Der Exer beheimatet die Ostfalia, Studenten und Innovationsforscher, aber noch viel mehr. Ein Rundgang durch das historische Gelände.
Das alte Kasernengelände an der Salzdahlumer Straße beheimatete bis 1994 britische Soldaten. Nach dem Zweiten Weltkrieg ist die Britische Rheinarmee in die ehemalige Wehrmachtskaserne gezogen und so wurde sie 47 Jahre lang ihre Heimat.
Dieser Artikel ist zuerst erschienen am 26.10.2024
Vieles hat sich seitdem geändert, die alten Gemäuer wurden wieder mit Leben gefüllt. Nun ist das Gelände als Exer bekannt. Studenten erledigen dort Papierkram im Immatrikulationsbüro und Autofahrer würdigen dem großen, beigen Bau oftmals nur einen Seitenblick. Doch was bewacht der Adler, der auf der Säule der breiten Eingangspforte thront, hinter seinen weit aufgeschlagenen Flügeln noch alles?
Haupteigentümer des „Innovationscampus“ sind unter anderem das technische Innovationszentrum Wolfenbüttel (TIW), das Land Niedersachsen mit der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften, die Stadt Wolfenbüttel, das Studentenwerk Ost-Niedersachsen, das Deutsche Rote Kreuz, die Stiftung Diakonische Heime Kästorf und das Trainings- & Weiterbildungszentrum Wolfenbüttel, lautet es auf der Internetseite des TIWs.
Wirft man einen Blick auf den Lageplan der Ostfalia Hochschule in Wolfenbüttel, zeigt sich schnell: Hier ist so einiges los. Neben Verwaltungsgebäuden finden sich zahlreiche studentische Angebote wie der Hochschulsport, die Bibliothek, eine Mensa und das Zentrum für erfolgreiches Lernen auf dem Campus. Die Fakultät Informatik, Versorgungstechnik und Soziale Arbeit sind hier angesiedelt.
Und wer viel lernt, der muss auch ruhen: Auf dem Gelände gibt es gleich mehrere Möglichkeiten, als Studierender unterzukommen. Das Gerhild-Jahn-Haus, auch ein früheres Kasernengebäude, wurde 1998 vom Studentenwerk umgebaut zu einem Studentenwohnheim mit 78 Wohnplätzen in jeweils vierer und fünfer WGs. Ein weiteres mit 28 Wohnplätzen, größtenteils Einzelzimmern, trägt den Namen „Casino“. Die neuste Unterkunft, Baujahr 2017, ist die Almamater 41 und 43, ein Bauprojekt von der VOW-Immobiliengruppe. Noch einmal 70 und 128 Appartements stehen für Studierende auf dem Gelände zur Verfügung. In der Kita Zwergenbutze, betrieben vom Studentenwerk, werden die Kinder der Studierenden während der Vorlesungszeiten betreut.
Doch nicht nur die Ostfalia bildet hier die Fachkräfte von morgen aus. Erst vor kurzem feierte die neue Berufsfachschule für Pflegekräfte vom Klinikum Wolfenbüttel am Exer ihre Inbetriebnahme. Die ersten Schülerinnen und Schüler konnten Anfang September ihre Ausbildung am neuen Standort beginnen. Auch das Diakonie-Kolleg ist eine weitere Bildungseinrichtung am Exer. Hier werden Fachkräfte für Sozialberufe, wie Erzieher, in Voll- und Teilzeit ausgebildet.
Der Exer trägt nicht umsonst den Namen „Innovationscampus“. Auch in einigen weiteren Unternehmen, die sich auf dem Gelände der alten Kaserne angesiedelt haben, wird geforscht. Das Wassertechnologische Institut untersucht Trinkwasser auf verschiedene Bestandteile. Im Bereich der Biotechnologie erforscht das Unternehmen ASA Spezialenzyme und entwickelt Fermentations- und Reinigungsverfahren.
Des Weiteren sind Malermeister, eine Tischlerei, ein Dachdecker, ein Strategieberater für Unternehmen, ein Anbieter für Telefonanlagen, eine Steuerberatungsgesellschaft und ein Vertrieb von Spardosen auf dem alten Kasernengelände zu finden.
Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) betreibt, neben der Kleiderkammer, am Exer die Mensa Solferino. Hier können Hungrige für kleines Geld Frühstücken und Mittagessen. Im Tagesrestaurant Nr. 7, ebenfalls vom DRK, gibt es verschiedene Snacks, Salate und ein kleines Kuchenangebot. Jugendliche finden beim Jugendverband des paritätischen Wohlfahrtsverbandes eine Stimme.
Rund um den Exer ist es grün: Am rechten Ende des alten Kasernengeländes lädt der Waldgarten zum Verweilen ein. Direkt nebenan befindet sich die Schießanlage Wolfenbüttel.
Eine genaue Übersicht über die Entwicklung des alten Kasernengeländes hin zu einem Innovationscampus und die einzelnen Unternehmen dort finden Sie auf der Seite des technischen Innovationszentrums Wolfenbüttel.
*Hierbei handelt es sich nicht um eine vollständige Auflistung.
Dieser Artikel ist zuerst erschienen am 26.10.2024 und erreichbar unter: www.braunschweiger-zeitung.de/niedersachsen/wolfenbuettel/article407473851/das-ist-los-in-wolfenbuettels-alter-kaserne-am-exer-ein-ueberblick.html
Die innige Beziehung ist besonders: Drei Rinderbetreuer, acht Wasserbüffel. Wir haben im Norden Braunschweigs vorbeigeschaut.
Mit behutsamen Bewegungen streicht Julia Schmidt über das borstige schwarze Fell von Manor. Es ist ein stiller Moment des Vertrauens. Fast so, als würde sie mit einem Haustier kuscheln. Doch als Haustier wird Manor in seinem Leben wohl keinesfalls jemals bezeichnet werden. Und so wirkt es schon ein bisschen skurril, was Julia Schmidt da tut.
Dieser Artikel ist zuerst erschienen am 4.9.2024
Sekunden vorher hat die 28-Jährige noch entspannt im Gras gelegen, ihre Gummistiefel fest im weichen Boden verankert. Neben ihr ragen die imposanten Gestalten von Manor und Lisbeth auf der Weide bei Dibbesdorf im Norden Braunschweigs ins Bild. Deren große, graue Hörner biegen sich elegant nach hinten, während die beiden noch nicht ganz ausgewachsenen Büffel friedlich in der Morgensonne liegen und sich kraulen lassen. Die sanften Riesen wiegen jeweils mehr als 400 Kilogramm. Das kann für die zierliche Julia Schmidt ziemlich eng werden, aber sie genießt die Nähe zu den Tieren.
Wir haben Julia Schmidt, Jörn-Peter Meyer und Sergio Giordano bei ihrer Arbeit als ehrenamtliche Rinderbetreuer begleitet. Ein Alltag geprägt von einer Leidenschaft zu Tieren und einer tiefen Verbundenheit zu den großen, schwarzen Wiederkäuern – mit einem ernsten Hintergrund.
Seit 2020 kümmern sich Schmidt und ihr Freund Jörn-Peter Meyer um die Wasserbüffel des Förderkreises Umwelt- und Naturschutz (kurz: FUN) Hondelage. Sergio Giordano, ein gemeinsamer Freund, stieß 2022 zu ihnen. Die drei sind die Gründer der Initiative „Langes Leben“, die im Oktober 2023 ins Leben gerufen wurde. Ihr Ziel: den Büffeln ein möglichst langes und würdevolles Leben zu ermöglichen, finanziert durch Spenden und Patenschaften. Die Tiere dieser Initiative werden nicht mehr geschlachtet oder anderweitig genutzt, die Nachzucht eingestellt. Sie leben fortan in dauerhaft konstanten Gruppen in Dibbesdorf und Hondelage zusammen. „Jedes Lebewesen sollte ein Recht auf Leben und Unversehrtheit haben“, erklärt Schmidt zu den Beweggründen der Initiative.
14 Wasserbüffel leben auf den Weiden in Dibbesdorf und Hondelage im Norden Braunschweigs. Rinderbetreuer Jörn-Peter Meyer hat seine Drohne aufsteigen lassen und zeigt uns tolle Einblicke.
