Die großen Leuchttürme der Landeskirche
Kurzportraits von den sieben Profilkirchen zeugen von der großen historischen Bedeutung des Braunschweigischen von Riddagshausen bis nach Bad Gandersheim.
Die Landeskirche Braunschweig reicht von kurz hinter Wolfsburg im Norden bis in den Harz im Süden und von Bad Gandersheim im Westen bis Calvörde im Osten. Eine besondere Rolle spielen im Braunschweigischen die sogenannten sieben Profilkirchen. Sie sind Leuchttürme, stehen für ein vielseitiges Programm neben den sonntäglichen Gottesdiensten und legen Zeugnis ab über die historische Bedeutung unserer Region. Zu den Profilkirchen zählen der Braunschweiger Dom, die Klosterkirche Riddagshausen, der Kaiserdom Königslutter, die Hauptkirche Beatae Mariae Virginis in Wolfenbüttel, die Marktkirche in Goslar, die Stiftskirche in Bad Gandersheim und das Kloster Walkenried. Sie alle lohnen einen sommerlichen Ausflug. Der Löwe stellt sie in kurzen Portraits vor:
Braunschweiger Dom
Der Braunschweiger Dom ist von Stadtgründer Heinrich dem Löwen als Grablege (gestorben 1195) gestiftet worden. Baubeginn war 1173. Mit seinen romanischen Kunstwerken zählt die imposante Basilika auf dem historischen Burgplatz im Herzen Braunschweigs zu den herausragenden Kirchengebäuden Deutschlands. Das Geläut des Braunschweiger Doms gehört mit seinen zwölf Glocken zu den bedeutendsten in Deutschland. Mit dem Imervard-Kreuz, dem Ende des 12. Jahrhunderts entstandenen, überlebensgroße Kruzifix aus Eichenholz, dem siebenarmigen Leuchter, der vor 1196 aufgestellt wurde und 400 Kilogramm schwer ist, sowie dem 1188 geweihten Marienalter besitzt der Dom herausragende Ausstattungsstücke. In der zugänglichen Gruft steht unter anderem der Sarg von Friedrich Wilhelm, dem Schwarzen Herzog. Der Dom ist täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Öffentliche Führungen finden von Montag bis Samstag um 14 Uhr statt.
Kontakt:
Domplatz 1
38100 Braunschweig
Pfarrerin Cornelia Götz
Tel: 0531/24 33 5-0
E-Mail: dom.bs.buero@lk-bs.de
Internet: www.braunschweigerdom.de
Klosterkirche Riddagshausen
Die Klosterkirche Riddagshausen wurde von 1216 bis 1275 als frühgotische dreischiffige Pfeilerbasilika errichtet und ist eines der ältesten gotischen Bauwerke in Deutschland. Bereits im Jahr 1145 wurde das Zisterzienser-Kloster Riddagshausen gegründet. Typisch für Zisterzienserkirchen ist, dass sie keine Türme, sondern lediglich Dachreiter aufweisen. Die heutige Ausstattung stammt hauptsächlich aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Die Klosteranlage mit Klostergarten, Dorf und Naturschutzgebiet machen Riddagshausen zu einem sehr beliebten touristischen Anziehungspunkt. Die Klosterkirche ist von Dienstag bis Sonntag von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Von Anfang April bis Mitte Oktober finden jeweils freitags um 17 Uhr Führungen statt.
Kontakt:
Klostergang 65
38104 Braunschweig
Pfarrer Ulf Weber
Tel: 0531-372900
E-Mail: klosterkirche-riddagshausen@lk-bs.de
Internet: www.klosterkirche-riddagshausen.de
Kaiserdom Königslutter
Der Kaiserdom Königslutter wurde von Kaiser Lothar III. von Süpplingenburg (1075 –1137) und seiner Ehefrau Richenza (1087 – 1141) gestiftet. Den Grundstein legten sie im Sommer 1135. Die Fertigstellung erlebten sie nicht. Erst Heinrich der Löwe (1129 – 1195), Enkelsohn von Lothar III. und Richenza, vollendete den Bau des Kaiserdoms im Jahr 1170. Der Kaiserdom war Mitte des 12. Jahrhunderts mit 65 Metern Länge und 58 Metern Höhe das größte Bauwerk Norddeutschlands. Die Kirche zählt zu den herausragenden Bauwerken der Romanik in Deutschland. Der Kaiserdom gilt als sächsisches Gegenstück zum salischen Dom in Speyer. Der Kaiserdom ist täglich von 8 bis 17 Uhr geöffnet. Führungen finden samstags (von April an), sonntags und feiertags jeweils um 14 Uhr statt.
