Der „Kitzelkönig“ macht Karriere
Puppenspiel schaffte es nach den Aufführungen im Theater Fadenschein als Film ins Kino und steht als DVD allen Grundschulen für Unterrichtszwecke zur Verfügung.
Der Hirtenjunge Mikail geht mit der mysteriösen „Immerda“ und der mutigen Rebecca jetzt auch auf der Kinoleinwand auf Abenteuerreise. Das ursprünglich für das Theater Fadenschein erarbeitete und dort sehr erfolgreich gespielte Stück „Der Kitzelkönig“ wird am 17. Juli (15 Uhr) als Filmproduktion im Universum Filmtheater uraufgeführt. Regie führte wie beim Bühnenstück Hanne Weyh.
Mit pädagogischer Arbeitsmappe
Der Film richtet sich an Kinder im Vor- und Grundschulalter. Er zeigt unterschiedliche religiöse Ansätze und soll zu mehr Toleranz beitragen. Als DVD oder auch als Stream steht der Film mit einer pädagogischen Arbeitsmappe nach den Sommerferien für Unterrichtszwecke zur Verfügung. Lehrerinnen und Lehrer haben zu der Filmpremiere freien Eintritt. Eine Anmeldung ist erforderlich.
Die Idee zu dem Film entstand durch die Corona-Lockdowns, in denen Theaterbesuche nicht möglich waren und der „Kitzelkönig“ nicht gespielt werden konnte. „Wir wollten das Stück auch trotz Corona an die Schulen bringen“, nennt Nöck Gebhardt-Seele, der die Karriere des „Kitzelkönig“ gemeinsam mit Hanne Scharnhorst von der Bühne über die Leinwand bis in die Klassenzimmer befeuert, die Motivation. Gebhardt-Seele und Hanne Scharnhorst sind die Puppenspieler. Sie leiteten bis Februar des vergangenen Jahres das Theater Fadenschein. Gebhardt-Seele betreibt aktuell das mobile Theater Nöck.
Theaterpremiere 2018
Das Stück „Der Kitzelkönig – Eine göttliche Abenteuerreise“ hatte im September 2018 im Theater Fadenschein Premiere. Die Geschichte entwickelten Murat Günak, einst Chefdesigner bei Volkswagen, und Gebhardt-Seele gemeinsam. In der von Hanne Weyh überarbeiteten Version kam es auf die Bühne. Der rund 50 Minuten lange Film orientiert sich daran sehr stark. Die Version von Günak ist als Buch unter dem Titel „Die Reise mit Immerda“ erschienen.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht der Hirtenjunge Mikail. Er sitzt in einem fernen Land unter einem Kirschbaum und hütet seine Schafe. Eines späten Abends fragt sich der Junge, ob es nicht noch mehr geben könnte als das, was er bereits kennt. Da erscheint „Immreda“. Im Gefolge hat sie Kobolde, eine geheimnisvolle Feder und Rebekka. Dieses kleine, furchtlose Mädchen ermutigt Mikail schließlich, sich ihnen anzuschließen und mit auf Abenteuerreise zu kommen. Mikail willigt ein und gemeinsam lernen sie viele unterschiedliche Menschen mit verschiedenen Vorstellungen und Gewohnheiten kennen.
Thema Weltreligionen
Beim „Kitzelkönig“ geht es um die Weltreligionen Christentum, Judentum, Buddhismus und Islam. Mikail trifft auf eine christliche Bäckersfrau und erlebt eine jüdische Hochzeit. Ein buddhistischer Junge weiht ihn in das Ritual mit der Kokosnuss ein. Und er begegnet einem muslimischen Asketen, der ihm die Kaaba von Mekka zeigt. Hintergrund und Ausgangspunkt der Geschichte ist Artikel 14 der UN-Kinderrechtskonventionen, in dem es heißt, dass jedes Kind das Recht auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit besitzt. Mit dem Stück sollen die vorurteilsfreie Haltung gegenüber anderen Religionen und Weltoffenheit gegenüber anderen Kulturen unterstützt werden. Dabei verzichten Stück wie Film auf Wertungen. Die Filmproduktion wurde unter anderem von der Richard Borek Stiftung, die auch bereits das Bühnenstück gefördert hatte, der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz und der Braunschweigischen Stiftung ermöglicht.
„Der Kitzelkönig – Eine göttliche Abenteuerreise“
Spieldauer: ca. 50 Minuten
Text und Regie: Hanne Weyh
Spiel: Hanne Scharnhorst und Nöck Gebhardt-Seele
Musik: Elmar Vibrans
Figuren: Hanne Scharnhorst
Bühne: Nöck Gebhardt-Seele, Bärbel Rabold
Kostüme: Bärbel Rabold
Kontakt:
Theater Nöck
Nöck Gebhard-Seele
Lindentor 5
38126 Braunschweig
Telefon: 0531-2273162
E-Mail: info@theater-noeck.de
Internet: www.theater-noeck.de