Die Stuckdecke in der Villa Westermann stellt eine Besonderheit von überregionaler Bedeutung dar.
Die Villa Westermann (Löwenwall 6) ist in den vergangenen fünf Jahren Schritt für Schritt von Grund auf saniert worden. Herausragend war dabei eine aus 45 Kassettenfeldern bestehende Stuckdecke. Sie war viele Jahrzehnte lang hinter einer Unterdecke verborgen. Nach ihrer Entdeckung wurde sie in aufwändiger Kleinarbeit denkmalgerecht restauriert. Die Stuckdecke stellt eine Besonderheit von überregionaler Bedeutung dar. Ihre Sanierung war Bestandteil der Förderungen, die die Stadt gemeinsam mit der Richard Borek Stiftung seit 2002 privaten und kirchlichen Projekten der Denkmalpflege gewährt. Vorgestellt wird sie im aktuellen Bericht „Denkmalförderung 2020/21. Zuschüsse zur Pflege des baulichen Kulturgutes“, der in Kürze online einzusehen sein wird. „Der Löwe – das Portal für das Braunschweigische“ wird entsprechend berichten. Vorab sprachen wir mit Restauratorin Carla Leupold-Belter und Michael Wischnewski vom Bauherrn Stefan Gmyrek Holding GmbH.
Herr Wischnewski, wie haben Sie die Stuckdecke überhaupt entdeckt?
Es war Zufall. Als wir das erste Obergeschoss in Angriff genommen haben, um es wieder so herzurichten, dass es dem äußeren Erscheinungsbild des Gebäudes entspricht, haben wir eine Trennwand entfernt. Dabei haben wir gesehen, dass da noch irgendwas hinter der abgehängten Decke verborgen sein muss, und ein kleines Feld geöffnet. Als ein Stück der wunderbaren Stuckdecke sichtbar wurde, war uns klar, dass es sich um einen Schatz handelt, der erhalten werden muss. Deswegen haben wir Frau Leupold-Belter zurate gezogen. Sie hat sich dann Millimeter für Millimeter in mikroskopischer Kleinarbeit vorgearbeitet. Ein erster Versuch, die Decke mit Trockeneis zu säubern, war fehlgeschlagen, weil so die Farbe mit heruntergekommen wäre.
Frau Leupold-Belter, was haben Sie vorgefunden?
Eine stark profilierte Stuckdecke mit Kassetten, die in ihrer Art mindestens in Braunschweig einmalig ist und in Norddeutschland vielleicht noch in Hamburg vorkommt. Wir gehen davon aus, dass der Entwurf von dem Architekten Constantin Uhde selbst stammt. Die Art der Gestaltung lässt auf die zweite Bauphase des Gebäudes Ende des 19. Jahrhunderts schließen. Uhde hatte die 1868 erbaute Villa 1880 aufgestockt und im Stil italienischer Renaissance-Palazzi überformt. Dabei entstand der Raum mit der Stuckdecke im Obergeschoss. Eine Kassettendecke in der Art wie diese ist beispielsweise im Palazzo Vecchio in Florenz zu sehen.
In welchem Zustand war die Decke?
Der Zustand war erstaunlich gut. Wir haben anfangs nur an einem Teilfeld die Bestandsaufnahme vorgenommen, um zu sehen, wie viele Anstriche sich auf dem Stuck befinden. Es waren drei. Zwei polychrome und ein monochromer. Mit dem Skalpell und drei unterschiedlichen Lösungen bin ich auf die erste Farbfassung gestoßen. Die Fassung ist sehr aufwändig in Grün-, Braun-, Rot- und Blautönen mit schablonierten Friesen und floralen Ornamenten gestaltet. Die zweite Fassung war weiß, mit Vergoldung. Da war die Frage, ob sie nicht auch denkmalpflegerischen Wert hat. Deshalb finde ich die umgesetzte Lösung eine sehr, sehr gute. Es gibt jetzt drei Referenzflächen der ersten Fassung und der Rest ist vereinfacht neu gefasst.
Wie beurteilen Sie das Resultat, Herr Wischnewski?
Es ist der i-Punkt auf eine mehrjährige Arbeit. Das Gebäude wurde 2019 mit dem Ziel erworben, die Villa wieder im Sinne der Denkmalpflege zu sanieren. Vieles von dem, was die Villa ausmacht, war anfangs nicht zu erkennen, wie etwa die Holzfußböden, auf denen meistens Teppichboden lag, oder die Holzvertäfelungen, die wir sandstrahlen mussten, um die untypische hochglänzende Oberfläche abzutragen und eine matte zu erhalten. Die Sanierung der Stuckdecke war auch deswegen so schwierig, weil Setzungsrisse des Gebäudes Schäden daran mitverursacht hatten. Wir sind sehr froh, dass wir sie retten und für die Nachwelt erhalten konnten. Sie ist jetzt wieder ein Schmuckstück und schon für sich ein Denkmal für herausragende Baukunst.
Constantin Uhde (1836–1905) war freier Architekt, Hochschullehrer und Publizist in Braunschweig. Er stand in der Zeit des Historismus für die Verbindung historischen Bauens mit den neuen Bauweisen seiner Zeit. Uhde plante sowohl technische Projekte der Eisenbahn, Fabriken, Brücken als auch öffentliche Bauten und zahlreiche Wohnbauprojekte, einschließlich großzügiger Villen. Bekannteste Werke von ihm sind das Altgebäude der TU, die Okerbrücke Pockelsstraße, die ehemalige Synagoge, das Bankhaus Löbbecke, zahlreiche Villen wie zum Beispiel Rimpau und Löbbecke in Braunschweig und nicht zuletzt die Villa Seeliger in Wolfenbüttel.