Kontakt:
Vor dem Kaiserdom 5
38154 Königslutter
Pfarrerin Ann-Kathrin Rieken
Tel: 05353-2247
E-Mail: stiftskirche.koe.buero@lk-bs.de
Internet: www.skg.kaiserdom-koenigslutter.de
Hauptkirche Beatae Mariae Virginis
Die Hauptkirche Beatae Mariae Virginis in Wolfenbüttel gilt als erster bedeutender protestantischer Großkirchenbau der Welt. Herzog Heinrich Julius (1564 – 1613), Wegbereiter der Reformation in Wolfenbüttel, gab den Bau der Kirche 1608 in Auftrag. Einerseits sollte der Bau als Gotteshaus für Predigten und Abendmahl genutzt werden können, andererseits aber auch Pracht und Macht der Fürsten repräsentieren. In den Bau flossen charakteristische Züge aus Gotik, Renaissance und Barock ein. Bemerkenswert sind im Inneren besonders der aus Holz geschnitzte Hochaltar mit der bildlichen Darstellung der Passionsgeschichte und die reich verzierte Orgel. Die Kirche am Kornmarkt ist von Dienstag bis Samstag von 10 bis 12 Uhr und von 14 bis 16 Uhr sowie sonntags von 14 bis 16 Uhr geöffnet.
Kontakt:
Reichsstraße
38300 Wolfenbüttel
Propst Dieter Schultz-Seitz
Tel: 05331 972850
E-Mail: marien-trinitatis.wfbuero@lk-bs.de
Internet: www.marien-trinitatis-wf.de
Marktkirche Goslar
Die Marktkirche in Goslar wurde 1151 erstmalig urkundlich erwähnt. Besonders sehenswert sind die neun mittelalterlichen Glasfenster aus dem ersten Drittel des 13. Jahrhunderts, die alte Bibliothek, ein Taufbecken aus Bronze (1573), die Reste spätgotischer Wandmalereien (um 1440) und der barocke Schnitzaltar (1659). Heute fällt die Marktkirche nicht nur wegen ihrer zentralen Lage am Marktplatz auf, sondern ist mit ihren hohen und sehr unterschiedlichen Türmen sowohl Orientierungshilfe als auch reizvoller Blickpunkt aus vielen Winkeln der Altstadt. Dank einer Initiative ist der Nordturm der Marktkirche für Besucher bis zur Türmerstube wieder begehbar. worden. Die Marktkirche ist täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Führungen finden montags und samstags jeweils um 12.30 Uhr statt.
Kontakt:
Marktkirchhof 1
38640 Goslar
Propst Thomas Gunkel
Pfarrer Ralph Beims
Tel: 05321-22921
E-Mail: marktkirche@goslar.de
Internet: www.marktkirche-goslar.de
Kloster Walkenried
Das Kloster Walkenried, wurde im 12. Jahrhundert von den Zisterziensern am Rand des Harzes gegründet. Während der Blütezeit lebten 80 Mönche und bis zu 180 Laienbrüder im Kloster. Die Mönche legten zahlreiche Teiche an, von denen viele heute noch in der Umgebung des Klosters erhalten sind und die Oberharzer Wasserwirtschaft begründeten. Die Klosterkirche wurde während der Bauernkriege im 16. Jahrhundert zerstört und diente danach lediglich noch als Steinbruch für andere Gebäude. Heute ist die imposante Ruine Blickfang. Im Kapitelsaal des Klosters finden Gottesdienste statt, im wunderschönen doppelschiffigen Kreuzgang die Walkenrieder Kreuzgangkonzerte. In unmittelbarer Nähe befindet sich das erste von drei Infozentren zum UNESCO-Welterbe „Bergwerk Rammelsberg, Altstadt von Goslar und Oberharzer Wasserwirtschaft. Das Museum ist von Dienstag bis Sonntag in der Zeit von 10 bis 17 Uhr geöffnet.
Kontakt:
Steinweg 4a
37445 Walkenried
Pfarrer Heiner Reinhard
Tel: 05525-800
E-Mail: pfarrer@kirchengemeinde-walkenried.de
Internet: www.kloster-walkenried.de
Stiftskirche in Bad Gandersheim
Die Stiftskirche in Bad Gandersheim war von 881 bis 1810 der Lebensmittelpunkt der im Jahr 852 von Graf Liudolf und Ehefrau Oda gegründeten geistlichen Frauengemeinschaft. Liudolf und Oda waren die Stammeltern des ottonischen Königs- und Kaisergeschlechts. Die erste deutsche Dichterin und Stiftsdame Roswitha von Gandersheim berichtet von der Gründung der geistlichen Gemeinschaft. Unter den Ottonen entwickelte sich das Frauenstift zu einem Religions- und Gelehrten-Zentrum des mittelalterlichen Reichs. Der Kirchenbau mit seiner Doppelturmfassade belegt die einst so große Bedeutung. Die einzigartigen Exponate in der Ausstellung „Schätze neu entdecken“ im Obergeschoss des Westbaus erlauben einen Blick auf die einstige Pracht. Die Stiftskirche ist von März bis Oktober von Dienstag bis Sonntag jeweils in der Zeit von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
Kontakt:
Stiftsfreiheit 1
37581 Bad Gandersheim
Pfarrer Thomas Ehgart
Tel: 05382-2714
E-Mail: gunda.bodenstein@lk.bs.de
Internet: www.stiftskirchengemeinde.de