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Bessere Jobs und neue Berufe in der Recyclingwirtschaft

Die TU Braunschweig baut mit Partnern ein Zentrum auf, um für bessere Arbeitsbedingungen im Recycling zu sorgen.

Kreislaufwirtschaft ist ein Hebel, um das Ziel der Klimaneutralität und Nachhaltigkeit zu erreichen. Die Stichworte lauten: weniger Müll, mehr Wiederverwertung. Bei dem Ziel, die Kreislaufwirtschaft zu stärken, gehe es nicht nur um technische Fragen, sondern auch um die Verbesserung der Arbeitsbedingungen, erläutert Professorin Simone Kauffeld von der TU Braunschweig. Die Expertin für Arbeits-, Organisations- und Sozialpsychologie ist verantwortlich für das vom Bund geförderte Projekt „Kreis“. Dessen Aufgabe ist, ein regionales Zentrum für die Arbeitsgestaltung in der Kreislaufwirtschaft aufzubauen.

Logo Braunschweiger ZeitungDieser Plus-Artikel ist zuerst erschienen am 2.11.2023

Nach Angaben Kauffelds sind 42 Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft in das Projekt unter Leitung der TU Braunschweig eingebunden. Darunter sind neben der TU das zu ihr gehörende Niedersächsische Forschungszentrum Fahrzeugtechnik, die TU Clausthal, die Ostfalia Hochschule, das Soziologische Forschungszentrum Göttingen, die Fraunhofer-Gesellschaft, die Salzgitter AG, das Harzer Recycling-Netzwerk Rewimet, Arbeitgeberverbände, der Deutsche Gewerkschaftsbund und die IG Metall. Gefördert werde das Projekt über einen Zeitraum von fünf Jahren mit 10 Millionen Euro des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.

Produkte sollen künftig wiederverwertbar sein

Verfolgt werden in dem Projekt zwei Ansätze, die miteinander verzahnt werden sollen, um die Kreislaufwirtschaft besser zu verstehen und zu gestalten. So stehen auf der technischen Seite Lieferketten, Produktion und Recycling im Fokus. Dabei geht es nach Angaben Kauffelds zum Beispiel darum, ein Produkt von vornherein so zu konstruieren und zu gestalten, dass es am Ende seines Lebenszyklus‘ ohne großen Aufwand zerlegt und wiederverwertet werden kann.

Der zweite Ansatz sind die Arbeitsbedingungen in der Recyclingwirtschaft. Kauffeld spricht von gefährlichen und körperlich beanspruchenden Tätigkeiten, wenn es etwa um das Trennen von Materialien gehe. Diese Tätigkeiten würden oft von ungelernten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern übernommen. In diesen Fällen könnten Roboter Abhilfe schaffen.

Image der Recyclingbranche soll besser werden

Doch sei es damit nicht getan. Um die Roboter bedienen zu können, müssten die ungelernten Beschäftigten qualifiziert werden. Ohnehin gehe es in der Forschungsarbeit des Kreis-Zentrums um das Entstehen neuer Berufsbilder und die Möglichkeit der Qualifikation. „Noch fehlen in der Recyclingwirtschaft Berufsbilder“, sagt Kauffeld.

Diese neuen Berufsbilder könnten dazu beitragen, das Image der Branche als Arbeitgeber zu verbessern und damit attraktiver zu werden. Denn die Bedeutung des Recyclings werde vor dem Hintergrund der Diskussion um Klimaneutralität und Nachhaltigkeit zunehmen. Und damit werde auch der Bedarf an Fachkräften steigen. Kauffelds Anspruch für das Kreis-Projekt: „Wir wollen das Zentrum für menschengerechte Kreislaufwirtschaft werden.“

Logo Braunschweiger ZeitungDieser Plus-Artikel ist zuerst erschienen am 2.11.2023 und erreichbar unter: https://www.braunschweiger-zeitung.de/wirtschaft/article239934644/Bessere-Jobs-und-neue-Berufe-in-der-Recyclingwirtschaft.html

 

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