Mehr unter: der-loewe.info/motivation-fuer-eigentuemer-von-denkmalen
„Timejumps“ machen die Veränderungen des Stadtbilds anhand historischer Fotos und Zeitraffer-Überblendungen ins Hier und Jetzt deutlich.
Kameramann Dirk Troue blickt in dieser Folge von der Alten Waage aus auf die Lange Straße. Der Platz Alte Waage im Weichbild Neustadt zählte nach dem Zweiten Weltkrieg zu den am stärksten betroffenen Gebieten in Braunschweigs Innenstadt. Von den prägenden Fachwerkbauten blieb kein einziger erhalten. In den 1950er- und 1960er-Jahren erfolgte der Neuaufbau, der weitgehend die Platzsituation im historischen Maßstab erhielt. Die einst schmale Verbindung zur Langen Straße wurde allerdings deutlich breiter angelegt. Das Video zeigt die massiven Veränderungen. Im Jahr 1995 investierte die Stadt nach der Rekonstruktion der Alten Waage (1991-1994) in die Platzgestaltung und wertete insbesondere dank einer einheitlichen Pflasterung das Stadtbild an dieser Stelle erheblich auf.
Objekt des Monats, Folge 11: Ein Braunschweiger Silberhumpen zu Gast in Chemnitz – Kulturhauptstadt 2025
In Sachsen, oder zumindest im Erzgebirge, weiß noch heute jedes Kind, dass der Wohlstand des Landes einst aus dem Bergbau erwuchs. Die Schätze Dresdens vom Grünen Gewölbe bis zur Frauenkirche wären ohne die Einnahmen vor allem aus dem Silberbergbau nicht denkbar. In vielen Regionen hingegen, so auch im Braunschweigischen, ist das Bewusstsein für die einstige Bedeutung des Bergbaus weitgehend verloren gegangen. Dabei war der Harz, der territorial größtenteils zu den verschiedenen Fürstentümern des Herzogtums Braunschweig-Lüneburg gehörte, eines der wichtigsten Bergbaugebiete Mitteleuropas. Zeitweise gehörten die braunschweigischen Münzen in der frühen Neuzeit wegen ihres hohen Silbergehaltes zusammen mit den sächsischen zu den begehrtesten Münzen im Reich.
Zeugnisse der braunschweigischen Bergbaugeschichte werden auch in der Sonderausstellung „Silberglanz & Kumpeltod“ präsentiert, die vom 25. Oktober bis zum 29. Juni nächsten Jahres im Staatlichen Museum für Archäologie Chemnitz (smac) zu sehen ist. Sie ist Teil des Programms der Europäischen Kulturhauptstadt 2025 und beschäftigt sich mit dem historischen Bergbau nicht nur im Erzgebirge. Als ein herausragendes Exponat wird dort die sogenannte Unterharzer Bergkanne aus der Sammlung der Richard Borek Stiftung gezeigt.
Der berühmte Silberhumpen wurde 1732 von Vizeberghauptmann Karl Albrecht Ludwig von Imhoff entworfen und vom Wolfenbütteler Goldschmied H. H. Schumacher geschaffen. Die Gravuren wurden von einem Braunschweiger Kupferstecher namens Schmidt angefertigt. Das Stück besteht aus fünf Kilogramm getriebenem Silber und ist teilweise vergoldet. Es fasste fünf Flaschen Wein. Derartige Trinkgefäße dienten bei repräsentativen Anlässen zum Umtrunk. Ein Trinkspruch auf der Deckelinnenseite verweist auf den König von Großbritannien und Kurfürsten von Braunschweig-Lüneburg Georg II., sowie auf den Herzog von Braunschweig-Lüneburg und Fürsten von Braunschweig-Wolfenbüttel August Wilhelm als oberste Bergherren des Unterharzes. Dort heißt es: Des Königs stetes Gluck – Des Herzogs Wohlergehen – Und der theure Harz – der beiden eygen ist – Und das Bergwerck und die Forst – In stetem Flor mög stehen – Das wünsche, der Du jetzt – Zu trinken fertig bist. Auf dem Fuß der Kanne sind Kommunionswappen von Braunschweig und Hannover sowie das Wappen von Braunschweig-Wolfenbüttel eingraviert. Zwischen den Wappen sind Silberreliefs mit verschiedenen Bergbautätigkeiten zu sehen.
Das Stück wird von einem Greifen bekrönt, der eine Keilhaue als typisches Bergbauwerkzeug in der Hand trägt. Um den Sockel des Greifen sind einige Mineralien angebracht, unter anderem Rotgültigerz aus St. Andreasberg, das wichtigste Silbererz des Harzes. Der Griff ist in Form einer weiblichen Hermenfigur mit sieben Brüsten ausgebildet. Die Darstellung spielt auf antike Skulpturen der Göttin Artemis an und darf hier wohl als Symbol der Fruchtbarkeit des Harzes gelten.
Zwischen den Medaillons sind kleine Rundbilder mit Gottheiten als Verkörperung der im Harz geförderten Metalle zu sehen, womit erneut ein Bezug zur antiken Mythologie hergestellt wird.
