Startseite Heimat & Identität Das unbekannte Alleinstellungs...

Das unbekannte Alleinstellungsmerkmal

Die Ostansicht der Petriwehrbrücke. Foto: Der Löwe
von

Braunschweigs Brücken, Folge 12: Die Petriwehrbrücke ist die einzige Kombination aus Stauwehr und Brücke im Bereich der Umflutgräben.

Die Petriwehrbrücke führt über den westlichen Umflutgraben und verbindet als Fußgängerbrücke den lnselwall mit der Maschstraße. Sie ist damit die einzige Kombination aus Stauwehr und Brücke im Bereich der Umflutgräben und besitzt somit ein Alleinstellungsmerkmal unter Braunschweigs Okerbrücken. Eine Sanierung der Gesamtanlage mit ihrem denkmalgeschützten Wehr, inklusive Integration einer Fischtreppe und einer Bootsrutsche, ist bereits seit längerer Zeit geplant. Die heutige Brücke stammt aus dem Jahr 1950. Verwendung fanden die schmiedeeisernen Geländer der historischen Wehrbrücke aus dem Jahr 1888. Das Wehr wurde in den 1820er Jahren in Betrieb genommen.

„Von 1803 an wurde Hofbaurat Peter Josef Krahe mit den Planungen für die Umgestaltung der mittelalterlichen Befestigungsanlage rund um Braunschweig beauftragt. Die wichtigsten Komponenten dafür waren gewundene Läufe der Okerumflutgräben und die Anlage von Wallstraßen. Er ließ die Gräben verschmälern und den Wasserstand durch neue Wehre regulieren. Eines davon ist bis heute das Petriwehr“, erläutert der renommierte Bauhistoriker und Stadtteilheimatpfleger für die Innenstadt, Elmar Arnhold. In Kooperation mit ihm stellt der „Der Löwe – das Portal der Braunschweigischen Stiftungen“ die bedeutenden innerstädtischen Brücken in monatlicher Folge vor.

Die Umflutgräben wurden bereits im Spätmittelalter zur Verteidigung der Stadt angelegt und geben bis heute Braunschweig diese unverwechselbare Ansicht aus der Vogelperspektive. Die Oker, ursprünglich floss sie schiffbar durch die Stadt, wurde geteilt in einen östlichen und einen westlichen Graben. Über das Eisenbütteler Wehr im Süden und das Ölper Wehr im Norden lässt sich der innerstädtische Wasserstand steuern. Für die beiden Umflutgräben der Oker sind kurz vor ihrem Zusammenfluss im Norden der Innenstadt das Petriwehr im Westen und das Wendenwehr im Osten zuständig.

Der Okerübergang am Petriwehr wurde 1888 als Eisenfachwerkbrücke errichtet. Für den Bau der Brücke wurden die massiven Mauern des bereits seit den 1820er Jahren existierenden Stauwehrs genutzt. Ihre steinernen Pfeiler fußten auf den Unterbauten der ursprünglichen Bastion. Die Brücke war stets als Fußgängerüberweg gedacht, sollte jedoch auch von der Feuerwehr nutzbar sein. Der heutige Brückenbau zeigt mächtige Vollwandstahlträger, die über aufgemauerten Widerlagern und Pfeilern ruhen.

Fakten:
Planungs- und Bauzeit: 1950
Länge: 38,70 m
Breite: 4,00 m
Stützweite: 20,40 und 17,72 m

Fotos

Bilboard 2 (994x118 px)