30 ehrenamtliche Betreuende engagieren sich auf den Weiden rund um Hondelage um die in artgerechter Haltung im Freien lebenden Wasserbüffel. Der Alltag als Rinderbetreuer beginnt oft mit einem Rundgang über die weitläufige 21 Hektar große Weide bei Dibbesdorf. „Wir überprüfen, ob alle Büffel da sind, lassen die Tiere auf uns zukommen und begrüßen sie dann“, erklärt Jörn-Peter Meyer im Gespräch mit unserer Zeitung.
Anschließend beginnt die Kuscheleinheit. Koko, eine vierjährige Wasserbüffel-Kuh erkundet aufgeweckt und neugierig die Umgebung. Sie war der erste Büffel, der von der Initiative übernommen wurde. Mehrmals schnuppert sie an den drei Gründern und leckt mit ihrer rauen Zunge an deren Händen.
Kurze Zeit später liegen mehr als 500 Kilo auf dem Weideboden und der Kopf ist zwischen Julia Schmidts Schoß gesenkt – ein skurriler Anblick. „Das Verhältnis zu Koko ist sehr wertvoll. Dieses Vertrauen und die Nähe zum Menschen sind jedes Mal beeindruckend“, schwärmt Schmidt, während sie die linke Wange von Koko massiert.
Die Wasserbüffel sind nicht nur imposante Tiere, sondern auch wertvolle Landschaftspfleger. Die sanften Riesen können bis zu 30 Jahre alt werden. Nach einem speziellen Beweidungskonzept sorgen sie dafür, dass die Flächen bei Dibbesdorf naturnah und vielfältig bleiben. Ihre selektive Art zu fressen hilft dabei, die Vegetation auf den großen Flächen in Balance zu halten. Damit die Tiere sich wohlfühlen, wurden Flutmulden und kleine Gewässer angelegt, in denen sie sich im Sommer abkühlen können. Sie grasen am Flussufer, suhlen sich in Tümpeln, trampeln auf Pfaden über Wiesen – und helfen damit, Biotope zu erhalten.
Doch trotz aller Faszination wissen die Betreuer, dass diese Tiere keine Kuscheltiere sind. „Man muss ihnen mit Respekt begegnen und sollte keine schnellen, hektischen Bewegungen machen“, warnt Sergio. Wenn Kälber im Spiel sind, müsse man erst recht aufpassen. Koko mit ihrem Vertrauen zum Menschen könne aber ein Vorbild für die anderen Herden-Mitglieder sein. Schließlich gebe es Situationen, in denen es wichtig sei, dass die Tiere Kontakt zu Menschen zulassen. Zum Beispiel, wenn ein Tierarzt gebraucht wird. „Ich finde Rinder faszinierend, vor allem die Ruhe, die sie ausstrahlen, beeindruckt mich. Sie wirken so dominant und majestätisch, und doch sind sie so sanft – wenn man ihnen richtig begegnet“, erklärt Schmidt weiter.
Die Initiative „Langes Leben“ sieht sich auch mit Kritik konfrontiert. Einige werfen den Gründern vor, die Büffel zu vermenschlichen. „Es gibt immer wieder die Kritik, dass Büffel keine Haustiere, sondern Nutztiere sind“, berichtet Schmidt. Andere hingegen zeigen sich verärgert, da nach jahrelangem Genuss das Kaufen von teurem Büffelfleisch nicht mehr möglich ist. Trotz dieser Kritik halten die drei Gründer an ihrem Projekt fest und betonen, dass sie den besten Kompromiss für die Tiere bieten. Für die Zukunft der Wasserbüffel suchen die Betreuer noch weitere Paten. Interessierte können sich auf der Website des Vereins über Unterstützungsmöglichkeiten informieren.
Dieser Artikel ist zuerst erschienen am 4.9.2024 und erreichbar unter: www.braunschweiger-zeitung.de/niedersachsen/braunschweig/article407015158/skurriles-hobby-diese-braunschweiger-kuscheln-mit-wasserbueffeln.html
Im neuen Park der Innenstadt soll es „majestätisch“ werden. Eine Grafik zeigt, was die neue Fontäne alles können wird.
Dieser Artikel ist zuerst erschienen am 30.8.2024
Eine große Änderung steht in Braunschweigs Innenstadt bevor. Der Parkplatz Schützenstraße wird zum Pocketpark. Inklusive neuer Fontäne. Erste Pläne liegen dazu vor und zeigen: Es wird einen riesigen Wasserspaß für Kinder geben.
