Aus Kinderfilmen lernen
Unter dem Motto „Wir sind stark“ findet vom 30. Mai bis 3. Juni die 9. Kinder-Filmwoche Fredenberg statt.
„Findet Nemo“. „Ab durch die Hecke“. „Ice Age“. „Madagaskar“. Dies sind mitunter sehr kurzweilige Megablockbuster, die Kinder, Jugendliche und Eltern bei Cola und Popcorn in die Kinos lockten. Die zum neunten Mal stattfindende Kinder-Filmwoche Fredenberg in Salzgitter verfolgt ein vollkommen anderes Ziel als bloße Unterhaltung. Vom 30. Mai bis 3. Juni 2016 werden in der Begegnungsstätte Brücke – Fredenberg Forum e.V. und in Schulen am Fredenberg speziell ausgesuchte, zum Teil internationale Kinderfilme zu unterschiedlichen sozialen Schwerpunkthemen gezeigt. Video- und Trickfilm-Workshops mit Eigenproduktionen aber auch Fortbildungsveranstaltungen für pädagogische Fachkräfte im Stadtviertel runden die fünftägige Filmwoche ab.
Filmtitel wie „Kopfüber“, „The Ketchup Effekt“, „Das Mädchen aus Gori“ und „Mia und der Minotaurus“ sorgen für Neugierde bei den 6 bis 13 Jahre alten Schülerinnen und Schülern, auf die die Filmwoche eigens zugeschnitten wurde. „Das Medium Film spielt in der Reifeentwicklung von Kindern und Jugendlichen eine ganz prägnante Rolle. Gerade deren stark emotional ausgerichtete Verarbeitung von Lebenswelt, die unreflektierte Übernahme von Rollen- und Verhaltensmustern beeinflusst die kindliche Entwicklung sehr deutlich“, sagt Detlev Behrens. Der Kinder-Filmwoche-Organisator nennt die Ziele: „Reflektierte Bearbeitung von Filmen, das heißt sozial und pädagogisch ausgerichtete Vor- und Nachbereitung lebensweltbezogener Kinderfilme, steht im Vordergrund der Kinderfilmwoche.“
Eher außergewöhnlich: Ein ganzer Stadtteil ist bei der Filmwoche, die in Kooperation mit dem Präventionsrat Salzgitter, der Beratungsstelle gegen sexuellen Mißbrauch und der Salto Suchthilfe durchgeführt wird, eingebunde. Filme von sechs bis 90-minütiger Länge werden am Vormittag für die beiden Grundschulen am Fredenberg sowie das Schulzentrum Fredenberg mit Hauptschule, Gymnasium und Realschule gezeigt. Sie handeln von Kinder- und Jugendgewalt, Mobbing, Suchtgefahren, sexuellem Missbrauch sowie Integration. Autorenlesungen, Besprechungen mit Regisseuren und Jungschauspielern, vielschichtige Vorträge und vor allem intensive Diskussionen spiegeln die ganze Fülle des Projektes wider, dessen Filme ehrgeizig produziert wurden.
Nachmittags finden Veranstaltungen und Workshops wie „Einführung in die digitale Videoarbeit“, „Coole Filmspots selber machen“ oder „#Smart & #mobil – Smartphones in den Händen von Kindern und Jugendlichen“ oder „StopTrickfilm-Workshop“ in den beteiligten Schulen, in der Stadtteilbibliothek oder andere Einrichtungen des Viertels statt.
Das Projekt wird fachlich unterstützt vom Medienzentrum der Stadt Salzgitter, TV 38, Multimediamobil, Region Südostniedersachsen, der Landesarbeitsgemeinschaft Jugend und Film und dem Bundesverband Jugend & Film.
Finanziell gefördert wird die Kinderfilmwoche Fredenberg durch die Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz, den Förderverein Präventionsrat Salzgitter, den meineSZitty Club e.V. und den Rotary Club.
Infos zur Kinder-Filmwoche: www.fredenberg-forum.de