„Eine Oase der Menschlichkeit“
Hospiz Stiftung für Braunschweig lud zum 11. Neujahrsempfang für Damen.
Braunschweigs Sozialdezernentin Dr. Andrea Hanke hob in ihrem Gastvortrag während des elften Neujahrsempfangs für Damen der Hospiz Stiftung für Braunschweig die Arbeit der Ehrenamtlichen besonders hervor. „Die Arbeit der Freiwilligen ist eine große Leistung und verdient große Hochachtung. Durch ihren Einsatz entlasten sie die Familien und Angehörigen enorm“, sagte sie. Ihr Vortrag war geprägt von persönlichen Gedanken.
Erika Borek, Vorsitzender die Stiftung, begrüßte die Gäste traditionell mit einem Leitmotiv. Diesmal hatte sie einen Satz des französischen Philosophen Albert Camus ausgewählt: „Nicht geliebt zu werden, ist nur ein Missgeschick. Nicht zu lieben, aber ein Unglück!“ Erika Borek beschrieb das Hospiz am Hohen Tore als „Oase der Menschlichkeit“. „Hier sollen sich die Gäste geborgen und gut aufgehoben fühlen,“ sagte sie. Es sei ein Glück, durch die vielen helfenden Hände von Wärme erfüllt zu sein.
„Ein Hospiz ist kein Ort, in dem wir uns einrichten, sondern eine Haltung“, griff Sozialdezernentin Dr. Andrea Hanke eine Formulierung von Cicely Saunders, der britischen Begründerin der modernen Hospizbewegung und Palliativmedizin. Rund 60 Prozent der Menschen wollten in ihrer vertrauten Umgebung sterben. Tatsächlich aber würden 75 Prozent in Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen sterben. Das bedeute, dass der Ort des Sterbens häufig nicht dem Willen und dem Wunsch der Menschen entspreche.
„Hospize bekommen deswegen eine immer größere Bedeutung, weil die Menschen dort in Autonomie, selbstbestimmt und in Würde sterben können“, erklärte Dr. Andrea Hanke weiter. Hospizbewegung und Palliativversorgung hätten in Bezug auf das Sterben zu einem gesellschaftlichen Wandel und zu deutlichen Verbesserung beigetragen. „Hospizhäuser, so wie dieses in Braunschweig, haben etwas Tröstliches, Geborgenes und Beruhigendes. Am Ende ist es wichtig, dass sich die Menschen im Hospiz aufgefangen und wohlfühlen. Es seien Orte, in denen auch Angehörige und Freunde und, nicht zu vergessen, die vielen Ehrenamtlichen mit einbezogen würden.
Petra Gottsand, Leiterin des Hospizes Am Hohen Tore, bestätigte Verbesserungen der Rahmenbedingungen für die Hospizarbeit durch das Hospiz- und Palliativgesetz, das im Jahr 2016 in Kraft trat. Dadurch wird die medizinische, pflegerische, psychologische und seelsorgerische Versorgung von Menschen in der letzten Lebensphase verbessert. Als Beispiele führte sie den Einsatz von Sozialarbeitern, die Ausweitung der Trauerbegleitung, die Weiterbildung für Mitarbeiter und Qualitätsmanagement an. Petra Gottsand dankte insbesondere der Stiftung Hospiz für Braunschweig sowie Zustiftern und Spendern, ohne die eine Betreuung der Gäste auf dem im Braunschweiger Hospiz erreichten Niveau nicht möglich wäre.
Für die musikalische Umrahmung des Neujahrsempfangs für Damen sorgten Nora Maria Eckhardt (Gesang) und Nicole Rudi (Klavier).
Fakten:
Die Hospiz Stiftung für Braunschweig wurde 2005 gegründet, zwei Jahre vor der Eröffnung des Hospizes Am Hohen Tore, um die Hospizarbeit in Braunschweig langfristig zu sichern. Die Hospizarbeit ist auf Unterstützung angewiesen. So müssen im Hospiz jährlich 10 Prozent der Betriebskosten über Spenden und weitere Drittmittel finanziert werden.
Das Hospiz Am Hohen Tore Braunschweig wird von der Hospiz Braunschweig gGmbH getragen. Gesellschafter sind die Hospizarbeit Braunschweig e.V. und das Diakonische Werk Braunschweig.
Kontakt:
Hospiz Stiftung für Braunschweig
Theodor-Heuss-Str. 7
38090 Braunschweig
Tel.: 0531 / 8 86 88 12
E-Mail: info@hospiz-stiftung-fuer-braunschweig.de
Hospiz Am Hohen Tore
Broitzemer Str. 244
38118 Braunschweig
Tel.: 0531 / 12 97 79-0
E-Mail: p.gottsand@hospiz-braunschweig.de
Weitere Informationen:
www.hospiz-stiftung-fuer-braunschweig.de
www.hospiz-braunschweig.de
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