Fontänen sind nicht neu in Braunschweigs Innenstadt. Auf dem Platz der Deutschen Einheit findet man sie zum Beispiel. Oder am Insel- oder Löwenwall. Der Entwurf für den Pocketpark des Berliner Büros Levin Monsigny zeigte die Pocketpark-Fontäne bereits. Nun geht es an die Umsetzung. Ziel: Der Pocketpark soll zu einem Besuchermagneten werden, das Mikroklima verbessern und einen wichtigen Beitrag zur Attraktivierung der Innenstadt leisten. Klappt alles, wie es sich die Stadtverwaltung erhofft, wird demnächst ein Bauzaun gezogen und Ende Oktober mit dem Bau der neuen Fontäne begonnen.
Viel von dem, was hinter dem Bauzaun geschieht, wird man später nicht sehen. Denn umfangreiche Vorarbeiten sind zu erledigen, damit das Wasser später in die Höhe schießt. Bei Null muss nicht begonnen werden. Ein unterirdischer Technik- und Zisternen-Raum existiert bereits. Anschlüsse und Technik allerdings fehlen noch. Das Wasser für die Fontäne wird aus einer Zisterne kommen. Drei Zuläufe sind vorgesehen. Das Wasser, das aus der Fontäne schießt, soll aufgefangen und erneut verwendet werden. Einen Zulauf wird es auch vom geplanten Trinkbrunnen geben und ebenso einen Trinkwasseranschluss.
Das Fontänen-Wasser wird allerdings kein Trinkwasser sein. Darauf wird ein Hinweisschild verweisen. Eine Sensorik wird jedoch nicht nur die Wasserabgabe regeln, sondern auch die Wasseraufbereitung. Ein Kiesfilter wird in der Zisterne für die Reinigung sorgen, Chlor wird zugesetzt, UV-Strahlung dient ebenfalls der Wasser-Hygiene. Auch die Algenbildung wird chemisch verhindert. Eine umfangreiche Sensorik dient der Steuerung und überwacht die reibungslose Funktion. Eine Heizung soll bei unerwarteten Temperaturstürzen schützen. Auch ein Windmesser ist vorgesehen.
Das Fontänenfeld soll rund werden und einen Durchmesser von fünf Metern haben. Der Windmesser ist dafür vorgesehen, dass eine Drosselung der Fontäne erfolgt, falls der Wind zu stark weht. Das Wasser soll innerhalb des Fontänenfeldes bleiben und von dort aus zurück in die Zisterne fließen. Eine erste Idee besagt: Der Windmesser könnte unauffällig auf einer der geplanten Licht-Stelen im Park installiert werden.
Das Wasser für die Fontäne selbst wird eine Pumpe liefern. Deren imposante Leistung: 15.000 Liter Wasser die Stunde. Zur Stromversorgung soll die benachbarte E-Ladesäule angezapft werden. Die Fontäne selbst ist vom Hersteller so ausgelegt, dass das Wasser aus 24 kleinen Düsen bis in eine Höhe von fünf Metern schießen könnte. „Majestätisch“, so wird versprochen, sei der Anblick. Wobei im Pocketpark die Höhe auf drei Meter begrenzt werden soll. In einem Durchmesser von 2,4 Metern soll das Wasser herabfallen.
Wann die Fontäne in Betrieb geht, ist noch nicht ganz klar. Bis Ende des Monats werden Angebote von Firmen erwartet. Grob angepeilt ist die Fertigstellung für den Sommer 2025. Weil Erdarbeiten notwendig sind, könnten jedoch archäologisch wichtige Funde gemacht werden, was Auswirkung auf den Zeitplan haben könnte.
Dieser Artikel ist zuerst erschienen am 30.8.2024 und erreichbar unter: www.braunschweiger-zeitung.de/niedersachsen/braunschweig/article407001206/braunschweigs-innenstadt-bekommt-eine-neue-fontaene.html
Inklusives Projekt des Behindertenbeirats ermöglicht körperlich, geistig, finanziell oder sozial beeinträchtigten Personen gesellschaftliche Teilhabe
Es ist aus unterschiedlichsten Gründen nicht allen in Braunschweig lebenden Menschen möglich, eine Vorstellung im Staatstheater, ein Fußballspiel von Eintracht oder ein Museum zu besuchen. Das kann an körperlichen, geistigen, finanziellen oder sozialen Beeinträchtigungen liegen. Einen Ausweg aus dem Dilemma gibt es aber: Der „Kulturschlüssel Braunschweig“ öffnet Türen. Das Projekt des Behindertenbeirats Braunschweig bringt Kulturinteressierte mit Kulturveranstaltern zusammen und soll weiter ausgebaut werden. Seit Jahresbeginn gibt es mit Felix Laus einen hauptamtlichen Projektleiter. Gefördert wird der „Kulturschlüssel“ unter anderem von der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz.