Bemerkenswert ist, dass die Gravuren auf den Medaillons, die auf der Wandung der Kanne angebracht sind, der Forstwirtschaft besondere Aufmerksamkeit widmen. Holz wurde im Bergbau für den Grubenausbau gebraucht, außerdem benötigten die Schmelzhütten enorme Mengen an Brennholz. Dies führte schon früh dazu, dass sich Forstleute Gedanken machten, wie man die Holzversorgung dauerhaft sicherstellen könnte. Zu ihnen zählte auch der aus Chemnitz stammende sächsische Oberberghauptmann Hans Carl von Carlowitz. 1713 war er der erste, der in einer Veröffentlichung von „nachhaltender Nutzung“ des Waldes sprach, und damit einen Begriff in die Diskussion einbrachte, der heute in aller Munde ist. Das Carlowitzsche Werk „Sylvicultura Oeconomica“, das die berühmte Stelle enthält, flankiert die Bergkanne in der Ausstellung auf der linken Seite.
Die Braunschweiger „Unterharzer Bergkanne“ jedenfalls kann sich in der Chemnitzer Ausstellung sehen lassen und muss sich auch vor den Dresdner Schätzen nicht verstecken.
Dr. Jens Beutmann ist Referatsleiter Ausstellungen und Kurator der Ausstellung „Silberglanz & Kumpeltod“ am Staatliches Museum für Archäologie Chemnitz.
Braunschweigerin hat den historischen Bau in der Kasernenstraße restauriert. Ein Rundgang zeigt die neue Nutzung und bewahrte Architektur.
Werfen wir einen Blick auf den Lindenhof. Schöner denn je nach seiner Sanierung. Einladend war er schon immer. Architekt Karl Munte ließ sich bei seinem Bau von 1908, besonders auf der Schauseite, vom Jugendstil beeinflussen.
Dieser Artikel ist zuerst erschienen am 20.10.2024
Man sehe die langen, schmalen Fensterbänder und die ansprechende Wölbung der Nordfassade. Der Lindenhof ist kein Kasten, sondern gefällt durch seine rundlichen Seiten. Eleonore Eiswirt und ihr Mann Hans-Gerd Rose präsentieren ihr Denkmal mit einigem Stolz. Und natürlich sollen zu den vielen Geschichten, die sich um den Lindenhof ranken, neue kommen. Sie wollen dem Schönen der Vergangenheit eine Zukunft geben.
Katharina Eiswirt, die Tochter, hat die Geschichte des Lindenhofs zum Thema ihrer Bachelorarbeit gemacht, abgeschlossen dieses Jahr am Karlsruher Institut für Technologie. Die Quellenlage war dünn, und es ist bewundernswert, was sie alles herausgefunden hat.
Am 6. März 1909 annoncierte ein Friedrich Lindenzweig die Eröffnung des Restaurants „Lindenzweig“. Mit Klubzimmern, Billardsaal, Kegelbahn und Stehbierkneipe. Die nächsten Eigentümer, das Ehepaar Talchau, wählten den Namen „Lindenhof“. Es war offensichtlich ein Vergnügen, in den Zwanzigern den Lindenhof aufzusuchen. Und es wurde hier auch getanzt.
Hermann Breford, den die Talchauwitwe geheiratet hatte, blieb 46 Jahre Wirt des Lindenhofs. Vor dem Zweiten Weltkrieg nutzte die NSDAP das Haus für öffentliche Parteiveranstaltungen. Beim Luftangriff durch die britische Luftwaffe in der Nacht vom 14. auf den 15. Oktober 1944 wurde auch der Lindenhof getroffen und brannte bis auf die Saaldecke im ersten Stock nieder.
Nach dem Krieg erhielt das Haus ein Notdach. Der zerstörte Eckturm wurde erst kürzlich bei der Sanierung wiederhergestellt. Eine Frau Heinemann betrieb im Lindenhof ein Lebensmittelgeschäft. Das Restaurant blühte auf. Ab 1975 begann die Ära mit dem neuen Pächter und späteren Eigentümer Paolo Ruggieri. Die Jüngeren der BZ-Redaktion waren häufig bei Paolo und fütterten die Musikbox mit Münzen. Die Reihe „Jazz im Lindenhof“ etablierte sich. Und das Staatstheater erfreute die nonkonformistischen Braunschweiger Kreise mit seinem „Café Wahnsinn“, ließ sich dabei von den wildesten Zeiten im Romanischen Café, Berlin, inspirieren.
Noch eine Erinnerung. Die legendäre „Krautwickel‘s Skiffleband“ um Ali Schultze feierte 1992 im Lindenhofsaal ihr 20-jähriges Bestehen. Ihr Erfolgsgeheimnis: Sie spielte das, was gefordert wurde, und würzte die Pausen mit losen Sprüchen. Kurz vor Mitternacht griff der Kabarettist Hans Loewenberg zum Mikrofon und parodierte Zarah Leanders „Nur nicht aus Liebe weinen“ aus dem Film „Eine rauschende Ballnacht“. Taschentuch, Tupfer, es war zu schön.
