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Musterbeispiel für eine gelungene Umgestaltung

Der umgestaltete Bankplatz. Foto: Elmar Arnhold
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Braunschweigs Plätze, Folge 7: Der „neue“ Bankplatz ist ein städtebauliches Schmuckstück mit Pflanzbeeten, Sitzgelegenheiten und Gastronomie.

Ortsbauplan von Ludwig Winter, 1889, Ausschnitt Bankplatz. Foto: Niedersächsisches Landesarchiv Wolfenbüttel

Ortsbauplan von Ludwig Winter, 1889, Ausschnitt Bankplatz. Foto: Niedersächsisches Landesarchiv Wolfenbüttel

Die bislang ergebnislose Diskussion um die Neugestaltung des durch das Sturmtief Xavier 2017 stark in Mitleidenschaft gezogenen Hagenmarkts ist ein leidiges Thema und dauert nun schon länger als vier Jahre. Die Hoffnung bleibt, dass eine städtebaulich gute Lösung gefunden wird, die Bepflanzung und Gestaltung unter einen Hut bringt. Ein Musterbeispiel für die Umgestaltung eines innerstädtischen Platzes ist dafür der Bankplatz. Er hat ganz erheblich an Aufenthaltsqualität gewonnen hat und ist ein kleines Schmuckstück geworden. Das sollte Ansporn genug sein für all jene, die sich mit dem Hagenmarkt und dessen künftigem Erscheinungsbild beschäftigen.

Vorher nur ein großer Parkplatz

„Die jüngste Umgestaltung des Bankplatzes im Jahr 2008 schuf mit organisch geformten Pflanzbeeten und Sitzgelegenheiten einen qualitätsvollen Freiraum, der zudem gastronomisch genutzt wird. Damit ist die Attraktivität der Innenstadt auch an dieser Stelle deutlich gesteigert worden“, lobt Bauhistoriker und Stadtteilheimatpfleger Elmar Arnhold. Erfolgreiche Umgestaltungen gelten auch der Kohlmarkt, der Schlossplatz , der Platz an der Martinikirche oder auch der Wollmarkt. Der Bankplatz schaffte es in diese Riege, weil aus dem vorherigen Parkplatz Braunschweigs größte innerstädtische Sitzlandschaft wurde, die nicht zuletzt durch Bauminseln und Beete vor allem während der Freiluftsaison zum Verweilen einlädt.

Das ehemalige Bankgebäude von 1853 (heute Sozialgericht). Foto: Elmar Arnhold

Das ehemalige Bankgebäude von 1853 (heute Sozialgericht). Foto: Elmar Arnhold

Gemeinsam mit Elmar Arnhold stellt „Der Löwe – das Portal für das Braunschweigische“ Braunschweigs Innenstadt-Plätze in monatlicher Folge vor. Die Serie basiert auf dem von ihm verfassten und von der Richard Borek Stiftung herausgegebenen Buch „Braunschweiger Plätze in Geschichte und Gegenwart“ (s.u.). Anlass für das Buch waren die Umgestaltungspläne für den Hagenmarkt. Herausgekommen ist ein attraktives Standardwerk.

Am Übergang von der Südstraße zum Ziegenmarkt entstand 1853 der Neubau für die Braunschweigisch-Hannoversche Hypothekenbank, in dem heute das Sozialgericht beheimatet ist. Im Zuge des Baus wurde die Quartiersbebauung westlich der Einmündung der Straße Am Bruch abgerissen. So entstand ein freier Platz, der Bankplatz. Erst mit dem 1883 erfolgten Durchbruch der Brabandtstraße wurde die direkte Verbindung vom Bahnhof über den Bankplatz zum Altstadtmarkt möglich.

Einer der jüngsten Plätze

Hotelgebäude Ecke Steinstraße/Brabandstraße von 1898 (heute Frühlings-Hotel). Foto: Elmar Arnhold

Hotelgebäude Ecke Steinstraße/Brabandstraße von 1898 (heute Frühlings-Hotel). Foto: Elmar Arnhold

Der Bankplatz zählt somit zu den jüngsten Plätzen Braunschweigs, obwohl er in einem der ältesten Stadtquartiere liegt. Das Viertel in der Altstadt bekam aber erst nach der Inbetriebnahme des Bahnhofs moderne Bedeutung. Zur Entwicklung des Quartiers gehörte auch der Bau des Hotels an der Ecke Steinstraße/Brabandtstraße im Jahr 1898 (heute Frühlings-Hotel). Das Gebäude ist nahezu unverändert erhalten. Nach dem Durchbruch der Brabandtstraße wurde zunächst eine Pferdebahn Richtung Innenstadt eingerichtet, die 1899 in der Straßenbahnlinie 5 aufging, die bis 1959 fuhr.

Der Bankplatz blieb im Zweiten Weltkrieg auch nicht von Zerstörungen verschont. Die erhaltene Fassade des 1594 eingeweihten früheren Gymnasiums Martineum, das am Übergang von Südstraße zum Ziergenmarkt gestanden hatte, wurde abgebaut und an einem Gebäude des heutigen Gymnasiums Martino-Katharineum wieder errichtet. Es hätte auch dem heute umgestalteten Bankplatz sehr gut zu Gesicht gestanden.

Fakten:

Braunschweiger Plätze in Geschichte und Gegenwart
128 Seiten
Herausgeber: Richard Borek Stiftung
Autor, Inhalt und Gestaltung: Elmar Arnhold
Herstellung: Druckerei Häuser KG, Köln
ISBN 978-3-9823115-0-0
Preis: 12.90 Euro

Elmar Arnhold veröffentlicht unter #elmararnhold auf Instagram Beiträge zum gebauten Erbe. Auf www.der-loewe.info wird von Januar 2022 an dazu eine neue, monatlich erscheinende Serie starten.

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