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Axel Richter nach 26 Jahren verabschiedet

Axel Richter wird neuer Vorsitzender des Allgemeinen Beirats der Braunschweigischen Stiftung. Foto: DBS
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Stabwechsel in der Braunschweigischen Stiftung: „Ich gehe mit zwei lachenden, strahlenden Augen. Der Generationswechsel wird der Stiftung guttun, und ich habe wieder mehr Zeit für meine anderen Interessen.“

Zu seiner Verabschiedung hatte Axel Richter selbst ein Geschenk mitgebracht. Auf einem Kissen präsentierte er ein selbstgebasteltes, silbernes Zepter, das er seinem Nachfolger als Geschäftsführender Vorstand der Braunschweigischen Stiftung, Friedemann Schnur, übergab. Die Verabschiedung fand in sehr kleinem Rahmen im Garten des Hauses der Braunschweigischen Stiftung statt. Angemessen war das nach einer mehr als einem Vierteljahrhundert geleisteten Aufbauarbeit nicht, aber eben wegen der Corona-Bestimmungen auch nicht anders möglich. Da kommt sicher noch was hinterher, wenn es die Umstände wieder zulassen.

Ahnenforschung, Ortsheimatpflege, Gärtnerei

Ein Foto aus der Anfangszeit der Stiftung: Axel Richter bei der Arbeit. Foto: DBS

Ein Foto aus der Anfangszeit der Stiftung: Axel Richter bei der Arbeit. Foto: DBS

Seinen Humor hat der notgedrungen „kleine Bahnhof“ nicht geschadet. Das Kissen, so meinte er, sei symbolisch für ihn. Darauf könne er sich im Ruhestand ausruhen. Dazu wird es aber vorerst nicht kommen: Erstens geht Axel Richter gar nicht so ganz, denn er übernimmt den Vorsitz des Allgemeinen Beirats vom ausscheidenden Professor Dr. Lothar Hagebölling. Und zweitens hat er viel zu viele Pläne von Ahnenforschung, Gärtnerei bis hin zu seiner Aufgabe als Ortsheimatpfleger seines Heimatdorfes Liedingen und weiteren ehrenamtlichen Tätigkeiten im sozialen Bereich.

„Ich gehe tatsächlich mit zwei lachenden, strahlenden Augen“, kommentierte Axel Richter seinen letzten regulären Arbeitstag im Haus der Braunschweigischen Stiftungen. Es sei eben genau der richtige Zeitpunkt. Alles habe sich bestens gefügt, besser, als man das eigentlich hätte im Vorhinaus planen können. Seine Stiftung sei fertig. „Jetzt gibt es einen Generationswechsel. Der wird der Stiftung guttun. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben sich sehr gut entwickelt, sie rücken in die Verantwortung und stehen vor Herausforderungen, die sie meistern müssen. Die Niedrigzinsphase wird anhalten und die Digitalisierung wird fortschreiten“, nennt Richter, der als Mitarbeiter der Nord LB in den Vorruhestand geht, nur zwei wichtige Aspekte. Und das zweite Auge lacht, weil er sich jetzt intensiver seinen anderen Interessen widmen könne.

Aufbauarbeit seit 1994

Das Till-Eulenspiegel-Museum liegt Axel Richter (ganz rechts) am Herzen. Foto: DBS

Das Till-Eulenspiegel-Museum liegt Axel Richter (ganz rechts) am Herzen. Foto: DBS

Als große Konstante bleibt Gerhard Glogowski der Stiftung erhalten. Der Braunschweiger Ehrenbürger hat die Stiftung gemeinsam mit Axel Richter und anfangs noch Gerd-Ulrich Hartmann seit 1994 aufgebaut. Damals hieß sie noch Stiftung Nord/LB·Öffentliche. „Wir sind Axel Richter zu großem Dank verpflichtet. Er hat diese Stiftung maßgeblich geprägt und wesentlich dazu beigetragen, die Stiftung im Braunschweigischen fest zu verankern und professionell aufzustellen“, lobt Glogowski seinen Weggefährten der ersten Stunde.

Schwierige Probleme gelöst

Die Galerie Geyso 20 für Outsider-Kunst hat bei Axel Richter (hier bei einer Ausstellung) einen besonderen Stellenwert. Foto: DBS

Die Galerie Geyso 20 für Outsider-Kunst hat bei Axel Richter (hier bei einer Ausstellung) einen besonderen Stellenwert. Foto: DBS

Axel Richter sei das ideale geschäftsführende Vorstandsmitglied der Braunschweigischen Stiftung gewesen. „Von Haus aus Historiker, aber auch mit Bankgeschäften vertraut, hat er schwierige Probleme gelöst wie zum Beispiel die Errichtung der Volkswagen Halle, das Schlossmuseum Fürstenberg aber auch den Ausbau des Braunschweiger Schlossmuseums für unsere Stiftung begleitet. Die Idee bei der Stiftungsgründung war es, die Braunschweigische Identität zu stärken. Das ist durch ihn gelungen“, meint Glogowski.

Nachfolger aus den eigenen Reihen

Weiter erklärte der frühere Ministerpräsident des Landes Niedersachsens und Oberbürgermeister der Stadt Braunschweig zu Richters Abschied: „Axel Richter wird der Stiftung fehlen. Als Vorsitzender des Beirats wird er ihr aber in anderer Funktion erhalten bleiben und weiterhin seine Ideen einbringen. Es war gut, dass es Axel Richter in der Stiftung gab, und es ist gut, dass er ihr an anderer Stelle erhalten bleibt. Mit Friedemann Schnur haben wir einen ausgezeichneten Nachfolger gefunden, der zuletzt schon als stellvertretender Geschäftsstellenleiter bestens in der Region vernetzt war. Er wird unsere Idee der Braunschweigischen Identität weiter gestalten. Dafür wünsche ich ihm viel Glück und Erfolg.“

Schnur arbeitet seit 2011 für die Braunschweigische Stiftung und ist durch Axel Richter geprägt worden. „Axel Richter hat diese Stiftung aufgebaut, und er ist mitverantwortlich, dass diese Stiftung so gut dasteht. Auf dem soliden Fundament seiner Arbeit ist es den Gremien und der Geschäftsstelle ein großes Anliegen, die Stiftung im Rahmen ihrer anstehenden Evaluation zukunftsfähig zu machen und weiterzuentwickeln“, sagt der gebürtige Berliner. Als Ratgeber jenseits des operativen Geschäfts bleibt Axel Richter ihm erhalten.

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