Noch ein Rundgang mit Eleonore Eiswirt. Gelegenheit, den Saal zu bewundern. Eine Augenweide. Neoklassizistische und vom Jugendstil beeinflusste Details. Seitliche Stuckfiguren zeigen zwei nackte Mädchen, die eine Girlande halten. Die kleine Bühne wird von einem Säulentrio gerahmt. Die Zapfanlage an der Bar davor: glücklich bewahrter Jugendstil.
Das Wort „Saal“ passt eigentlich nicht so recht. „Salon“ hört sich für das, was hier an praller Kultur passiert, besser an. Der Tango Argentino ist bei allem die Seele des Hauses. Eleonore Eiswirt und Hans-Gerd Rose sind Tangolehrer. Der Lindenhof ist ideale Hülle für Melancholie des Tangos. Und die Akustik ist auch gut, das hat der Geigensolist Josef Ziga verraten. Der Auftritt seiner Formation „Josef & Friends“ (10. November) ist eine Reverenz an Astor Piazzolla, den argentinischen König des Tangos.
Dieser Artikel ist zuerst erschienen am 20.10.2024 und erreichbar unter: www.braunschweiger-zeitung.de/niedersachsen/braunschweig/article407496635/der-braunschweiger-lindenhof-nach-sanierung-praechtiger-denn-je.html
Am 12. November 1989 um 7.58 Uhr fiel endlich auch der Eiserne Vorhang zwischen Hessen und Mattierzoll.
Noch heute ist Enrico Kretschmar, der erste demokratisch gewählte Bürgermeister der Gemeinde Hessen nach der Wende, ergriffen von den dramatischen Ereignissen rund um den 12. November 1989. Denn an diesem Tag öffnete sich der Eiserne Vorhang zwischen der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) und der Bundesrepublik Deutschland endlich auch zwischen Hessen (heute Sachsen-Anhalt) und Mattierzoll (Landkreis Wolfenbüttel). Ein einiges Deutschland und Reisefreiheit hatte der 1960 geborene Kretschmar bis dahin nicht erlebt.
Drei Tage nach dem Fall der Mauer am 9. November wurde an jenem kalten Sonntagmorgen um 7.58 Uhr die fast vier Jahrzehnte lang gesperrte Straße B 79 in den Westen wieder befahrbar. Soldaten des Pionierbataillons in Hessen hatten in der Nacht zuvor die Sperranlagen aufgeschweißt, den Graben zugeschüttet und die Straße provisorisch befestigt. Tausende Autos sollten sie in den nächsten Tagen winkend, jubelnd und glückselig überqueren.
Heute pflegt Enrico Kretschmar in der Nachfolge des ehemaligen Wolfenbütteler Landrats Ernst-Henning Jahn (1938-2023) die Erinnerungskultur an die Grenzöffnung. Anlässlich des 35. Jahrestags lädt der Förderverein Schloss Hessen zu einer Gedenkveranstaltung ein. Bereits am 9. November (14 Uhr, Treffpunkt Grundschule Winningstedt) findet eine etwa fünf Kilometer lange Wanderung unter dem Motto „Für Frieden, Freiheit und Demokratie“ entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze statt. Anschließend trifft sich die Gruppe auf Schloss Hessen. Geöffnet ist dort die Sonderausstellung zur Grenzöffnung, auch tags darauf zwischen 15 und 18 Uhr. Besucher können dort ihre Geschichte zum 12. November 1989 erzählen. Daraus soll ein kleines Buch werden, das die Erinnerung wachhält.
Am Vorabend der Grenzöffnung zwischen Hessen und Mattierzoll vor 35 Jahren war auf beiden Seiten, im Osten und im Westen, demonstriert worden. Mit dabei waren Enrico Kretschmar auf DDR-Seite und Ulrich Rueß auf westlicher Seite. Beide schwenkten weiße Fahnen, konnten sich aber wegen des Sperranlagen nicht sehen. Heute sind sie befreundet und kümmern sich darum, dass die Ereignisse nicht in Vergessenheit geraten.
Zu dem Zeitpunkt war noch nicht abzusehen, was am nächsten Morgen tatsächlich möglich werden sollte: „Ich war früh aufgestanden, weil ich mir eine Garage bauen wollte. Es war noch dunkel, aber ich hörte schweres Gerät und konnte mir keinen Reim darauf machen. Die Pioniere waren nie sonntags unterwegs. Als es hell geworden war, hielt ein Nachbar mit seinem Trabbi und rief mir zu: Enrico, die Grenze ist offen.“
Drei Tage zuvor hatte Politbüro-Mitglied Günter Schabowski (1929-2015) vor laufenden Kameras Reisefreiheit für alle DDR-Bürger angekündigt und damit den Fall der Mauer und das Ende der DDR eingeleitet. Wörtlich hatte er gesagt: „Und deshalb haben wir uns dazu entschlossen, heute eine Regelung zu treffen, die es jedem Bürger der DDR möglich macht, über Grenzübergangspunkte der DDR auszureisen. … Also, Privatreisen nach dem Ausland können ohne Vorliegen von Voraussetzungen, Reiseanlässen und Verwandtschaftsverhältnissen beantragt werden. Die Genehmigungen werden kurzfristig erteilt … Das tritt nach meiner Kenntnis, äh, ist das sofort, unverzüglich.“
In Windeseile fluteten daraufhin DDR-Bürger die großen Grenzübergänge in Berlin und auch zum Beispiel in Helmstedt-Marienborn. Mit dem unglaublichen Ansturm überforderte DDR-Grenzsoldaten mussten nach wenigen Stunden die Mauer eigentlich ungeplant komplett öffnen. Diese Wende und letztlich die deutsche Einheit wären ohne die friedlichen Demonstrationen der DDR-Bürger und vor allem ohne die Politik von Glasnost (Offenheit) und Perestroika (Umgestaltung) des damaligen Generalsekretärs des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Sowjetunion, Michail Gorbatschow (19931-2022), nicht möglich gewesen. Auch das darf nicht in Vergessenheit geraten.