„Die Idee ist einfach. Unsere Kulturspender stellen für den betreffenden Personenkreis und gegebenenfalls deren Begleiter Freikarten für eine bestimmte Veranstaltung zur Verfügung, und wir kümmern uns darum, dass die Karten auch an die richtigen Personen gehen. Um Karten erhalten zu können, muss man sich bei uns anmelden“, erläutert Felix Laus das Prinzip. Der „Kulturschlüssel“ versteht das Braunschweiger Kunst-, Kultur- und Sportangebot als Verbindung zu einer kommunikativen und offenen Stadt, zu einer Gesellschaft ohne Vorurteile, ohne Barrieren und für ein Miteinander mit Respekt.
Voraussetzung dafür sind zunächst Kooperationen mit Veranstaltern, die ein bestimmtes Kontingent an Eintrittskarten als Spende zur Verfügung stellen. Das Staatstheater, Eintracht, die Floßstation, das Theater Fadenschein und das Wintertheater sind beispielsweise schon Partner. In Kürze werden auch das Herzog Anton Ulrich-Museum, das Braunschweigische Landesmuseum und das Naturhistorische Museum dazustoßen. „Wir sind jeder Institution dankbar, die uns unterstützt. Je größer das Portfolio ist, umso größer wird auch der Kreis an Personen, die sich angesprochen fühlen“, sagt Projektleiter Laus.
Wichtig ist weiterhin, den Bekanntheitsgrad des Projekts zu steigern, um den Personenkreis auch tatsächlich zu erreichen, der letztlich profitieren soll. Denn um Karten für eine vom „Kulturschlüssel“ angebotene Veranstaltung erhalten zu können, ist eine Anfrage, die online oder vor Ort gestellt werden kann, erforderlich. Ein Indikator für finanziell Beeinträchtigte ist beispielsweise der Besitz des Braunschweig-Passes. Das Angebot wird auf der Internetseite des Projekts regelmäßig aktualisiert, um temporäre Ereignisse berücksichtigen zu können. Zuletzt war zum Beispiel der Besuch von Veranstaltungen des Festival Theaterformen möglich und bald werden es Vorführungen im Rahmen des Filmfests Braunschweig sein.
Der „Kulturschlüssel“ richtet sich auch an alle Personen, denen ein eigenständiger Besuch von Veranstaltungen nicht möglich ist. Teil des Konzepts ist es, in diesen Fällen auch eine vom Behindertenbeirat geschulte, ehrenamtliche Begleitung zu realisieren. So werden nicht nur der gesellschaftliche Zusammenhalt gefördert und schöne Erlebnisse ermöglicht, sondern auch die dabei besuchten Kulturorte profitieren, weil ihre Bekanntheit gesteigert und ihr soziales Engagement verdeutlicht wird.
Ziel ist es, den „Kulturschlüssel Braunschweig“ zunächst in der Stadt zu etablieren. „Perspektivisch ist auch das Ausweiten auf die Region Braunschweig angestrebt“, wagt Felix Laus auch einen Blick in die Zukunft. Vorbild ist das Hamburger Projekt des Vereins Leben mit Behinderung. In der Hansestadt ist der „Kulturschlüssel Hamburg“ seit 15 Jahren eine konstante Größe für Inklusion und Teilhabe.
Kontakt:
Kulturschlüssel Braunschweig
Felix Laus (Projektleiter)
Sack 24
38100 Braunschweig
Tel.: 0531-37959971
Mobil: 0155-66510837
E-Mail: info@kulturschluessel-bs.de
Internetseite: www.kulturschluessel-bs.de
Öffnungszeiten Mo., Mi., Fr., 11 bis 14 Uhr (barrierefreier Zugang)
Fadi Saad, Buchautor, Dozent und im Hauptberuf Polizeibeamter, besuchte die Hauptschule Sophienstraße in Braunschweig.
