Die lila Kuh stammt aus Wolfenbüttel
Der Braunschweigische Geschichtsverein betreibt seit September 2015 den Geschichtsblog histbrun.hypotheses.org.
„Als die Kuh lila wurde“, „Was geschah in Roselies?“, „Maschinenbau made in Braunschweig“ und „Marie, die Frau des Schwarzen Herzogs“ lauten einige der Überschriften auf der Startseite des neuen Braunschweiger Geschichtsblogs histbrun.hypotheses.org. Im Netz ist die Seite seit Ende September 2015. Der durch Dr. Roxane Berwinkel vom Braunschweigischen Geschichtsverein mit viel Liebe zum Thema gestaltete Blog soll vor allem eine moderne Online-Community auf wissenschaftlichem Niveau für alle an der Braunschweigischen Landesgeschichte Interessierte etablieren.
„Forschende und Lehrende, Studierende, Dozenten, Lehrer, Menschen, die in der Erwachsenbildung und der Heimatpflege tätig sind, kurz gesagt: alle, die sich mit der Geschichte des Landes Braunschweig beschäftigen und ihr Wissen teilen möchten, wollen wir mit dem Braunschweiger Geschichtsblog erreichen“, erklärt Dr. Berwinkel, ehrenamtliche Redakteurin des Portals und zugleich Archivarin am Niedersächsischen Landesarchiv – Standort Wolfenbüttel. Die Mutter von Zwillingen hofft, dass die Website Fahrt aufnimmt. „Jeder, der etwas über die Braunschweigische Landesgeschichte mitteilen möchte, veröffentlichen will oder sich mit diesem spannenden Thema beschäftigt, ist auf unserer Plattform herzlich willkommen.“
Die Idee für ein Geschichtsportal reifte bei der promovierten Historikerin beim Besuch eines in Wien stattfindenden Workshops mit dem Titel „Bloggen in Archiv und Geschichtswissenschaft“. Die Form des Bloggens ist eine zeitgemäße Ergänzung zum traditionsreichen, gedruckten BraunschweigischenJahrbuch, das der Braunschweigische Geschichtsverein bereits seit 1902 jährlich herausgibt. Das Jahrbuch beinhaltet Beiträge zur Landesgeschichte, Literaturberichte, aktuelle Buchrezensionen und eine jahrgangsweise publizierte Bibliografie – und gilt als wichtiges wissenschaftliches Periodikum für die Geschichte des Landes Braunschweig und des gesamten südostniedersächsischen Raums.
„Mit dem neuen Blog haben wir eine dynamische Möglichkeit, die Braunschweigische Landesgeschichte abzubilden, das neueste Wissen und frische Erkenntnisse darüber mitzuteilen. Das Web bietet eine pointierte und kurze Art der Veröffentlichung“, so Dr. Berwinkel über die neue Kommunikationsplattform, deren Typografie, Bildgrößen und inhaltlicher Aufbau des Blogs gelungen sind.
Es soll Platz bieten für Werkstattgespräche, Beiträge, Veranstaltungs- und Literaturhinweise oder auch Berichte zu Editionsprojekten. Ein Beispiel: In loser Folge liefert das Niedersächsische Wirtschaftsarchiv Braunschweig einen Einblick in seine Bestände. Zuletzt schrieb der NWB-Beauftragte Dr. Martin Fimpel über die „lila Kuh“. Der Großteil der Deutschen hält sie für eine Erfindung der Schweizer Firma Suchard mit seiner Schokoladen-Marke Milka, aber das ist falsch. Die Wolfenbütteler Schokoladenfabrik Mahn, Teile des Firmenarchivs lagern im Niedersächsischen Wirtschaftsarchiv Braunschweig, zeigte auf ihrer Vollmilch-Schokoladenverpackung bereits in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts eine lila-eingefärbte Kuh (im Hintergrund ist zudem eine bergige Landschaft zu sehen). Auf Grund der Weltwirtschaftskrise musste die Schokoladenfabrik Mahn trotz eines hohen Bekanntheitsgrades 1930 die Tore schließen.
Mehr unter: histbrun.hypotheses.org
Kontakt
Dr. Roxane Berwinkel
Braunschweigischer Geschichtsvereins
Niedersächsisches Landesarchiv/Standort Wolfenbüttel
Forstweg 2
38302 Wolfenbüttel
+49 (5331) 935-0
roxane.berwinkel@outlook.de