Startseite Kunst & Kultur Drei Tage für Neue Musik

Drei Tage für Neue Musik

Peter Brötzmann. Foto Peter Gannushkin.
von

Die Freunde der Neuen Musik Braunschweig e. V. laden vom 20. bis 22. Oktober in Kooperation mit dem Louis Spohr Musikzentrum zu einer Konzertreihe mit neuer Musik ein. Höhepunkt ist ein Konzert mit dem Jazzer Peter Brötzmann, der gemeinsam mit europäischen Instrumentalisten exotische Musik zu Gehör bringen wird.

„Wir gehen mit improvisierter, experimenteller, adaptierter ethnischer Musik und einer Spohrpreis-Retrospektive neue Wege“, erklärt Vlady Bystrov von den Freunden der Neuen Musik e.V. Die Veranstalter des Festivals „Drei Tage für Neue Musik“ können an eine lange Tradition Neuer Musik in Braunschweig anknüpfen. Bis zum Jahre 2001 fanden die „Tage Neuer Kammermusik“ statt, von 2004 bis 2010 die „Festlichen Tage Neuer Kammermusik“.

Für das Eröffnungskonzert konnte Bystrov den legendären Freejazzer Peter Brötzmann gewinnen. Der Saxophonist wird gemeinsam mit Bystrov (Klarinette) und dem Pianisten Anto Pett zeitgenössische Musik improvisieren, „eine Begegnung von Freejazz und E-Musik“, verspricht Bystrov. Brötzmanns experimentierfreudige markante und energetische Spielweise – in Free-Jazz-Kreisen „brötzen“ genannt – bringt eine besondere Würze in das musikalische Spiel der drei Ausnahmemusiker.

Der zweite Konzertabend ist eine Retrospektive mit Gewinnern des Louis Spohr-Musikpreises der Stadt Braunschweig. In Erinnerung an den aus Braunschweig stammenden frühromantischen Komponisten Louis Spohr (1784–1859) werden seit 1953 international bekannte und für die Musik der Gegenwart richtungsweisende Komponisten mit dem renommierten Preis ausgezeichnet. Zielsetzung ist es, die Verpflichtung der kulturpolitischen Verantwortlichkeit gegenüber den kommenden Generationen nachhaltig zu unterstreichen und mit der Preisverleihung an eine/n herausragende/n zeitgenössische/n Komponistin/en die Person und das Werk Louis Spohrs zu würdigen. Mit Kammermusik von Gubajdullina, Sciarrino, Killmayer, Milhaud, Francaix und im zweiten Teil mit dem Quatuor pour la fin du temp von Messiaen soll auf die große Tradition zurückblicken. Aufgeführt wird die Musik von den jungen Brunswiek Soloists, bestehend aus Marie Rosa Günter (Klavier), Magdalena Faust (Klarinette), Ludwig Schulze (Violine), Stanislas Kim (Violoncello), Vlady Bystrov (Saxofon) und Hans Krauss (Akkordeon).

Gong, Kempul, Kethuk, Saron, Kendhang, Bonang – so lauten die klangvollen Namen der indonesischen Gamelan-Instrumente: Gongs, Metallophone, Kesselgongs, Trommeln, Xylophone, Flöten, aber auch Saiteninstrumente bilden dieses einzigartige Instrumentarium, das bereits Debussy fasziniert hatte. Eine Faszination, die auch vom orchestralen Zusammenspiel dieser für Europäer immer noch fremden Musik ausgeht. In der Schluss-Matinee stellt das Kasseler Gamelan-Ensemble Manyar Sewu unter der Leitung von Ulli Götte zeitgenössische Werke von John Cage, Symon Clarke, Steve Reich und Ulli Götte einem traditionellen javanischen Musikstück gegenüber.

An zwei Tagen wird der Pianist Dietrich Eichmann einen Improvisationsworkshop anbieten. Der Musiker aus Erlangen wird zunächst einige seiner eigenen Werke vorstellen und über die Haltung und das Verhältnis zur Improvisation in seiner Arbeit als Komponist sprechen. „Die Teilnehmer werden gebeten, ihre Instrumente mitzubringen, denn im jeweils zweiten Teil des Workshops werden Konzepte für Kollektivimprovisationen erprobt und erarbeitet“, kündigt Bystrov an. Am Sonntag, 22. Oktober, endet der Workshop mit einem Abschlusskonzert aller Teilnehmer in der Pause der Schluss-Matinee.

Die Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz und das Kulturinstitut der Stadt Braunschweig fördern das Festival.

Informationen und Termine

Freitag, 20. Oktober 2017, 20 Uhr
Peter Brötzmann & Das Neue Impro Kollektief
Peter Brötzmann, Saxofone | Vlady Bystrov, Klarinette | Anto Pett, Klavier.

Samstag, 21. Oktober 2017, 20 Uhr, Dornse, Altstadtrathaus Braunschweig
Brunswiek Soloists
Dallapiccola: Tartiniana | Gubaidulina: Préludes für Violoncello solo | Françaix: Cinq danses exotiques | Milhaud: Suite | Killmayer: Romanzen | Messiaen: Quatuor pour la fin du temps
Marie Rosa Günter, Klavier | Magdalena Faust, Klarinette | Ludwig Schulze, Violine | Stanislas Kim, Violoncello | Vlady Bystrov, Saxofon | Hans Krauss, Akkordeon.

Sonntag, 22. Oktober 2017, 11 Uhr, Dornse, Altstadtrathaus Braunschweig
Kasseler Gamelan-Ensemble Manyar Sewu
Werke von John Cage, Symon Clarke, Steve Reich, Ulli Götte; zudem ein traditionelles javanisches Werk
Shasti Andara, Annette van Dyck-Hemming, Elfriede Ittner, Gela Kiefer, Anke Lacayo, Maximilian Marson, Joanna Richter, Sabine Töppel, Anne Vigier, Jochen Zülch, Ulli Götte (Leitung).

Alle Konzerte in der Dornse, Altstadtrathaus, Altstadtmarkt 7, 38100 Braunschweig

Karten sind an allen Vorverkaufsstellen erhältlich.
Vorverkauf: Einzelticket: 10,00 € / erm. 5,00 € | 3 für 2 Ticket: 20,00 € / erm. 10,00 €
Abendkasse: 12,00 € / erm. 6,00 €
| 3 für 2: 22,00 € / erm. 12,00 €.

Workshop am Freitag, 20. und Samstag, 21. Oktober ab 12.00 Uhr
Die Teilnahme ist kostenfrei.
Anmeldung unter vlady@bystrov.de, 0531/577463.

Mehr auch unter www.freunde-der-neuen-musik.simplesite.com.

Fotos

Bilboard 2 (994x118 px)