Startseite Gesellschaft & Lebensstil „Erinnerung aufpolieren“

„Erinnerung aufpolieren“

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Zentrale Veranstaltung zum 2. Regionalen Putztag von Stolpersteinen findet in Braunschweig statt.

Der Arbeitskreis Stolpersteininitiativen zwischen Harz und Heide wird im Mai den zweiten Putztag von Stolpersteinen in der Region zwischen Harz und Heide veranstalten. Jung und Alt, Gruppen und Einzelpersonen werden in der gesamten Region Stolpersteine putzen. Alle Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, sich an dieser Form der Erinnerung zu beteiligen. Stolpersteine erinnern an die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft (1933 – 1945).

Am 8.  Mai findet in der Geschäftsstelle des Israel Jacobson Netzwerk für jüdische Kultur und Geschichte e.V. (IJN) in Braunschweig (Fallersleber-Tor-Wall 16) anlässlich des Putztags eine zentrale Veranstaltung statt, die auch live über Zoom verfolgt werden kann. Die Zugangsdaten sind per Mail unter veranstaltungen@ij-n.de zu erhalten.

Mehr als 90.000 Stolpersteine

Um 18 Uhr wird erstmals ein Film präsentiert, der vom Israel Jacobson Netzwerk eigens zu diesem Anlass produziert wurde. Mehrere Stolpersteininitiativen aus Niedersachsen und Sachsen-Anhalt berichten darin über ihre Arbeit. Das Video wird im Anschluss dauerhaft auf dem YouTube Kanal des IJN zur Verfügung stehen. Bereits von 16 Uhr an stellen Vertreterinnen und Vertreter mehrerer Stolpersteininitiativen ihre Arbeit persönlich vor.

Gunter Demnig bei der Arbeit in Braunschweig. Foto: Stolpersteine für Braunschweig Förderverein e.V.

Seit 1995 erinnert der Kölner Künstler Gunter Demnig mit seinem Projekt „Stolpersteine“ bundesweit und inzwischen auch in den angrenzenden Ländern an die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Stolpersteine sind kleine Messingplatten, die vor den letzten frei gewählten Wohnstätten im Bürgersteig verlegt werden. Das Kunstprojekt mit seinen mehr als 90.000 Stolpersteinen gilt als größtes dezentral und stetig wachsendes Denkmal der Welt.

Seit 2006 verlegt Demnig Stolpersteine auch in Braunschweig. Ende Juni 2021 waren es schon 379 Steine. In der Region zwischen Harz und Heide wurden auch in Gifhorn, Goslar, Helmstedt, Königslutter, Liebenburg, Peine, Salzgitter, Schöningen, Schöppenstedt, Seesen und in Wolfenbüttel mehr als 100 weitere Stolpersteine verlegt.

Biografien werden recherchiert

Die Stolpersteine sind nicht nur dezentrale Erinnerungsorte im öffentlichen Raum, denn gleichzeitig werden die Biografien der Menschen, an die in dieser Form erinnert wird, umfangreich recherchiert und veröffentlicht. Mancherorts, so in Braunschweig, Goslar und in Wolfenbüttel, ist diese Recherche noch nicht abgeschlossen und es werden weiterhin Stolpersteine verlegt und Biografien erarbeitet. Andernorts wurden die Steinverlegungen bereits zu einem Abschluss gebracht und die örtlichen Initiativen konzentrieren sich auf das Fortsetzen der aktiven Erinnerungsarbeit, zumeist unter bewusster Einbeziehung von Kindern und Jugendlichen.

An einigen Orten wird es im Rahmen des Putztags ein Begleitprogramm geben. Das Programm für die gesamte Region wird durch das Israel Jacobson Netzwerk (IJN) gebündelt und im Veranstaltungskalender auf dessen Internetseite veröffentlicht.

Kontakt:

Israel Jacobson Netzwerk für jüdische Kultur und Geschichte e.V.
c/o Technische Universität Braunschweig
Pockelsstraße 4
38106 Braunschweig

Ansprechpartnerin: Rebekka Denz
Tel. 0178-67 23 594
E-Mail: info@ij-n.de

Bürozeiten: Mo und Do von 9 bis 14 Uhr (Mailbox vorhanden)

Internetseite: https://ij-n.de/aktivitaeten/stolpersteine/
YouTube: https://www.youtube.com/channel/UCdY7okUz-KA-4U2jheA-LGw

 

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