Mehr Glaubwürdigkeit und Authentizität geht kaum, wenn Fadi Saad, Buchautor, Dozent und im Hauptberuf Polizeibeamter, vor Schülerinnen und Schülern referiert, Workshops leitet und aus seinem Buch „Der große Bruder von Neukölln“ liest. Jetzt war er an zwei Tagen zu Gast an der Hauptschule Sophienstraße in Braunschweig.
Graffiti-Entfernung am St. Nicolai-Platz und an der Georg-Eckert-Straße.
Eine Mutter sagte auf dem Weg in die Schloss-Arkaden zu ihrer Tochter: „Wenn wir morgen hier lang gehen, dann können wir die Wand endlich wieder sauber sehen.“ Das ist zwar etwas optimistisch formuliert, aber bis zum Wochenende sollten die Graffiti-Entfernung an der Wasserwand am St.-Nicolai-Platz und an der Mauer an der Georg-Eckert-Straße weitgehend erledigt sein.
Das Haus der Braunschweigischen Stiftungen hat im Rahmen des gestrigen Sommerfests die Veranstaltungen für das zweite Halbjahr bekanntgegeben. Den Auftakt macht am 19. September ein Workshop zu Power-Point-Präsentationen. Den Schlusspunkt setzt am 12. Dezember der Vortrag „Der perfekte Antrag“. Namhafte Referentinnen und Referenten geben ihr umfangreiches Fachwissen über ausgewählte aktuelle oder grundsätzliche Themen der Stiftungspraxis weiter.
Das Haus versteht sich seit 2005 als das regionales Kompetenz- und Informationszentrum rund um Stiftungen und Bürgerschaftliches Engagement im Braunschweiger Land. Das Beratungs- und Veranstaltungsprogramm ist eine gemeinsame Initiative der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz, der Braunschweigischen Stiftung und der Bürgerstiftung Braunschweig. Die Fortbildungsveranstaltungen sind ein Schwerpunkt.
Kontakt:
Das Haus der Braunschweigischen Stiftungen
Löwenwall 16
38100 Braunschweig
Telefon: 0531-27359-59
E-Mail: info@das-haus-der-braunschweigischen-stiftungen.de www.das-haus-der-braunschweigischen-stiftungen.de
Kinder der Förderklasse der Freien Waldorfschule profitieren von Walderlebnistagen im Timmerlaher Busch.
Mit einem regelmäßigen inklusiven Walderlebnisprojekt stärkt die Freie Waldorfschule die Entwicklung ihrer Mädchen und Jungen der zweiten und dritten Klasse des Förderschulzweigs auf vielfältige Weise. In Kooperation mit dem Waldforum finden die Waldtage im Timmerlaher Busch statt. „Anfangs waren die Kinder eher zurückgezogen. Mittlerweile sind sie aber ausgelassen und mit Freude bei der Sache“, macht Stefanie Bucher-Pekrun, selbstständige Waldpädagogin und Vorsitzende des Fördervereins Waldforum Riddagshausen e.V., deutliche Fortschritte aus. Es geht bei dem von der Kroschke Kinderstiftung geförderten Projekt sowohl um mentale und körperliche Aspekte als auch um Umweltbildung.
Die Kinder der Klasse haben unterschiedliche Förderbedarfe. Alle Kinder eint, dass es ihnen hilft, wenn sie sich in der Natur angeleitet bewegen können.
„Dann zeigen die Kinder großes Engagement und bringen Bereitschaft zur Veränderung und zum Lernen auf. Gerade für Kinder des Förderschulzweigs hat der Aufenthalt im Wald einen großen therapeutischen Vorteil. Sie empfinden Sinnhaftigkeit, Freude und Selbstsicherheit, was ihnen ermöglicht, sich besser zu konzentrieren und bei der Sache bleiben zu können“, erläutert Klassenlehrerin Sylvia Dörries-Yan und hebt die positiven Effekte für die soziale und emotionale Entwicklung hervor, die im Klassenzimmer so nicht zu erreichen sind. Gerne würde sie aufgrund ihrer Erfahrungen dieses Projekt außerschulischen Lernens fortsetzen.
