Der längste Liebesbrief Braunschweigs wird geschrieben
Am Sonntag findet der 46. Internationale Museumstag mit einem vielfältigen Programm im Braunschweigischen statt.
Unter dem Motto „Happy Museums. Nachhaltigkeit und Wohlbefinden“ findet der 46. Internationale Museumstag am Sonntag, 21. Mai, statt. In Braunschweig beteiligen sich neben den drei Landesmuseen auch das Städtische Museum, das Schlossmuseum sowie das Landtechnik-Museum Gut-Steinhof, das Schallplattenmuseum und die Gedenkstätte KZ-Außenlager Schillstraße. In Wolfenbüttel sind die Gedenkstätte in der JVA, das Schloss Museum und das Bürger Museum dabei, in Salzgitter das Städtische Museum Schloss Salder und die Gedenk- und Dokumentationsstätte KZ Drütte. In allen Einrichtungen ist der Eintritt an diesem Tag frei.
Bundesweit nehmen 1649 Museen in 1000 Orten teil. Der Internationale Museumstag, der seit 1977 vom International Council of Museums (ICOM) ausgerufen wird, soll weltweit auf die Bedeutung und Vielfalt der Museen aufmerksam machen. In Deutschland wird er bundesweit vom Deutschen Museumsbund koordiniert.
Braunschweigisches Landesmuseum (11 – 17 Uhr): An seinen beiden zurzeit geöffneten Standorten wird Programm angeboten. Im Familienmuseum in St. Ulrici-Brüdern (Schützenstr. 21a) können große und kleine Gäste von 12 Uhr an das Mittelalter an den Mitmach-Stationen erleben, einen originalgetreuen Tretkran in Gang setzen oder die Ausrüstung eines Ritters testen. Um 14 Uhr beginnt die Familienrallye durch „Bruneswic anno 1221“ und „Hanse steinreich. Eine LEGO-Zeitreise“. Im Landesmuseum Hinter Aegidien startet der Museumstag um 11 Uhr mit einer Führung für Kinder und Familien durch die Sonderausstellung „Göttinnen des Jugendstils“. Um jeweils 12, 15 und 17 Uhr werden in Kurzführungen die Highlight-Objekte der Ausstellung vorgestellt. In Kooperation mit dem Allgemeinen Konsumverein bietet der Klangkünstler Sam Auinger um 11:30 und 15 Uhr die Intensiv-Workshops „Denken mit den Ohren“ an, in denen Teilnehmende die Klänge des urbanen Raumes erforschen können.‘ Mit dem jüdischen Gebot der Wohltätigkeit beschäftigt sich die Kurzführung „Zedaka – Geben aus Prinzip“ um 13 Uhr durch die Dauerausstellung „Ein Teil von uns. Deutsch-jüdische Geschichten aus Niedersachsen.“
Herzog Anton Ulrich-Museum (11-17 Uhr): Von 11.15 Uhr zeigen Kunsthistoriker in abwechslungsreichen Kurzführungen ihre Highlight-Objekte der Sammlungen. Angeboten werden Einblicke in die Werke der Gemäldegalerie, der Angewandten Kunst und Skulpturen. Die halbstündigen Führungen richten sich zum Teil an Erwachsene, zum Teil aber auch an Familien und werden in deutscher, englischer und polnischer Sprache angeboten. Wer im Anschluss seiner Inspiration selbst Ausdruck verleihen möchte, kann dies im Kunstatelier tun und dort eigene Traumlandschaften und Lieblingsmotive zu Papier bringen oder sich im Zeichnen von Mangas schulen lassen. In der Burg Dankwarderode stellt Museumsdirektor Dr. Thomas Richter um 11 Uhr ausgewählte Objekte der mittelalterlichen Sammlung im Knappensaal vor. In den von 12 Uhr an halbstündlich stattfindenden Kurzführungen werden im Wechsel die Mittelalter-Objekte im Knappensaal gezeigt und über die Geschichte der Burg Dankwarderode informiert.
Staatliches Naturhistorisches Museum (11-17 Uhr): Im Fokus steht die durch Plastik verursachte Umweltverschmutzung, vor allem in unseren Meeren. In kostenlosen Führungen um 11 und um 15 Uhr durch die kürzlich eröffnete Sonderausstellung „Planet or Plastic?“ werden die weitreichenden Auswirkungen von Plastik thematisiert, aber auch positive Aspekte und Lösungsvorschläge dargeboten. Bei verschiedenen Aktionen zeigen Mitarbeiter des Museums, wie Alltagsgegenstände nutzbringend weiterverwendet werden können.
Städtisches Museum Braunschweig (10-17 Uhr): Der Autor, Diplom-Pädagoge und Dozent Sebastian Tippe hält um 15 Uhr im Rahmenprogramm der aktuellen Sonderausstellung „Sex, Gewalt und andere Obsessionen: Horst Janssen“ einen Vortrag zum Thema „Toxische Männlichkeit“. Tippe thematisiert unter anderem durch Erziehung erworbene Einstellungen und Verhaltensweisen von Jungen und Männern, die überkommenen Männlichkeitsvorstellungen entsprechen und vor allem Mädchen und Frauen – aber auch den Männern selbst – Schaden zufügen. Im anschließenden Gespräch zwischen Sebastian Tippe und der Braunschweiger Gleichstellungsbeauftragten Marion Lenz werden die Folgen von toxischer Männlichkeit für Frauen-Rollenbilder aufgezeigt. Im Altstadtrathaus zeigt Klempnermeister Hans-Georg Voges im Rahmen der neuen Ausstellung „Mensch, Maschine! Industriegeschichte der Stadt Braunschweig“ wie historische Konservendosen fachgerecht hergestellt, verschlossen und mit einem Bügeleisen geöffnet wurden.
