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Braunschweigs erstes Haus mit Zentralheizung

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Tag des offenen Denkmals: Die Gerloffsche Villa am Löwenwall öffnet ihre Pforten

Die Gerloffsche Villa am Löwenwall in Braunschweig ist eine der herausragenden Stationen des Tags des offenen Denkmals am Sonntag, 8. September, im Braunschweigischen. Die Villa und der Garten sind von 10 bis 14 Uhr geöffnet und können in eingeschränkten Bereichen selbstständig besichtigt werden. Führungen für Erwachsene und separate Führungen für Kinder finden um 10.30 Uhr, 12 Uhr und 13 Uhr statt.

Das Haus der Braunschweigischen Stiftungen, ist unter anderem Sitz der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz (SBK) und befindet sich in deren Eigentum. Dem Kompetenzzentrum für Stiftungsfragen haben sich darüber hinaus auch Die Braunschweigische Stiftung, die Bürgerstiftung Braunschweig und die Braunschweigische Landschaft e.V. angeschlossen. Sie bieten Seminare, Vorträge und Workshops zum Thema Stiften an und helfen bei Fragen zu diesem Thema.

Der Tag des offenen Denkmals gilt als größte Kulturveranstaltung Deutschlands. Seit 1993 wird sie von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) bundesweit koordiniert. Der Tag ist der deutsche Beitrag zu den European Heritage Days. Mit diesem Tag will die Stiftung Aufmerksamkeit für die Denkmalpflege in Deutschland erreichen. Vor Ort gestaltet wird der Tag von unzähligen Veranstaltern – von Denkmaleigentümern, Vereinen und Initiativen bis hin zu hauptamtlichen Denkmalpflegern. So sind auch in unserer Region rund 50 Denkmale beteiligt.

Im Stil der Neorenaissance

Die Gerloffsche Villa wurde in den Jahren 1888 und 1889 erbaut. Bauherr war der Zuckergroßhändler Georg Ernst Ludwig Gerloff. Um den Bau umsetzen zu können, hatte der wohlhabende Gerloff die Wohngebäude rückseitig des eigentlichen Grundstücks im Magniviertel erworben, um dort die Baustraße anlegen zu können. Die abgerissenen Wohngebäude wurden nach Beendigung des Baus wieder aufgebaut und die Bewohner konnten zurück in ihre Häuser ziehen.

Das Gebäude war das erste Braunschweiger Wohnhaus mit einer Zentralheizung. Dadurch besitzt die Villa nur einen einzigen Schornstein. Die Villa ist im Stil der Neorenaissance erbaut. Nach ihrer Fertigstellung 1889 wurde die Gerloffsche Villa von der Familie Gerloff bewohnt. Das änderte sich erst im Zweiten Weltkrieg, als das Haus nach Kriegsende von den Alliierten beschlagnahmt wurde. Das Gebäude wurde im Krieg nur unwesentlich beschädigt und anschließend notdürftig repariert, sodass zeitweilig 150 englische und amerikanische Soldaten dort untergebracht wurden.

Im Jahr 1976 erwarb die Stadt Braunschweig das Haus. Von 1983 bis 2003 wurden die Räume der Gerloffschen Villa vom städtischen Museum und der städtischen Musikschule genutzt. Im Jahr 2004 erwarb die Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz die Villa, um dort das Haus der Braunschweiger Stiftungen zu gründen. Zuvor wurde die Villa jedoch umfangreich denkmalgerecht saniert. So entspricht sie noch heute bis auf wenige Änderungen optisch dem Originalzustand.

Fokus auf den Kapitelsaal

Mit dem ZisterzienserMuseum Kloster Walkenried nimmt ein weiteres Bauwerk am Tag des offenen Denkmals teil, das sich im Eigentum der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz befindet. Grundlage des heutigen Zustandes waren umfangreiche Sanierungsarbeiten, die 1977 bis 1994 aus dem SBK-Teilvermögen der Braunschweig-Stiftung ermöglicht wurden.

Der einstige Walkenrieder Kapitelsaals. Foto: Michaela Hundertmark, Michael Mehle

Anlässlich des diesjährigen Mottos „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“ wird die wechselvolle Geschichte des einstigen Walkenrieder Kapitelsaals näher in den Blick genommen werden. Der Versammlungsraum der Zisterzienser und Bestattungsort der mittelalterlichen Äbte wurde 1570 zum Kirchenraum des evangelischen Konvents. Viele Generationen haben ihn umgestaltet und ausgestattet. Bis heute treffen Mittelalter, Renaissance, Barock und Neogotik im gelebten Kirchenraum aufeinander.

Die Sonderführung „Ausstattung und Geschichte des Kapitelsaals“ startet am 8. September um 12 Uhr. Der Museumseintritt kostet regulär 7 Euro (ermäßigt 6 Euro). Die Führung am Tag des offenen Denkmals ist im Museumseintritt inbegriffen. Eine vorherige Anmeldung ist erforderlich unter info@kloster-walkenried.de oder 05525 95 99 06 (begrenzte Teilnehmerzahl).

Für Wanderbegeisterte und Fans der Harzer Wandernadel gibt es eine zusätzliche Überraschung: Am 8. September steht zu den Öffnungszeiten des Museums von 10 bis 17 Uhr der blaue Sonderstempelkasten der Harzer Klöster am Kloster Walkenried und ist kostenfrei zugänglich.

 

Die Stationen im Braunschweiger Land:

Braunschweig: Wasserturm auf dem Giersberg, Gedenkstätte Buchhorst, Alte Landwehr Rühme Wendenturm, Gedenkstätte KZ-Außenlager Braunschweig Schillstraße, Kemenate-Hagenbrücke, Roggenmühle Braunschweig-Lehndorf, Sankt Leonhard-Kapelle und Gemeindehaus „Alte Schmiede“, Gut Steinhof.

Helmstedt: Juleum, Kloster St. Ludgeri, Kramers Gut, Lübbensteine, St. Walpurgis, St. Stephani

Peine: Fachwerkgebäude Am Markt 5, Haus der Lessing-Loge.

Salzgitter: Burg Lichtenberg, Christuskirche, St. Marien-Kirche, St. Nicolai-Kirche, Fördergerüst der Schachtanlage Konrad 1, Gedenk- und Dokumentationsstätte KZ Drütte, Jüdischer Friedhof in Salzgitter-Bad, Kleinbauernhof, Rumänisch-orthodoxe Kirche, Schlosskirche Maria Magdalena.

Wolfenbüttel: Das schmale Haus, Heimatstube Ahlum, Kulturhaus Prinzenpalais, Lessinghaus, Windmühle am Bungenstedter Turm.

Wolfsburg: Michaeliskirche Fallersleben, Fasshalle im Ehmer Wäldchen – Kunstatelier Sterz, Gedenkstele für die Opfer und Überlebenden des KZ-Außenlagers Laagberg, Schloss Wolfsburg, Scharoun-Theater.

Weiter: Kloster Walkenried

Mehr unter: www.tag-des-offenen-denkmals.de

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