Die Grenztruppen in Hessen hatten wie tags zuvor die Grenzer in Berlin und anderswo nicht gewusst, wie sie sich angesichts der Demonstrationen verhalten sollten. Auf Nachfrage erhielten sie am Abend des 11. November lapidar zur Antwort, dass sie vor Ort selbst entscheiden sollten. „Niemand wollte mehr Verantwortung übernehmen“, sagt Enrico Kretschmar. Der damalige Leiter der Grenztruppen in Hessen zog seinen Stab zusammen, entschied im Sinne der Bevölkerung und ließ die Pioniere für den Frieden ausrücken.
Die Bilder des 12. November 1989 in Hessen werden Enrico Kretschmar niemals aus dem Kopf gehen. „Rund 22.000 Menschen hatten sich in kürzester Zeit beiderseits des neuen Grenzübergangs versammelt. Es war für uns wie Weihnachten und Ostern an einem Tag“, erinnert er sich. Die neue Möglichkeit, mit dem Auto in den Westen zu kommen, sprach sich wie ein Lauffeuer herum. Am Grenzübergang Marienborn hatte es eine rund 80 Kilometer lange Schlange aus Trabbis und Wartburgs gegeben. Dass Hessen/Mattierzoll über Nacht zu einer Alternative geworden war, sprach sich herum wie ein Lauffeuer und war auch bald hoffnungslos verstopft: 20 Kilometer Stau. Aber das störte in diesen bewegenden Tagen niemanden auf dem Weg in die endlich wiedergewonnene Freiheit.
Stadtmauerfragment aus dem 12. Jahrhundert hinter der Jugendherberge am Neuen Geiershagen wieder aufgebaut.
Was lange währt, wird endlich gut: Dreizehn Jahre nach seiner Entdeckung 2011 wurde das Stadtmauerfragment aus dem 12. Jahrhundert hinter der Jugendherberge am Neuen Geiershagen wieder aufgebaut und Kern eines neuen Informations- und Bildungsorts, wie Braunschweigs Oberbürgermeister Thorsten Kornblum die sehr gelungene Gestaltung an der Fuß- und Radwegverbindung zwischen der Wendenstraße und Inselwall nannte. Er lobte, dass Stadtgeschichte an einem konkreten Objekt räumlich erfahrbar sei und so in die Gegenwart transportiert werden könne. Bleibt zu hoffen, dass dieser neue archäologische Anziehungspunkt nicht unter Vandalismus und Schmierereien zu leiden hat.
Gefördert wurde das mehr als anerkennenswerte Projekt von der Munte Projekt GmbH, Braunschweig, auf deren Grundstück die archäologischen Ausgrabungen seinerzeit stattgefunden hatten, sowie von der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz und der Richard Borek Stiftung. Heike Zander, frühere Bürgermeisterin des Stadtbezirks Innenstadt, steuerte für dieses Herzensprojekt privat 100.000 Euro bei. Das Gesamtvorhaben wurde für weniger als die zunächst vorgesehenen 300.000 Euro realisiert, wie Oberbürgermeister Kornblum versicherte.
Ein unter dem Rest der mittelalterlichen Stadtmauer gelegener Eichenbalken konnte durch dendrochronologische Untersuchungen auf das Jahr 1178 datiert werden. Das lässt den Schluss zu, dass die Mauer während der Regentschaft von Stadtgründer Heinrich dem Löwen errichtet worden ist. Vor Ort ist eine Nachbildung des Eichenbalkens zu sehen. Das Original wird auf dem Städtischen Bauhof gelagert. Die Rekonstruktion stellte die Braunschweiger Holzfirma Intakt her.
Zudem gibt eine Stele Informationen zu Braunschweigs Geschichte und zur Befestigung der Stadt im Mittelalter. Ihre Überschrift „eine uneinnehmbare Stadt“ geht auf eine Beschreibung Braunschweigs im frühen 13. Jahrhundert zurück. Am Fuß der Stele ist ein Bronzemodell der Stadt um 1250 integriert. Es zeigt, wie stark das Stadtgebiet von Flussläufen und Gräben durchzogen war und wie unterschiedlich dicht die älteren und die jüngeren Teile der Stadt damals bebaut waren. Geschaffen haben das Modell Elmar Arnhold, Stadthistoriker und Heimatpfleger Innenstadt, und Metallgießermeister Thomas Zimmer aus Hermannsburg.
Von den etwa vier Kilometern Stadtmauer im Mittelalter sind nur noch wenige Relikte in Braunschweig wie zum Beispiel am Gieselerwall vorhanden und erlebbar. Nun wurde ein ehemaliges Stück wieder in Szene gesetzt. Die bis zu 1,60 Meter starke Mauer aus Rogenstein vom Nußberg wurde, dort, wo es möglicher war, in originaler Lage neu aufgemauert. Die Steine waren, bevor sie abgetragen und saniert wurden, nummeriert. Die Maurerarbeiten haben die Werkstätten für Denkmalpflege aus Quedlinburg ausgeführt.
