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Die Sprachfreizeit ist eine Erfolgsgeschichte

Aktivitäten im Freien genießen einen hohen Stellenwert. Foto: Fachbereich Kinder, Jugend und Familie, Stadt Braunschweig.
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Dank der Richard Borek Stiftung findet in den Herbstferien 2014 wieder die Sprachförderfreizeit „Ferien, die schlauer machen“ statt.

Ein größerer Wortschatz. Mehr Selbstbewusstsein. Eine stärkere Bindung zu den Mitschülerinnen und Mitschülern auf dem Schulhof. Dies sind nur drei Beispiele für die Kompetenzfortschritte, die den insgesamt 40 Grundschülern mit Schwierigkeiten in der deutschen Sprache in der zwölftägigen Sprachfreizeit „Ferien, die schlauer machen“ im FBZ Freundschaft in Groß Denkte zu Teil werden können. Bereits zum fünften Mal fördert die Richard Borek Stiftung die beliebte Sprach- und Theaterwerkstatt, die traditionell in den Herbstferien stattfindet. Die Theateraufführung mit allen Teilnehmern ist das I-Tüpfelchen des beliebten Sprachworkshops.

Die Sprachfreizeit, die diesmal vom 27. Oktober bis 7. November 2014 stattfindet, ist eine echte Erfolgsgeschichte. „Wenn die Kinder nach den Ferien wieder zur Schule gehen, hat sich für sie vieles positiv verändert“, so Projektleiterin Sonja Lubetzki-Meyer vom Fachbereich Kinder, Jugend und Familie der Stadt Braunschwieg. Dies ist kein Lob für ihre Arbeit und für die der insgesamt sechs Sozial-, Sprach- und Theaterpädagogen, sondern ein durch Evaluation messbares Ergebnis. Und ein hervorragender Beweis dafür, dass außerschulisches Lernen, in diesem Fall freiwillig und mit vielen lockeren Übungseinheiten auch im Freien, immer wichtiger wird. Sonja Lubetzki-Meyer weiß: „Die Kinder trauen sich anschließend im Unterricht und auf dem Schulhof vieles mehr zu. Sie treten selbstbewusster auf, auch das Sprechen mit Mitschülern gelingt immer besser.“

Die Dritt- und Viertklässler sprechen 12 verschiedene Muttersprachen. Sie besitzen Wurzeln unter anderem in Litauen, Montenegro, Italien, Venezuela und auf dem afrikanischen Kontinent. Die 40 Grundschüler, denen der schwierige Sprung in die Sekundarstufe 1 erleichtert werden soll, stammen aus 20 unterschiedlichen Schulen – aber nicht ausschließlich aus Brennpunkten. Der Zufall wollte es, dass – genauso wie 2013 – 20 Jungen gemeinsam mit 20 Mädchen lernen.

Den acht bis zehn Jahre alten Kindern mit Sprachschwierigkeiten gelingt es in den Ferien, den Abstand zu den Klassenkameraden zu verkürzen. Die Stichwörter heißen Chancengleichheit und Inklusion. „In diesem Jahr nehmen zwei Teilnehmer einer Sprachförderschule und zwei mit Entwicklungsverzögerungen teil“, sagt Sonja Lubetzki-Meyer. Einigen hatte das Sprachcamp im Vorjahr so gut gefallen, dass sie sich zwölf Monate später wieder anmeldeten. Die Wiederholer waren im letzten Jahr in der dritten Klasse, heute besuchen sie die vierte.

Im Mittelpunkt stehen die Proben der Schüler für ein Theaterstück, das sich in diesem Jahr an die Geschichte von „Peter Pan“ anlehnt. Alle 40 Kinder erhalten eine Sprachrolle beziehungsweise singen Lieder. Die Aufführung erfolgt, mit einer Woche Abstand, am 15. November 2014 im Kinder- und Jugendzentrum Rotation, Emsstraße 50. Die Eltern bilden das Publikum. „Aber auch alle anderen Interessierte sind herzlich eingeladen, unser Stück zu besuchen“, unterstreicht Lubetzki-Meyer.
Nach der Musical-Aufführung erhalten die Kinder eine Urkunde für besondere Leistungen (zum Beispiel für lustige Comic- Zeichnungen, für den Einsatz für andere Kinder oder für den gewonnenen Lesewettbewerb), um ihre positiven Seiten zu betonen und zu verstärken.

Die Richard Borek Stiftung fördert Projekte nachhaltig. Für Anfang Dezember ist der Besuch des Weihnachtsmärchens „Pinocchio“ im Staatstheater Braunschweig fest eingeplant. Im Januar besichtigt die Gruppe die Stadtbibliothek, mit der sie auch während der Sprachfreizeit kooperiert. 50 verschiedene und altersgerechte Bücher stellt die in den Schlossarkaden ansässige Bücherei während der zwölf Tage des Lernens in Groß Denkte zur Verfügung. „Mit großer Begeisterung besuchen wir jedes Jahr die Stadtbibliothek. Es gibt niemanden, der die Ausleihkarten nicht ausfüllt“, sagt Projektleiterin Sonja Lubetzki-Meyer. Manchmal kommen sogar Eltern mit …

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