Stefanie Bucher-Pekrun leitet die Waldtage im Wechsel mit Ina Schäfer und Christiane Neugebauer, die ebenfalls zertifizierte und selbstständige Waldpädagoginnen sind. Sie bearbeiten alle Themen mit vielen spielerischen Elementen, die die Sinne anregen. „Es gibt möglichst wenig Theorie, aber viel, bei dem die Kinder etwas anfassen, sehen oder hören können“, erläutert Stefanie Bucher-Pekrun. Behandelt werden Themen wie Bäume im Jahreszeitenzyklus, Überwinterungsstrategien der Tiere, das Klopfen des Spechts oder der Waldboden und die Zersetzung des Laubs.
Das Waldforum Riddagshausen selbst ist eine Institution der Niedersächsischen Landesforsten und besteht seit 28 Jahren. Der Förderverein wurde fünf Jahre später gegründet. Beide verfolgen gemeinsam das Ziel, Wertschätzung für den Wald zu entwickeln und junge Menschen zu motivieren, künftig Verantwortung für natürliche Lebensgrundlagen zu übernehmen. Die Waldpädagogik soll ökonomische, ökologische, soziale und kulturelle Aspekte gleichrangig vermitteln.
Der Förderverein Waldforum Riddagshausen e.V. arbeitet mit rund 25 selbstständig tätigen Waldpädagoginnen und Waldpädagogen zusammen. Angeboten wird gerade für Kinder und Jugendliche ein vielfältiges Programm. Es reicht vom Kindergeburtstag bis hin zu Waldforum-Juniortagen und Ferien-Waldwochen, von Waldtagen für Familienzentren bis hin zu Walderlebnistagen für Grundschulen und weiterführende Schulen. Insgesamt erreichten Waldforum und Förderverein bei 735 Veranstaltungen im vergangenen Jahr mehr als 15.000 Besucher. Allein für Kindertagesstätten und Schulen gab es 275 Führungen im Rahmen von Projekten.
Kontakt:
Waldforum Riddagshausen
Ebertallee 44
38104 Braunschweig
Telefon: 0531-7074832
E-Mail: WPZ.Waldforum-Riddagshausen@NLF.Niedersachsen.de
Internetseite: landesforsten.de
Im Berichtszeitraum 2022/2023 förderte die Kroschke Kinderstiftung 109 Projekte mit 633.000 Euro.
Die Kroschke Kinderstiftung hat in den Jahren 2022/23 Fördermittel für 108 Projekte bewilligt.
Kroschke Kinderstiftung fördert das Projekt der Stiftung „Achtung! Kinderseele“ im Raum Braunschweig.
Seit mehr als 30 Jahren engagiert sich die Kroschke Kinderstiftung in Braunschweig und Norddeutschland für chronisch kranke Kinder und Kinder mit Behinderung sowie Projekte zur Prävention von Krankheiten. Mit der Stiftung „Achtung! Kinderseele“, die in Hamburg beheimatet und bundesweit tätig ist, hat sie eine neue Projektpartnerin gefunden, die sich auf die Prävention seelischer Krankheiten und die Förderung der seelischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen konzentriert. Im Rahmen der zunächst auf ein Jahr angelegten Zusammenarbeit fördert die Kinderstiftung die Ausweitung des Kita-Patenprogramms der Stiftung „Achtung! Kinderseele“ im Raum Braunschweig sowie die Entwicklung einer Präsentation zum Thema Kinderschutz.
Nach einer Veröffentlichung der Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) erkranken fast 20 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Deutschland innerhalb eines Jahres an einer psychischen Störung. Häufigste Störungen sind Angststörungen, depressive, hyperkinetische sowie dissoziale Störungen (dauerhaft aufsässiges und aggressives Verhalten). Wer als Kind oder Jugendlicher psychisch erkrankt, ist auch als Erwachsener psychisch stärker gefährdet, heißt es darin. „Psychische Krankheiten bei Kindern und Jugendlichen werden immer noch viel zu häufig nicht erkannt und behandelt“, stellte Dr. Dietrich Munz in dem Beitrag fest. Munz war bis 2023 BPtK-Präsident.