Zur ursprünglichen Höhe der Mauer und ihrem oberen Abschluss liegen keine Kenntnisse vor. Aufgrund der Mauerstärke und analog zu Mauerresten anderer Städte kann aber angenommen werden, dass sie mindestens 4,50 m hoch errichtet wurde. Vermutlich war sie oben zur Beobachtung und Verteidigung als Wehrgang ausgebildet. Vor den Stadtmauern Braunschweigs verliefen im Mittelalter mindestens 10 Meter breite Wassergräben und davor lag, als zusätzlicher Schutz, vermutlich ein weites Sichtfeld, in dem kein Baum geduldet wurde, heißt es in einem Informationspapier der Stadt. Von Mitte des 14. Jahrhunderts an wurde die Befestigung durch Wälle verstärkt. Gegenüber dem Mauergraben wurde ein erheblich breiterer Wallgraben angelegt.
Mehr unter: der-loewe.info/mittelalterliche-stadtmauer-wird-wieder-aufgebaut
Hochzeit mit Kaisertochter Victoria Luise hatte die Fehde mit den Hohenzollern befriedet und den Weg geebnet.
1913 ist für die Braunschweigische Landesgeschichte ein historisch bedeutendes Jahr. Denn am 1. November, also genau vor 111 Jahren, bestieg nach drei Jahrzehnten währender Unterbrechung mit Herzog Ernst August (1887-1953) wieder ein Welfe den Thron im Residenzschloss Braunschweig. An seiner Seite hatte er Ehefrau Victoria Luise (1892-1980). Er sollte allerdings auch der letzte amtierende Braunschweiger Herzog sein, denn nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg musste er am 8. November 1918 seine Abdankungsurkunde unterschreiben. Nach der Novemberrevolution wurde die Weimarer Republik (1918-1933) ausgerufen. Sie beendet als erste parlamentarische Demokratie die Monarchie im Deutschen Reich.
Die Liebesgeschichte des Welfen-Herzogs Ernst August und der einzigen Tochter Kaiser Wilhelms II. aus der Hohenzollern-Dynastie hatte eine entscheidende politische Dimension. Denn mit der Eheschließung versöhnten sich die beiden seit 1866 verfeindeten Häuser. So konnte mit Ernst August erstmals seit 1884 wieder ein Welfe den Braunschweigischen Thron einnehmen. Hintergrund der Fehde war, die militärische Auseinandersetzung beim Deutschen Krieg 1866, bei dem der Deutsche Bund unter Führung Österreichs gegen Preußen kämpfte. Das Herzogtum Braunschweig hatte wie das Königreich Hannover gegen das siegreicher Preußen gekämpft. Preußen annektierte daraufhin das Königreich Hannover. Das Herzogtum Braunschweig, das lange bemüht gewesen war, Neutralität zu bewahren, blieb dagegen eigenständig.
Als mit Herzog Wilhelm (1806-1884) der Letzte der älteren Welfenlinie des Hauses Braunschweig-Lüneburg kinderlos starb, übernahm ein von Preußen eingesetzter Regentschaftsrat die Regierung. Vergebens protestierte Ernst August (1845-1923), welfischer Kronprinz von Hannover und Herzog von Cumberland. Er sah sich in der Frage der Braunschweigischen Erbfolge berechtigt, aber stattseiner wurde Prinz Albrecht von Preußen (1837-1906) von der Landesversammlung zum braunschweigischen Regenten gewählt. Er blieb bis zu seinem Tod im Amt. Ihm folgte von 1907 bis 1913 mit Herzog Johann Albrecht von Mecklenburg (1857-1920).
Herzog Wilhelm war zwar bereits als junger Mann sehr an Frauen interessiert gewesen. Die Bevölkerung erhoffte sich eine Vermählung und Familiengründung des beliebten Herzogs. Schlossbaumeister Carl Theodor Ottmer hatte sogar ein „Herzoginnenzimmer“ im neuen Residenzschloss vorgesehen. Doch Wilhelm unterhielt lieber Beziehungen zu Sängerinnen und Tänzerinnen am Braunschweiger Theater. Ohne legitime Nachkommen endete die Linie des Hauses Braunschweig-Lüneburg, und es kam zu preußischer Regentschaft.
Die Rückkehr eines Welfen auf den Braunschweigischen Thron war tatsächlich einer zufälligen Begegnung geschuldet. Zur Beerdigung von Prinz Georg Wilhelm zu Braunschweig-Lüneburg (1880–1912), dem ältesten Sohn des Kronprinzen von Hannover, hatte Kaiser Wilhelm II. unerwartet eine Ehrenwache entsandt. Um sich dafür zu bedanken, reiste der welfische Herzog von Cumberland mit seinem Sohn Ernst August nach Berlin. Dort lernte der spätere Herzog zu Braunschweig und Lüneburg, Ernst August, Victoria Luise beim Tee mit der Familie des Kaisers kennen.
