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Die schwierige Einheit

Tobias Henkel, Beiratsvorsitzender der Helmstedter Universitätstage und Direktor der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz, während der Eröffnung im vergangenen Jahr. Foto: Andreas Greiner-Napp
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Helmstedter Universitätstage bieten vom 24. bis 27. September ein umfangreiches Programm an Vorträgen und Diskussionsrunden.

Der „Kontrollpunkt Helmstedt“ war von 1945 bis zur Grenzöffnung 1989 Symbol für die Teilung Deutschlands nach dem zweiten Weltkrieg. Der Grenzübergang Marienborn war seinerzeit der größte und bedeutendste zwischen der Bundesrepublik und der DDR. Heute ist er Gedenkstätte und Bestandteil des Vereins „Grenzenlos – Wege zum Nachbarn“. Der Verein richtet in Zusammenarbeit mit der Stadt Helmstedt, dem Potsdamer Zentrum für zeithistorische Forschung und Unterstützung der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz vom 24. bis 27. September im Juleum die 21. Helmstedter Universitätstage aus und widmet sie dem Jubiläum „25 Jahre Deutsche Einheit“.

„Nach der Grenzöffnung hat sich die Stadt Helmstedt aufgrund ihrer historischen Wurzeln und ihrer geographischen Lage verpflichtet gefühlt, eine hervorgehobene Stellung bei der Überwindung der Vergangenheit einzunehmen, um die deutsch-deutsche Teilung zu begreifen und Perspektiven für eine gemeinsame Zukunft aufzuzeigen“, heißt es auf der Homepage der Universitätstage. Mit dem Projekt „Grenzenlos“, zu dem auch das Grenzdenkmal Hötensleben zählt, wird der Anspruch erfüllt. Ziel ist es, die jüngste deutsche Geschichte unter besonderer Berücksichtigung damals unterschiedlicher Staats- und Wirtschaftssysteme lebendig darzustellen und für künftige Generationen aufzuarbeiten. Mit dem Kongress wird zugleich an die Helmstedter Universitätstradition (1576 bis 1810) angeknüpft.

Professor Martin Sabrow, wissenschaftlicher Leiter der Helmstedter Universitätstage, erläutert, dass sich der diesjährige Kongress mit dem Zusammenwachsen der geteilten Nation nach 1989, aber auch mit den Grenzen des Zusammenwachsens und den fortwirkenden Bürden der Teilungsgeschichte beschäftigen wird. Er erwartet interessante Vorträge zu Themen wie „Die Debatte um die DDR als Unrechtsstaat“ oder „Die deutsche Einheit als sozialstaatliche Herausforderung“. Den Abschluss des inhaltlichen Teils der Universitätstage bildet eine hochkarätige Podiumsdiskussion (Sbd., 17.30 Uhr), die unter dem Titel „Vereint – aber nicht vereinigt? Die deutsche Einheit zwischen Mythos und Modell“ die verschiedenen Perspektiven auf die deutsche Einigungsgeschichte deutlich machen soll.

„In Helmstedt wurde zu Zeiten der deutsch-deutschen Teilung und Wiedervereinigung Geschichte geschrieben. Über das Zusammenwachsen Deutschlands lässt sich am besten nachdenken, wo die Trennung am stärksten deutlich wurde… Viele Menschen sind immer noch von tiefer Dankbarkeit erfüllt, wenn sie an die Öffnung der deutsch-deutschen Grenze im Jahr 1989 zurückdenken. Und doch ist häufig die erste Einigungseuphorie lange schon der tiefgreifenden Ernüchterung gewichen“, erklären Wittich Schobert, Bürgermeister der Stadt Helmstedt, sowie Tobias Henkel, Beiratsvorsitzender der Helmstedter Universitätstage und Direktor der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz, warum sich die 21. Helmstedter Universitätstage mit der Frage „Deutsche Einheit – Traum oder Trauma“ auseinandersetzen sollen.

Die Auftaktveranstaltung findet am 24. September, 19.30 Uhr, im Roxy-Kino Helmstedt mit dem Film „Tod dem Verräter – Der Fall Lutz Eigendorf“ mit anschließender Podiumsdiskussion statt. Eigendorf war nach seiner Flucht Fußball-Profi von Eintracht Braunschweig.

Die Helmstedter Universitätstage sind eine öffentliche Veranstaltung, eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich. Alle Programmteile, mit Ausnahme der Rundfahrt Grenzenlos, sind kostenlos.

Mehr Informationen: http://www.universitaetstage.de/

Das komplette Programm: http://www.universitaetstage.de/index.php?id=26

Video zum Grenzdenkmal Hötensleben: https://www.der-loewe.info/video_blick-zurueck-auf-den-schrecken-der-mauer/

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