Braunschweigerin begleitet Pilgergruppen
Den Alltag hinter sich lassen, sich Zeit für sich selbst nehmen, Neues entdecken, der Natur nahe sein – es gibt viele Gründe für eine Pilgertour.
Angela von Schreiber-Stroppe, Kirchenvorstandsmitglied aus St. Magni, ist nicht nur selbst gern unterwegs, sie begleitet auch Pilgergruppen auf dem historischen Jakobsweg durchs Braunschweiger Land.
Dieser Artikel ist zuerst erschienen am 29.05.2020 (Bezahl-Artikel)
Das Rüstzeug dafür hat sie durch eine Ausbildung zur Pilgerbegleiterin erworben. Für dieses Jahr hatte sie sich viel vorgenommen und wollte gleich drei Touren anbieten – doch die Corona-Krise hat ihr und den vielen anderen Pilgerfreunden einen Strich durch die Rechnung gemacht. Bis Ende Juni hat das Theologische Zentrum alle geführten Pilgertouren abgesagt – ebenso wie das für den Pfingstmontag geplante Pilgerfest.
Hoffnung auf Touren im Juli
Ob die Touren im Juli wieder angeboten werden, ist nach Auskunft des Pilgerbüros noch nicht entschieden. Angela von Schreiber-Stroppe hat die Hoffnung indes noch nicht aufgegeben. Zumindest den für Samstag, 11. Juli, geplanten Pilgerspaziergang mit dem Thema „Das Kreuz in der christlichen Bildsprache“ würde sie gern anbieten. Vom Start am Magni-/Dom-Friedhof in der Gerstäckerstraße besuchen die Teilnehmer Braunschweigs Innenstadt-Kirchen. Auf dem Pilgerspaziergang betrachten sie moderne Interpretationen des Kreuzes und jahrhundertealte Darstellungen von einem der ältesten Symbole unseres Kulturkreises. Ebenso gern wie in der Stadt ist die Pilgerbegleiterin in der freien Natur unterwegs. „Ich gehe gern lange Strecken“, sagt Angela von Schreiber-Stroppe, „wer körperlich an seine Grenzen kommt, kommt auch intellektuell an seine Grenzen und dann kann sich eine neue Tür auftun.“ Damit sich neue Türen öffnen, gehören zu einer Pilgertour nicht nur Andachten zu Beginn und am Ende, sondern auch Zeiten des Schweigens, intensive Gespräche, gemeinsame Lieder wie den Taizé-Gesang „Laudate omnes gentes“ und geistliche Impulse. Das können Geschichten aus der Bibel sein, Rückblicke auf geschichtliche Ereignisse oder Besonderheiten während der Strecke.
Die Touren erreichen viele Menschen
Mit den Touren erreichen die Organisatoren nach Einschätzung der Pilgerbegleiterin Menschen aus allen Zusammenhängen und aus allen Altersgruppen. „Dabei sind auch diejenigen, die man im Gottesdienst vermisst“, hat Angela von Schreiber-Stroppe längst festgestellt.
Wichtig ist ihr, dass sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Zeit für sich selbst nehmen und so Kraft schöpfen für Neues: „Jeder geht seinen Weg.“ Das gilt auch für sie selbst, und sie hat dabei bereits eine neue Herausforderung im Blick: den spanischen Pilgerweg bis zur Stadt Santiago de Compostela.
Dieser Artikel ist zuerst erschienen am 29.05.2020 und erreichbar unter: https://www.braunschweiger-zeitung.de/braunschweig/article229220136/Braunschweigerin-begleitet-Pilgergruppen.html (Bezahl-Artikel)