Im Zuge der aufflammenden Liebe zwischen dem 25jährigen Welfen-Prinzen und der 20 Jahre alten Kaisertochter wurden diplomatisch Wege sondiert, wie es um die Bereitschaft der Häuser für eine Annäherung bestellt sei. Am 24. Mai 1913 heirateten die beiden schließlich prunkvoll. Die Hochzeit war das letzte große Treffen europäischer Adelshäuser vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges. Schon bei der Verlobung im Februar 1913 in Karlsruhe hatte Ernst August dem Kaiser einen Treueid geschworen und wurde auf dessen Befehl zum Rittmeister befördert. Am 27. Oktober 1913 verzichtete der Kronprinz von Hannover zugunsten seines Sohnes förmlich auf seine Ansprüche auf das Herzogtum Braunschweig. Der Bundesrat beschloss, dass Ernst August und Victoria Luise regierendes Herzogspaar zu Braunschweig und Lüneburg werden sollten.
Der Einzug in Braunschweig am 3. November 1913 erfolgte unter großer Beteiligung und großem Jubel der Bevölkerung. Auf dem Weg mit der Kutsche durch die Stadt zum Residenzschloss am Bohlweg waren sogar wie am Hagenmarkt Tribünen aufgebaut worden, damit möglichst viele einen freien Blick auf das neue und vor allem welfische Herzogspaar haben konnten. Das ehemalige Königreich Hannover übrigens blieb preußische Provinz.
In den versteckten Höfen der Innenstadt gehören die Mini-Märkte zu den Highlights des Weihnachtsmarktes. Verschwinden sie jetzt?
Der Blick auf den Kalender verrät: Weihnachten rückt näher. Klingt im Herbst eher noch nebensächlich, ist aber wahr. Mit der Weihnachtszeit nahen auch die Weihnachtsmärkte. Selbige sind für manche Freude pur, anderen hingegen sind sie ein Grauen – wegen des dichten Gedränges. Auch Wolfenbüttel bildet da keine Ausnahme, was den Weihnachtsmarkt vor dem Rathaus betrifft.
Dieser Artikel ist zuerst erschienen am 18.09.2024
Aufgrund der Baustelle in der Innenstadt wird der Weihnachtsmarkt in diesem Jahr wieder vor dem Schloss stattfinden. Das bedeutet zwar mehr Platz für Stände und Besucher, für die Adventshöfe ist das aber nicht positiv. Der Wolfenbütteler Weihnachtsmarkt droht eines seiner Highlights zu verlieren. Gegenüber unserer Zeitung bestätigte die Stadt, dass nur einer der Höfe in diesem Jahr öffnen wird.
Adventshof, Museumshof, Kommisse und Klosterhof: Sie alle waren Jahr für Jahr eigene kleine Weihnachtsmärkte, die um den eigentlichen Weihnachtsmarkt vorm historischen Wolfenbütteler Rathaus als Zufluchtsorte vor dem engen Trubel auf dem Stadtmarkt dienten. Das ist nun vorbei. Wie aus dem Umfeld der Betreiber und von der Stadtverwaltung zu hören ist, finden in diesem Jahr keine Minimärkte mehr statt. Lediglich in der Kommisse wird es noch den Adventsmarkt geben.
Die Gründe dafür sind vielfältig. Der Exklusivhof etwa lag an der Breiten Herzogstraße und wurde vom damaligen Laden Vitrine der Stadt zur Verfügung gestellt. Uwe Thomas, Eigentümer des Gebäudes, erklärt auf Nachfrage unserer Zeitung, dass dort in diesem Jahr nichts geplant sei. Von der Stadt habe er keine Anfrage erhalten. Entsprechend würde der Adventshof, der am weitesten vom Stadtmarkt entfernt sei, nicht stattfinden. Stattdessen wollen Thomas und seine Frau Christiane ab dem 5. Oktober einen eigenen Weihnachtsladen in der eigenen Vitrine anbieten.
Am nächsten am Stadtmarkt waren der Klosterhof und der Museumshof in der Klosterstraße. Der Museumshof im Schatten der Neuen Kanzlei wurde von den 3Landesmuseen vergeben. Auf Nachfrage unserer Zeitung heißt es von dort, dass bereits Anfang des Jahres Kontakt mit der Stadt bezüglich auf einer Neuauflage des Museumshofs bestanden habe.
„Auf eine Nachfrage unsererseits zur Platzierung der Buden, Hintergrund waren ausstehende Arbeiten zu Brandschutzmaßnahmen am Gebäudekomplex, haben wir bisher keine Rückmeldung erhalten“, erklärt Heike Pöppelmann, die leitende Museumsdirektorin des Braunschweigisches Landesmuseums, schriftlich. Die 3Landesmuseen gehen nach aktuellem Stand davon aus, dass kein Museumshof zustande kommt. Auch eine Nutzung außerhalb des regulären Weihnachtsmarktes sei nicht vorgesehen.
Auf dem Klosterhof wurden Glühwein, Flammlachs und vieles mehr angeboten, an den Wochenenden fanden auch kleine Konzerte statt. An eine Eröffnung ist aber in diesem Jahr nicht zu denken: Die Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz, der das Kloster heute gehört, erklärt, dass es baufällig sein. Im Innenhof stehen Stützbalken, die Fassade bröckele. Eine öffentliche Nutzung sei unter diesen Umständen nicht denkbar. Das Gebäude beherbergte bis 2006 ein Nonnenkloster. Seitdem wird das Fachwerkhaus nicht mehr genutzt.
