Dank „Penni“ werden die Kinder ruhiger und freundlicher
In der Grundschule Remlingen verändert die Hündin das soziale Miteinander sehr positiv.
Penni liebt Kunststücke: Sie macht eine Rolle oder Männchen, sie dreht sich im Kreis, kann verschämt eine Pfote vor die Schnauze halten oder Pfötchen geben. Und die Schülerinnen und Schüler der Klasse 4b der Grundschule in Remlingen lieben die vier Jahre alte Penni. Sie ist eine hellbraune Labradoodle-Hündin, eine Kreuzung zwischen Labrador Retriever und Pudel. Penni begleitet Grundschullehrerin Beate Ströde seit mehr als drei Jahren dreimal wöchentlich in den Unterricht und ist für den Umgang mit Kindern bestens geeignet. „Penni ist ganz ruhig, freundlich und lernwillig“, sagt Beate Ströde. Die Hündin ist auch in den anderen Klassen regelmäßig zu Gast, bei Wanderungen oder Ausflügen dabei.
Verbesserte Lernatmosphäre
Auf den Schulalltag und die Lernatmosphäre hat ihre Anwesenheit sehr positive Auswirkungen, denn Penni bringt Ruhe in die Klassen. „Wenn sie da ist, sind die Kinder freundlicher, hilfsbereiter und rücksichtsvoller“, hat Beate Ströde festgestellt. An diesem Vormittag vor den Sommerferien liegt die Hündin ganz entspannt auf ihrer Decke im Sitzkreis, während Beate Ströde mit den Kindern über die Aufführung eines Musicals spricht. In der Klasse ist es still, wer etwas sagen will, meldet sich ganz brav. Ein Schulhund verändere das soziale Miteinander der Schüler, so Beate Ströde. Und sie hat noch etwas beobachtet: „Vor allem die Kinder, die ängstlicher oder sozial auffällig waren, hatten schnell einen engen Draht zu Penni.“
Soziale Kompetenzen
Ein Vorteil von Vierbeinern ist, dass sie Menschen unvoreingenommen und wertfrei begegnen. Penni ist zu allen gleich freundlich und schenkt auch denen Aufmerksamkeit, die sonst weniger beachtet werden. Das kann sich positiv auf die Entwicklung der Persönlichkeit und das Selbstbewusstsein auswirken. Darüber hinaus, so Beate Ströde in einem Bericht über den Schulhund, biete der respektvolle und achtsame Umgang mit dem Tier die Möglichkeit, emotionale und soziale Kompetenzen zu erweitern. Der Vorstand der Kroschke Kinderstiftung hat sich entschlossen, die Ausbildung von Penni zu fördern, weil es in der Grundschule nicht nur Inklusionskinder gibt, sondern auch Kinder mit sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf.
Verantwortung spüren
Leseschwache Mädchen und Jungen lesen übrigens am allerliebsten der Schulhündin vor. „Penni guckt niemals kritisch, sondern blickt jeden ganz lieb an“, sagt Beate Ströde. „Da trauen sich auch diejenigen, die ansonsten Angst davor haben, vor der Klasse laut vorzulesen.“ Ängstliche und verschlossene Kinder bekommen so mehr Selbstbewusstsein. Gleichzeitig kann der Umgang mit dem Vierbeiner den Mädchen und Jungen helfen, Verantwortung zu übernehmen und Regeln zu beachten. Denn die sind ganz wichtig, wenn ein Tier im Klassenzimmer ist. Dass die Signale eindeutig gegeben werden müssen, motiviert die Kinder, laut und deutlich zu sprechen.
Bevor Penni und ihr Frauchen erstmals in den Unterricht kamen, machten die beiden nicht nur den in Niedersachsen vorgeschriebenen „Hundeführerschein“, sondern besuchten auch die „Akademie Hundgestützte Pädagogik“ in Braunschweig. So war Penni auf den Einsatz in der Schule bestens vorbereitet. Sie bleibt auch dann gelassen, wenn es einmal stressig im Klassenzimmer wird.