Eine außergewöhnliche Mixed-Mannschaft
Auszubildende integrierten Geflüchtete in das Borek-Firmenlaufteam und sicherten die Unterstützung des Unternehmens für die DRK-KaufBar.
Alaadin Alo ist ein Geflüchteter aus Syrien. Sein Weg bis nach Braunschweig war nicht weniger schwierig und gefährlich, wie der all der anderen Geflüchteten. Wenn er sich heute an den 24. August erinnert, dann geht ein Lächeln über seine Züge. „Es war ein gutes Gefühl, dazuzugehören“, sagt er. Gemeinsam mit 13 anderen Geflüchteten war er an jenem schönen Sommerabend Teil der Mannschaft der Richard Borek Unternehmensgruppe, die am 8. AOK-Firmenlauf teilnahm. Die Auszubildenden hatten sich mit der Unterstützung der Mitarbeiter und der Richard Borek Stiftung darum gekümmert, dass dieses besondere Mixed-Team an Start gehen konnte.
Jetzt, knapp acht Wochen später steht Alaadin Alo gemeinsam mit seinen syrischen Landsfrauen Dilgin Kalifa und Rajaa Daher in den Räumen des Unternehmens. Sie sind gemeinsam mit Heike Blümel, der Projektleiterin der KaufBar des Deutschen Roten Kreuzes der Kreisgruppe Braunschweig-Salzgitter, und Mitarbeiterin Hiam Murad gekommen, um die aus dem Lauf resultierende Spende entgegenzunehmen und vor allem um aufrichtig „danke“ zu sagen. „Viele andere wären auch gerne hier gewesen, aber sie sitzen gerade im Deutsch-Kursus“, erläutert Heike Blümmel.
Die Richard Borek Unternehmensgruppe zeigt mit der Spende von 10.000 Euro, dass ihr soziales Engagement wichtig ist. Das Ziel, 100 Läufer und Unterstützer an den Start zu bringen, wurde auch dank der Geflüchteten erreicht. Das war Voraussetzung für die Summe. Denn für jeden Beteiligten spendete das Unternehmen 100 Euro. Bei der Scheckübergabe war mit Alina Bogdan, Flynn Drewes, Florian Diederich, Christopher Henschke, Tim Isensee, Katrin Krieger, Lisa Pagode, Madeline Rehmann, Laura Schüller und Vivien Winter auch das Organisationsteam der Auszubildenden dabei und erhielten nochmals ganz offiziell jede Menge Lob.
„Die Teilnahme an dem Lauf war für die Geflüchteten ein besonderes Erlebnis. Sie hatten das Gefühl, Teil der Gesellschaft zu sein. Das Engagement der Richard Borek Unternehmensgruppe und all ihrer Auszubildenden ist ganz außergewöhnlich. Wir bedanken uns sehr für die Spende und einen für die Geflüchteten unvergesslichen Abend“, sagte Heike Blümmel.
Richtig stolz auf die Auszubildenden zeigte sich Richard Borek jun. „Das haben sie jetzt das zweite Mal mit Bravour erledigt. Wir werden das so auch im nächsten Jahr wiederholen“, freute er sich über die gelungene Aktion. Die Geschäftsleitung gibt dabei jeweils das zu unterstützende soziale Thema vor. Im vergangenen Jahr hatte das Engagement zur Premiere dem Hospiz „Am Hohen Tore“ gegolten.
Die Auszubildenden hatten sich im Vorfeld intensiv mit der Situation Geflüchteter auseinandergesetzt. Dazu zählte auch ein Besuch bei den regelmäßig stattfindenden DRK-Refugees-Nachmittagen, bei dem die Idee eines gemeinsamen Teams geboren wurde. „Die Geflüchteten sind uns kulturell viel näher als viele von uns denken. Sie sind auch in ihrer Heimat gejoggt. Sport ist ein wichtiger Faktor bei der Integration, das hat auch dieser Lauf wieder bewiesen“, resümierte Heike Blümel.
Um den Geflüchteten das Mitlaufen zu ermöglichen, hatten die Auszubildenden firmenintern Sportbekleidung gesammelt. Die Richard Borek Stiftung steuerte zusätzlich die Laufschuhe bei. So konnten sich die Geflüchteten auf den Start im Eintracht-Stadion vorbereiten. Insgesamt waren 3.000 „Firmenläufer“ aus mehr 200 Unternehmen dabei. Der Titel des fittesten Betriebsteams ging an andere, die inoffizielle Auszeichnung als integrationsfähigste Mannschaft heimste aber mit deutlichem Vorsprung die Borek-Laufgruppe ein.
„Die Begegnung mit den Geflüchteten in der DRK-KaufBar, vor allem aber das gemeinsame Laufen in einem Team, in unserem Borek-Team, waren schon für beide Seiten ein tolles Erlebnis. Es war so unkompliziert und hat allen eine Menge Spaß gemacht“, erinnert sich die Auszubildende Alina Bogdal an den tollen Abend des 24. Augusts. Schon im Vorfeld hatten die Auszubildenden sehr viel Unterstützung für ihr Projekt bekommen. „Weil es bei der Teilnahme vor allem um Hilfe für die Geflüchtete ging, war es auch kein Problem, so viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Laufen zu motivieren. Die Aktion hat dazu auch innerbetrieblich den Teamgeist weiter gestärkt“, ist sich Fynn Drees sicher.
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