Der einzige „überlebende Hof“ ist wohl der Hof der Kommisse. Auf der Seite der Stadt ist bereits angekündigt, dass in der Kommisse wieder ein Kunsthandwerkermarkt stattfinden soll. Auch auf dem Hof der Kommisse wird es Speisen und Getränke geben. Vom eigentlichen Weihnachtsmarkt vor dem Schloss wird dieser Hof knapp 500 Meter entfernt sein. Die Frage, ob der Weihnachtsmarkt im nächsten Jahr wieder auf den Stadtmarkt und damit in die Nähe der Adventshöfe zurückkehren wird, ist derweil noch nicht geklärt.
Dieser Artikel ist zuerst erschienen am 18.09.2024 und erreichbar unter: www.braunschweiger-zeitung.de/niedersachsen/wolfenbuettel/article407240095/weihnachtsmarkt-wolfenbuettel-adventshoefe-vor-dem-aus.html
„Die Brunonia zieht heute aufs Schloss“. So betitelte die BZ am 22. Oktober 2008 das Großereignis des Herbstes in der Stadt, und wenn man auf die anwesenden, medialen Vertretern von NDR, MDR und einigen Radiosendern schaute, auch in Norddeutschland. Es ging um die endlich vollständige Braunschweiger Quadriga.
„Timejumps“ machen die Veränderungen des Stadtbilds anhand historischer Fotos und Zeitraffer-Überblendungen ins Hier und Jetzt deutlich.
Kameramann Dirk Troue blickt in dieser Folge vom Schlossplatz aus in den Langen Hof. Der Rathaus-Erweiterungsbau (rechts), am 8. März 1971 offiziell eingeweiht, zählt mittlerweile zu den städtebaulichen Sünden. Im Erdgeschoss des Gebäudes befanden sich einst Banken, angesehene Einzelhandelsgeschäfte wie die Buchhandlung Neumeyer oder das Sportgeschäft Siuda und das beliebte italienische Restaurant Da Bruno. Geblieben sind die Kolonnaden als Problembereich und ein riesiger Sanierungsfall der Architektur der Moderne. Von der einstigen Pracht des Boulevards gegenüber dem Residenzschloss ist heute leider nichts mehr übrig.
Im Februar 2009 gab die Stadtverwaltung bekannt, dass der Neubau ab 2010 im Rahmen einer fälligen Sanierung aufwändig umgestaltet werden sollte. Es war geplant, bis zu fünf Stockwerke abzureißen, die verbliebenen Teile sollten eine neue Fassade bekommen. Der Auftrag für den Umbau war schon erteilt, an das Braunschweiger Architekturbüro Giesler. Im Oktober 2009 gab Oberbürgermeister Hoffmann jedoch das Aus für den Umbau bekannt. Als Gründe wurden zu erwartende Steuerausfälle der Stadt genannt, vor allem aber eine Rechtsunsicherheit, die mit der Geschäftszeile im Erdgeschoss zusammenhing. Die Stadt musste zu hohe Entschädigungszahlungen für die Zeit des Umbaus fürchten. Der Sanierungsbedarf des Rathaus-Neubaus besteht allerdings fort.
Auch von diesem Standort aus sind die gravierenden Veränderungen nach den Kriegsschäden deutlich. Komplett dem Feuersturm zum Opfer fielen die Fachwerkbauten, die an das Gewandhaus angebaut worden waren. Das sogenannte Karstadt-Einrichtungshaus, das seit 2021 leer steht, war 1978 eröffnet worden. Zuvor befand sich dort seit 1955 das einstige Neckermann-Kaufhaus. Es war auf einer Kriegsbrache errichtet worden. Vor dem Krieg hatten dort imposante Gründerzeithäuser gestanden.
Der Exer beheimatet die Ostfalia, Studenten und Innovationsforscher, aber noch viel mehr. Ein Rundgang durch das historische Gelände.
Die Stuckdecke in der Villa Westermann stellt eine Besonderheit von überregionaler Bedeutung dar.
Nach den großen Vorläufer-Erfolgen „Da Da Da“ über die 80er-Jahre und „Hyper! Hyper!“ über die 90er-Jahre steht mit „Geile Zeit“ der Abschluss der Trilogie des Duos Christian Eitner und Peter Schanz an. Das Jazzkantinen-...
Die Kroschke Kinderstiftung ermöglicht Schwimmkurse mit der DLRG-Ortsgruppe und dem Polizei SV.
„Timejumps“ machen die Veränderungen des Stadtbilds anhand von historischen Fotos und Zeitraffer-Überblendungen ins Hier und Jetzt deutlich. In dieser Folge blickt Kameramann Dirk Troue von der Alten Waage aus auf die Lange Straße.
Am 28. November (18 Uhr) stellt Elmar Arnhold sein neues, von der Richard Borek Stiftung gefördertes Buch über Braunschweigs Fachwerkhäuser vor.
Objekt des Monats, Folge 11: Ein Braunschweiger Silberhumpen zu Gast in Chemnitz - Kulturhauptstadt 2025
Braunschweigerin hat den historischen Bau in der Kasernenstraße restauriert. Ein Rundgang zeigt die neue Nutzung und bewahrte Architektur.
Am 12. November 1989 um 7.58 Uhr fiel endlich auch der Eiserne Vorhang zwischen Hessen und Mattierzoll.
Stadtmauerfragment aus dem 12. Jahrhundert hinter der Jugendherberge am Neuen Geiershagen wieder aufgebaut.