Sammlung soll jährlich ergänzt werden.
Der Leser wird Zeuge der langen Debatten um einen möglichen Schlosswiederauf-bau in den 1950er Jahren, um den Abriss 1960, um erste zarte Versuche in den frü-hen 1970ern größere Wiederaufbauvorhaben, um Pläne seit den 1980er Jahren für einen Wiederaufbau als Hotel und Kino und um den schließlich gelungenen Schlossaufbau.
Die Artikelsammlung umfasst aber auch die frühere die Geschichte des Braun-schweiger Residenzschlosses. Die Braunschweiger Zeitung veröffentlichte insbe-sondere während der Zeit der Rekonstruktion mehrere Serien, die sich mit der Histo-rie des Schlosses beschäftigten.
Video über das Residenzschloss Braunschweig:
https://www.der-loewe.info/braunschweigische-spaziergaenge/