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Festival Theaterformen erarbeitet digitales Programm

Granma, Posaunen aus Havanna von Rimini Protokoll, hätte das Festival eröffnet. Foto: Theaterformen / Mikko Gaestel
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Ein Festival zu räumlicher Isolation und globalem Zusammenhalt mit Kunst, Diskurs und interaktiven Formaten – virtuell, für Zuhause und auf Abstand.

Gemeinsam mit der Festivalleitung hat der Beirat des Festivals Theaterformen entschieden, dass das Festival Theaterformen 2020 aufgrund der Corona-Pandemie nicht in der ursprünglich geplanten Form stattfinden kann. Stattdessen soll ein digitales Programm unter dem Titel „A SEA OF ISLANDS“ erarbeitet werden. Die Verschiebung auf einen späteren Zeitraum ist aus verschiedenen Gründen ausgeschlossen. Der Vertrag Martine Dennewalds, künstlerische Leiterin seit 1. August 2014, endet planmäßig am 31. Juli.

Zustimmung vom Beirat

Auch die Beschränkungen der Reiseaktivitäten, die zur Vorbereitung und Durchführung des Festivals in Braunschweig notwendig sind, machen es unmöglich, ein internationales Festival analog zu veranstalten. Rund 170 Künstlerinnen und Künstler aus 17 Nationen wären an der im Juli geplanten Festivalausgabe beteiligt gewesen. Eigentlich hätte das Festival in seinem 30. Jubiläumsjahr unter dem Motto „TURN OF THE TIDE“ auf den Bühnen des Staatstheaters Braunschweig, im LOT-Theater und im Haus der Wissenschaft Aufführungen präsentiert: Die Azoren und die Färöer, die Komoren und die Malwinen, Sri Lanka, Timor und Kuba wären für elf Festivaltage von der Peripherie ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt.

Für ihren Vorschlag eine neue, vornehmlich im digitalen Raum stattfindende Festivalform zu erarbeiten, erhielt Festivalleiterin Martine Dennewald jedoch Rückendeckung vom Beirat, der sich aus Vertreterinnen und Vertretern des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur, der Städte Braunschweig und Hannover, der Stiftung Niedersachsen und der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz sowie aus den Intendantinnen Dagmar Schlingmann (Staatstheater Braunschweig) und Sonja Anders (Schauspiel Hannover) zusammensetzt.

„Eine kleine Sensation“

Gemeinsam mit den internationalen, zuhause gebliebenen Künstlerinnen und Künstlern arbeitet das Festivalteam fortan an einer alternativen Form des Festivals Theaterformen, das vom 2. bis 12. Juli 2020, also zum ursprünglich geplanten Zeitpunkt, stattfinden wird. „Das ist eine kleine Sensation und nicht selbstverständlich. Wir freuen uns sehr, weiter mit unseren daheimgebliebenen Künstlerinnen und Künstlern arbeiten zu dürfen und unserem Publikum auch in 2020 etwas bieten zu können“, freut sich Martine Dennewald.

Unter dem Arbeitstitel A SEA OF ISLANDS plant das Team ein Festival zu räumlicher Isolation und globalem Zusammenhalt mit Kunst, Diskurs und interaktiven Formaten – virtuell, für Zuhause und auf Abstand. Dafür sollen professionell produzierte, eigens für die Ausgabe 2020 erarbeitete künstlerische und diskursive Online-Formate entwickelt werden, die auch über den Festivalzeitraum hinaus abrufbar bleiben.

Neues Programm im Juni

Martine Dennewald meint: „Nach Prüfung der Durchführbarkeit eines solchen Konzepts in den letzten Wochen scheint es uns möglich, das Festival Theaterformen 2020 von der theatralen in die digitale Dimension zu kippen. Künstlerisch müssen wir mit dem Verlust des Live-Erlebnisses leben. Bei der inhaltlichen Qualität wie der professionellen Umsetzung des Festivals müssen wir jedoch keine Abstriche machen.“ Das Programm wird im Juni vorgestellt.

Das Festival Theaterformen 2020 ist eine Veranstaltung des Staatstheaters Braunschweig, gefördert durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur, die Stadt Braunschweig, die Stiftung Niedersachsen und die Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz.

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