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Ein Braunschweiger in Berlin

Prof. Dr. Werner Knopp †. Foto: SPK
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Prof. Dr. Werner Knopp mit 87 Jahren verstorben.

Ein überzeugter sowie leidenschaftlicher Braunschweiger war und blieb  Prof. Dr. Werner Knopp sowohl in Münster als Professor als auch in Berlin als Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Am 31. Januar 1931 in Braunschweig geboren, zeigte er Freunden und Geschichtsinteressierten stets gerne seine persönlichen Dokumente und Zeugnisse, die ihn noch als Bürger des einst selbständigen Landes Braunschweig auswiesen. Ebenso gerne erinnerte er sich an seine Schulzeit am renommierten Gaußgymnasium, hatten sich im Rückblick doch zwei berühmte Namen der braunschweigischen Wissenschaftskultur zusammengefunden.

Nach seinem Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Heidelberg war Werner Knopp von 1969 bis 1980 Direktor des neu gegründeten „Instituts für ausländisches und internationales Privat- und Wirtschaftsrecht“ an der Universität Münster, 1970 bis 1974 deren Rektor und von 1974 bis 1977 Präsident der Westdeutschen Rektorenkonferenz. Als Wissenschaftsorganisator und Kulturpolitiker hatte sich Werner Knopp in dieser Zeit einen herausragenden Ruf erworben und wurde 1977 zum Präsidenten der Stiftung Preußischer Kulturbesitz nach Berlin berufen.

Vierzehn staatliche Museen, Staatsbibliothek, Geheimes Staatsarchiv und Ibero-Amerikanisches Institut fanden damals in ihm einen international geachteten Lenker und Förderer, einen Mann des strategischen Denkens und der eher leisen diplomatischen Töne anstelle großer Gesten und medienwirksamer Auftritte. Großprojekte wie das Kulturforum und die Wiedervereinigung der Stiftungen nach 1989 mit den Perspektiven für die Zukunft des „Leuchtturmprojekts Museumsinsel“ standen im Zentrum der äußerst erfolgreichen Zeit der Präsidentschaft von Werner Knopp. Naheliegend auch, dass ein besonderes Interesse einem weiteren Braunschweiger galt, der ebenfalls eine entscheidende Rolle in der Berliner Museumsgeschichte gespielt hatte: Wilhelm von Bode.

Stets hatte Werner Knopp seiner Geburtsstadt und braunschweigischen Heimat die Verbundenheit bewahrt und ihre Geschichte in Vorträgen und Publikationen vermittelt. Preußischer Militär- und Reformgeschichte sowie braunschweigischer Landes- und Regionalgeschichte gehörten sein ganz persönliches Interesse und er war auch hier stets ein kenntnisreicher Ratgeber und Publizist. Stets war er bereitwillig Förderer der Aktivitäten des Braunschweigischen Landesmuseums, wovon ich selbst in meiner Amtszeit vielfältig profitieren durfte. Werner Knopp begleitete schließlich ebenso mit großem Interesse und vielfältigen Hilfen den Aufbau des Instituts für Braunschweigische Regionalgeschichte an der TU Braunschweig. Ebenso blieb er  als Kuratoriumsmitglied der Stiftung Nord LB/Öffentliche (heute Die Braunschweigische Stiftung) und viele Jahre stellvertretender Kuratoriumsvorsitzender der Braunschweigischen Stiftung Braunschweig stets aktiv und eng verbunden.

Seit 1998 war Werner Knopp im (Un)Ruhestand und widmete sich seiner stets geliebten Tätigkeit als Kulturhistoriker, und er wirkte weiterhin als unermüdlicher Kulturvermittler weit über lokale Grenzen hinaus, jedoch stets im Stillen und als überzeugter Europäer. Am 4. Januar 2019 ist Prof. Dr. Werner Knopp in Berlin verstorben. Ein bedeutender Braunschweiger im Berliner Kultur- und Wissenschaftsleben und stets treuer und ernsthafter Vermittler seiner Heimat Braunschweig.

Autor Prof. Dr.h.c. Gerd Biegel ist Gründungsdirektor des Instituts für Braunschweigische Regionalgeschichte, TU Braunschweig.

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