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Braunschweiger Brautradition neu belebt

Stefan Speit, Geschäftsführer der National Jürgens Brauerei GmbH. Foto: Der Löwe
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Vier handwerklich gebraute Biere im Programm: National Jürgens kehrt als Start-up an den alten Standort am Rebenring zurück.

Alte Braunschweiger, besonders wohl die Schülerinnen und Schüler der Bültenweg-Schule, erinnern sich noch, wie es nach Hopfen und Malz roch am Rebenring. Bis 1981 war das so, dann verschwand mit der National Jürgens Brauerei auch das Gala-Bier von der Bildfläche. Heute reiben sich viele Genuss-Biertrinker verwundert die Augen, wenn sie es beim Stöbern in den Regalen für ausgefallenere Biere  wieder entdecken und auf dem Etikett tatsächlich den Namen National Jürgens Brauerei GmbH, Rebenring lesen.

Die Traditionsmarke ist tatsächlich zurück. Klein, aber fein, am selben Standort wie der Namensgeber, mit einem völlig anderen Ansatz, aber erfolgreich und  ausbaufähig. Es soll kein Bier in Unmengen industriell produziert, sondern handwerklich Bier gebraut werden. Craft Beer eben, wie das so schön auf neudeutsch heißt. Daher resultiert auch der der erste Markenname Craft Beer Braunschweig, kurz Crabbs. Das war im Jahr 2015. Stefan Speit, Paul Briesemeister und Max Juraschek ließen zunächst im bayrischen Eichach in 1000 Liter Chargen brauen, später in Hildesheim, aber das hatte keine Zukunft.

Erst wollten sie es in einer Gartenlaube in Eigenregie probieren, dann versuchten sie Räume im Protohaus zu bekommen, ehe sie Alexander Zahn trafen. Er kam schließlich als vierter Gesellschafter 2016 hinzu. Ein Glücksfall für das bierbegeisterte Trio. Zahn konnte als Nachfahre der einstigen Eigentümerfamilie die Rechte am Traditionsnamen beisteuern und als Vermieter des Rebenparks auch die benötigten Räumlichkeiten. Gemeinsam wurde ein Konzept erarbeitet, wie die alte Marke wiederbelebt werden könnte.

Und das kam dabei heraus: Die neue National Jürgens Brauerei braut nach alten Rezepten ihre Biere Gala hell und Brunswiek Alt in neuer Interpretation. Ihr Crab#1 Pale Ale und ihr Südsee India Pale Ale sind komplette Eigenkreationen. Gebraut wird längst in eigenen Kesseln, auch eine Abfüllanlage wurde erstanden. Alles gebraucht, nicht zu teuer, aber dennoch bestens in Schuss.

Und es gibt schon eine Menge Fans für die eigenständigen Biere. Im Nebenberuf kann gar nicht so viel gebraut werden, wie die Kunden trinken möchten. Die mittlerweile angeschafften Braukessel könnten zwar doppelt so viel ausschütten, wie gegenwärtig, aber es fehlten bislang die nötigen Kapazitäten. Das ändert sich jetzt.  Mit Braumeister Paul Briesemeister springt der Erste ins kalte Wasser, kündigt bei der Oettinger Brauerei und setzt voll auf sein National Jürgens. Stefan Speit, Max Juraschek und Alexander Zahn gehen weiter ihren normalen Berufen nach.

Aber der Wunsch zur Expansion im Braunschweigischen ist ausgeprägt. Der alte „Braukeller“ ist bereits reaktiviert. Angeboten werden Brauereiführungen und Braukurse. Immer Donnerstag findet von 17 bis 20 Uhr ein Brauereiverkauf statt. Er erfreut sich steigender Beliebtheit. Und Ideen gibt es noch für weit mehr …

Das kleine 1×1 der National-Jürgens-Biere:

Gala Hell: Das Helle ist ein Biertyp, der im Gegensatz zum Pilsener mit einer milden Hopfenbittere daherkommt und durch den erhöhten Malzanteil mit einem volleren Körper aufwartet. Durch die Zugabe von feinem Aromahopfen gegen Ende des Würzkochens entfaltet das Bier ein blumiges, zitrusartiges Aroma. Alkohol: 5,0%

Crab#1: Das Pale Ale schmeckt fruchtig. Sein besonderer Geschmack entsteht durch die Verwendung der Hopfensorten Cascade und Citra. Gebraut wird das obergärige Bier mit den Malzsorten Pilsener, Wiener und Cara. Die Nase ist intensiv fruchtig und weckt sofort Erinnerungen an den letzten Urlaub im Warmen oder an das sommerliche Grillen im Park. Alkohol: 5,4%

Brunswiek Alt: Eingeschenkt ins Glas präsentiert sich das kastanienbraune Bier mit einem feinen, nussigen Schaum und lässt schon erahnen, dass Röstmalze hier das Sagen haben. In der Nase entfalten sich Aromen nach Karamell, getrockneten Früchten und einem Hauch nach Kaffee. Der Geschmack ist erfrischend trocken und bitter. Das Bier wurde erstmals in Eintrachts Meisterjahr 1967 gebraut. Alkohol: 4,9%

Südsee India Pale Ale: Das Bier ist stark und aromatisch. Seine prägnante Bittere wird durch die Auswahl der Malzsorten harmonisch ergänzt. Eine großzügige Hopfengabe in der Lagerung lässt ein komplexes Fruchtaroma in der Nase entstehen, bei dem Beeren und Zitrusfrüchte im Vordergrund stehen. Benannt ist dieses India Pale Ale nach dem Südsee im Süden von Braunschweig. Alkohol: 7,0%

Mehr Informationen unter: www.njb-brauerei.de

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