Dachbegrünung für besseres Stadtklima
Richard Borek Stiftung und Richard Borek Immobilien GmbH setzen beim Quartier St. Leonhard auf ökologische Nachhaltigkeit.
Das Quartier St. Leonhard wird nicht nur ein soziales Leuchtturmprojekt für Braunschweig und die Region, sondern auch ein ökologisches. Entgegen ursprünglichen Planungen werden drei neue Häuser für den Klimaschutz in der Stadt mit begrünten Dächern versehen. Beim gerade eröffneten Neubau für das Internat der Internationalen Schule und den Internationalen Kindergarten ist das bereits geschehen. Die Richard Borek Stiftung und die Richard Borek Immobilien GmbH tragen die Mehrkosten im mittleren sechsstelligen Euro-Bereich allein. Eine Förderung durch zur Verfügung stehende Mittel in Höhe von knapp sechs Millionen Euro von EU, Bund und Land sei nicht möglich, weil mit dem Programm lediglich kommunale Projekte unterstützt werden dürften, teilte die Stadt mit.
„Unser Antrag ist leider abgelehnt worden. Unserer Argumentation, dass es sich sowohl beim Internat als auch beim Kindergarten um halb-öffentliche Einrichtungen handelt, wurde nicht gefolgt, weil nur rein kommunale Gebäude gefördert werden sollen. Wenn Braunschweig tatsächlich grundsätzlich und großflächig eine grüne Großstadt werden will, dann wäre es sicher sinnvoll, zukünftig auch für private Großprojekte einen Fördertopf zur Verfügung zu stellen“, kommentiert Erika Borek, Vorstand der Richard Borek Stiftung, den abschlägigen Bescheid aus der Stadtverwaltung. Entsprechende Gründachförderungen gibt es zum Beispiel in Hannover, Hamburg oder Frankfurt.
Überzeugt von der Nachhaltigkeit realisieren Stiftung und Unternehmen die Grünbedachung aber auch ohne Fördergelder. „Gerade am Standort des Quartiers St. Leonhard mit den vielbefahrenen Straßen in unmittelbarer Umgebung ist eine Dachbegrünung äußerst sinnvoll und nützt der Stadt und den Menschen gleich in vielfacher Hinsicht. Vor allem werden Staub und Schadstoffe gebunden“, sagt Erika Borek. Weitere Vorteile sind die Verbesserung des Umgebungsklimas durch Luftabkühlung und -befeuchtung, Sauerstoffproduktion und Bindung von Kohlenstoffdioxid.
Das Quartier St. Leonhard trägt mit seiner Dachbegrünung dazu bei, das vom Regionalverband Großraum Braunschweig für 2050 ausgegebene Ziel auch zu erreichen. Bis dahin sollen vom Ausgangswert 1990 aus 95 Prozent der Treibhausgase und 50 Prozent des Energieverbrauchs in der Region eingespart werden. Nur mit Förderungen für rein kommunale Vorhaben wird das wohl nicht zu erreichen sein.
Die Dachbegrünungen mit Bodendeckern, Stauden, Gräsern und auch Zwiebelpflanzen werden durch ihren Hitze- und Kälteschutz in den Häusern des Quartiers St. Leonhard darüber hinaus für ein verbessertes Raumklima sorgen. Davon werden soziale Einrichtungen und Bewohner gleichermaßen profitieren. Begrünte Dächer schaffen zudem Lebensraum für zum Beispiel Bienen, Schmetterlinge oder Vögel.
Infolge der umfänglichen und in Teilbereichen nach wie vor andauernden archäologischen Erkundungen im Quartier St. Leonhard haben sich nachteilige Auswirkungen auf die Bauabläufe und terminlichen Abhängigkeiten der im Bau befindlichen und noch ausstehenden Gebäude ergeben. Die Übergabe der Neubauten beginnt vom vierten Quartal 2019 an, die vollständige Fertigstellung und Übergabe an die Nutzer erfolgt im Laufe des Jahres 2020. Die Entkernung der beiden Stallscheunen wird im Frühjahr 2019 beginnen.
Weitere Beiträge zum Quartier St. Leonhard:
Vorstellung: www.der-loewe.info/braunschweigs-neues-leuchtturmprojekt/
Erster Spatenstich: www.der-loewe.info/erster-spatenstich-fuer-quartier-st-leonhard/
Richtfest: https://www.der-loewe.info/richtfest-im-quartier-st-leonhard/
Baufortschritt: www.der-loewe.info/kita-und-internat-eroeffnen-im-herbst/