Die Stiftung „Achtung! Kinderseele“ entwickelt und implementiert deswegen Präventionsprogramme und Projekte, die Kinder, Jugendliche und ihr jeweiliges Lebensumfeld für das Thema seelische Gesundheit sensibilisieren. So klärt die Stiftung auf, informiert und setzt sich dafür ein, dass Kinder und Jugendliche mit psychischem Unterstützungsbedarf frühzeitig Hilfe bekommen. Die Stiftung finanziert ihre Arbeit durch Spenden und Förderungen, wie diese durch die Kroschke Kinderstiftung.
Im Kita-Patenprogramm übernehmen Ärztinnen und Ärzte für Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie Psychotherapie ehrenamtlich eine Patenschaft für eine Kita. Sie unterstützen Eltern und Erzieherinnen und Erziehern konkret mit Fachwissen aus ihrer Praxis. Sie organisieren dort Info-Veranstaltungen zur Förderung der seelischen Gesundheit für Erzieher und Eltern und sind bei dringenden Fragen für die Kita-Leitungen ansprechbar. Das Angebot für die teilnehmenden Kitas kostenfrei.
Zur Vermittlung neuer Kita-Patenschaften können sich interessierte Kita-Leitungen aus dem Raum Braunschweig unverbindlich bei der Stiftung „Achtung! Kinderseele“ melden, ebenso wie Fachärzte für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie, die sich vorstellen können, eine Patenschaft zu übernehmen. Alle Paten erhalten von der Stiftung organisatorische Unterstützung und den roten Patenkoffer mit breit gefächertem Info-Material. Die Stiftung organisiert außerdem regelmäßig analoge und digitale Treffen für ihre Paten.
Die Präsentation zum Thema Kinderschutz soll in Webseminaren der Stiftung für Erzieherinnen und Erzieher zum Einsatz kommen und diese unter anderem dazu befähigen, Anzeichen von Vernachlässigung oder Gewalt zu erkennen und richtig darauf zu reagieren.
Die Stiftung „Achtung! Kinderseele“ wurde 2009 von den drei kinder- und jugendpsychiatrischen Fachverbänden, dem Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie e.V. (DGKJP), dem Berufsverband für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie in Deutschland e. V. (BKJPP) sowie der Bundesarbeitsgemeinschaft der Leitenden Klinikärzte für Kinder- und Jugendpsychiatrie (BAG kjpp), gegründet, um die Prävention und Früherkennung seelischer Krankheiten zu stärken.
Kontakt:
Stiftung Achtung! Kinderseele
c/o HST Hanse StiftungsTreuhand GmbH
Poststraße 51
20354 Hamburg
Telefon: 040-320 8830-25
E-Mail: info@achtung-kinderseele.org
Internetseite: www.achtung-kinderseele.org
Der Exer beheimatet die Ostfalia, Studenten und Innovationsforscher, aber noch viel mehr. Ein Rundgang durch das historische Gelände.
Die Stuckdecke in der Villa Westermann stellt eine Besonderheit von überregionaler Bedeutung dar.
Nach den großen Vorläufer-Erfolgen „Da Da Da“ über die 80er-Jahre und „Hyper! Hyper!“ über die 90er-Jahre steht mit „Geile Zeit“ der Abschluss der Trilogie des Duos Christian Eitner und Peter Schanz an. Das Jazzkantinen-...
Die Kroschke Kinderstiftung ermöglicht Schwimmkurse mit der DLRG-Ortsgruppe und dem Polizei SV.
„Timejumps“ machen die Veränderungen des Stadtbilds anhand von historischen Fotos und Zeitraffer-Überblendungen ins Hier und Jetzt deutlich. In dieser Folge blickt Kameramann Dirk Troue von der Alten Waage aus auf die Lange Straße.
Am 28. November (18 Uhr) stellt Elmar Arnhold sein neues, von der Richard Borek Stiftung gefördertes Buch über Braunschweigs Fachwerkhäuser vor.
Objekt des Monats, Folge 11: Ein Braunschweiger Silberhumpen zu Gast in Chemnitz - Kulturhauptstadt 2025
Braunschweigerin hat den historischen Bau in der Kasernenstraße restauriert. Ein Rundgang zeigt die neue Nutzung und bewahrte Architektur.
Am 12. November 1989 um 7.58 Uhr fiel endlich auch der Eiserne Vorhang zwischen Hessen und Mattierzoll.
Stadtmauerfragment aus dem 12. Jahrhundert hinter der Jugendherberge am Neuen Geiershagen wieder aufgebaut.