Schlossmuseum Braunschweig (10 – 17 Uhr): Die historisch nachempfundenen Räume der Dauerausstellung sowie die aktuelle Sonderausstellung „Liebe! Beziehungsstatus: kompliziert.“ Können erkundet werden. Für Kinder und Jugendliche starten am Museumstag die Wettbewerbe zur Quadriga. Das Schlossmuseum veranstaltet einen Schreibwettbewerb unter dem Titel „Das entlaufene Quadrigapferd“ und einen Malwettbewerb zum Thema „Die Braunschweiger Quadriga“. Weitere Informationen dazu unter. Passend zur aktuellen Sonderausstellung sind die Besucherinnen und Besucher am Museumstag dazu aufgerufen, am längsten Liebesbrief von Braunschweig mitzuschreiben.
Gedenkstätte KZ-Außenlager Schillstraße (11.30-18 Uhr): Für Besucher, die mehr über die Geschichte des historischen Ortes und die Gedenkstätte erfahren möchten, werden um 12, 14 und 16 Uhr drei 90-minütige Führungen kostenfrei angeboten. Im Rahmen eines Rundgangs durch die Außenanlagen werden die verschiedenen baulichen Relikte und Erinnerungszeichen vorgestellt sowie die Hintergründe zum Schilldenkmal erläutert.
Landtechnik-Museum Gut Steinhof (10-17 Uhr): Auf rund 1400 Quadratmetertn Fläche werden dem Besucher überwiegend betriebsbereit gehaltene Maschinen und Geräte gezeigt.
Schallplattenmuseum Braunschweig (12-17 Uhr): Eine Zeitreise in die Vinylzeit von Anfang der 1950er bis 1990er Jahre. Besuche dürfen alle Platten anfassen, auflegen und reinhören. Die Schellackplatten der 1910er bis 1950er Jahre werden aufgelegt. Auch das Schallplattenarchiv des NDR Hannover, das dem Museum 2022 gespendet wurde, kann auch besichtigt werden.
Schloss Museum Wolfenbüttel (10-17 Uhr): In der Zeit von 11 bis 15 Uhr werden öffentliche Führungen durch die historischen Räume angeboten. Außerdem werden ausgewählte Exponate der Sonderausstellung „Coralle Perle Papagei – Braunschweiger Perlentische und Corallenwaren“ ausgestellt sein, die einen ersten Vorgeschmack auf die Ausstellung, die am 26. Mai eröffnet wird, ermöglicht. Des Weiteren können Interessierte in der Museumswerkstatt eigene Muster aus Perlen legen und mit nach Hause nehmen. Ebenfalls wird eine Entdeckertour für Familien angeboten.
Bürger Museum Wolfenbüttel (10-17 Uhr): Von 10 bis 13 Uhr werden besondere Exponate zum Thema „175 Jahre MTV Wolfenbüttel“ gesucht. Alle Sportbegeisterten und Interessierten sind dazu aufgerufen mit ihrem „Stück“ Sportgeschichte zu kommen. Besondere Exponate können dann Teil einer großen Sonderausstellung werden, die von September 2023 an präsentiert wird. Erste Gegenstände sind bereits im Bürger-Archiv des Bürger Museums ausgestellt.
Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel (14 Uhr): Öffentliche Führung zum ehemaligen Schießstand der Wehrmacht in der Braunschweiger Buchhorst. Treffpunkt ist der Parkplatz des Hotels Aquarius. Um Anmeldung wird unter wolfenbüttel.veranstaltungen@stiftung-ng.de oder unter 05331/935501-0 gebeten.
Städtische Museum Schloss Salder (11-17 Uhr): In der Sonderausstellung „Drauf geschissen 2.0“ können sich Interessierte einen gesunden Magen-Darm-Tee aus frischen, biologisch angebauten Kräutern in Apotheken-Qualität selbst anmischen. Dafür gibt es verschiedene Rezepturen und kleine Infos zu den Kräutern. Folgende Kräuter werden vor Ort angeboten: Anis, Fenchel, Gänsefingerkraut, Kamille, Kümmel, Melisse und Schafgarbe. Außerdem bietet das Museumteam zu jeder vollen Stunde fachkundige Kurzführungen durch die Ausstellung an. Die Kurzführungen durch diese Sonderausstellung finden zu jeder vollen Stunde statt.
Gedenk- und Dokumentationsstätte KZ Drütte (13-15 Uhr): Führung durch die Dauerausstellung. Wie wurden die Häftlinge für die Arbeit in der Industrie ausgewählt? Unter welchen Bedingungen mussten sie arbeiten? Welche Arbeiten mussten sie verrichten? Welche Folgen hatte die Zwangsarbeit in der Rüstungsproduktion? Anhand von Erinnerungsberichten ehemaliger Häftlinge und Unterlagen aus den Reichswerken „Hermann Göring“ wird im Rahmen der Führung die Arbeitssituation der KZ-Häftlinge in der Rüstungsindustrie geschildert. Treffpunkt: Salzgitter AG (Tor 1), Eisenhüttenstraße, 38239 SZ-Watenstedt.
Mehr unter: https://www.museumstag.de/programm/