Barfuß Grenzen überschreiten
Rebekka Bakken trat im Paläon auf. Niedersächsische Musiktage sind noch bis 4. Oktober auf Abenteuertour.
Das erlebt man als Konzertbesucher auch nicht alle Tage: Nach einem fulminanten Konzert im Forschungs- und Erlebniszentrum Paläon nahm Rebekka Bakken nicht nur standing ovations entgegen. Die Zugabe gab sie ganz lässig barfuß! Die Norwegerin, deren Stimme über drei Oktaven geht, gilt als charismatische Sängerin mit Ecken und Kanten. Im Schöninger Speeremuseum Paläon war sie sehr offen, sehr zugewandt, erzählte auch manches Persönliches, schwärmt Martina Fragge, Leiterin Kommunikation für die Musiktage der Niedersächsischen Sparkassenstiftung, auch noch ein paar Tage nach dem Konzert.
Mit 200 Gästen sei dieses Konzert im architektonisch außergewöhnlichem Ambiente des Museums sehr intim gewesen, das Publikum war dicht dran an der Künstlerin, die ansonsten Konzerte vor ein paar Tausend Menschen gibt. Dieses Konzert wurde von der Veranstalterin der Musiktage, der Niedersächsischen Sparkassenstiftung, in Kooperation mit der Braunschweigischen Stiftung und dem Paläon initiiert.
Rebekka Bakken, die als musikalische Grenzgängerin bekannt ist, die ihr Repertoire gern zwischen dem sanften Klang norwegischer Volkslieder und dem rauen Blues eines Tom Waits ansiedelt, die problemlos ungewohnte Wege zwischen Rock, Folk und Jazz beschreitet, war für die Musiktage in die geheimnisvolle Sagenwelt Skandinaviens eingetaucht: „Wo uns dieses Abenteuer hinführt – wir werden sehen“, so die Künstlerin im Vorfeld ihres Auftritts. Nun darf man sagen: Sie hat ihr Publikum zu einem einmaligen Klangerlebnis geführt.
Die Musiktage firmieren ja unter dem Oberthema Abenteuer, insofern passte die Grenzgängerin Bakken, so Martina Fragge, hervorragend in das Konzept. Abenteuer seien ihr weder musikalisch noch im Alltag fremd, nach Jahren in New York und Wien ist sie nun auf einer Pferdefarm in Schweden zu Hause.
Für die Organisatoren war es zudem auch ein klein wenig ein ungewöhnlicher Einsatz hinter den Kulissen, da auch das Kind der Künstlerin betreut werden musste. „Der Kindersitz steht hier noch bei uns im Büro“, erzählt Fragge. Bakken war auch in diesem Belang sehr entspannt.
Vor dem Konzert gab es auch „Große Klänge für kleine Entdecker“, die ebenfalls mit von der Braunschweigischen Stiftung unterstützt wurden. Der musikalische Nachmittag stand ganz im Zeichen des Entdeckens. Besucht wurden verschiedene Stationen, an denen die Kinder etwas über die Geschichte der Speere erfuhren, verschiedene Musikinstrumente kennenlernten und spannende Erzählungen der Musiker vom Jourist Quartett und von Elbtonal Percussion hörten.
Die Musiktage gehen noch bis zum 4. Oktober. Empfehlungen möchte Fragge eigentlich nicht geben, da jeder Programmpunkt einen Besuch wert ist. Um dennoch zwei Termine zu nennen: Jasmin Tabatabai & David Klein Quartett konzertieren am 26. September ab 20 Uhr im Forum in Peine. Zum Abenteuer Sternenhimmel bittet das Junge Vokalensemble Hannover am Freitag, 2. Oktober, um 19 sowie um 20.30 Uhr ins Internationale Haus Sonnenberg in St. Andreasberg, Harz.
Informationen zu allen Terminen, Uhrzeiten, Karten unter www.musiktage.de