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Formationstanzen auf Weltklasse-Niveau

1. Platz Standard Braunschweiger TSC Deutsche Meisterschaft der Formationen in Braunschweig am 9. November 2013 Foto: Frank Rieseberg
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Nach der Deutschen Meisterschaft hat sich Braunschweig für die Weltmeisterschaft 2014 beworben

Der Braunschweiger TSC wurde seiner Favoritenrolle in eindrucksvoller Manier gerecht. Der Titelverteidiger gewann zum 16. Mal die Deutsche Meisterschaft im Standard-Formationstanzen. Und das diesmal vor eigener Kulisse. Die Veranstaltung in der Volkswagen Halle, auch unterstützt durch die STIFTUNG NORD/LB • ÖFFENTLICHE, geriet zur besten Visitenkarte und bestätigte erneut Braunschweigs Ruf als deutsche Hochburg des Formationstanzens. Grund dafür war nicht nur der eindrucksvolle Heimsieg, sondern vor allem auch die perfekte Ausrichtung. Das macht Lust auf mehr.

Rund 8000 Zuschauer verfolgten während der beiden Veranstaltungsabschnitte Tanzsport auf Weltklasse-Niveau. Organisationschef Thomas Kitta zog ein zufriedenes Fazit: „Unser Sport ist hochattraktiv und dynamisch. Das haben wir mit besonderen Effekten unterstützt und die Sportler in Szene gesetzt. Ich fand, es war eine großartige Show.“ Das fand übrigens auch das Fernsehen. Die Titelkämpfe wurden auf N3 direkt übertragen und am Sonntag noch einmal.

Mit ihrer Chorografie „Immortality“ war die A-Standardformation des BTSC kurz zuvor in Tyumen/Russland Vize-Weltmeister geworden. Trainer Rüdiger Knaack, der mit dem Team bereits 10 Mal Europa- und 9 Mal Weltmeister war, wird für 2014 eine neue Chorografie einstudieren. Damit will er wieder Weltmeister werden. Und, wenn alles gutgeht, kann das sogar erneut vor heimischem Publikum klappen, denn Braunschweig hat sich mit der Volkswagen Halle aussichtsreich um die Ausrichtung der WM beworben.

Bei den Deutschen Meisterschaften hat sich die Kooperation zwischen BTSC und dem Stadtsportbund Braunschweig bereits bestens bewährt. Der Stadtsportbund hatte mit seiner Stadtsport GmbH, die viele Jahre ja bereits für den Braunschweiger Basketball-Bundesligisten Verantwortung hatte, die Organisation professionell übernommen. So könnte das auch laufen, wenn Braunschweig den Zuschlag für die WM bekommt.

„Der Tanzsport ist ein besonders erfolgreicher Teil der Braunschweiger Sportfamilie. Er verdient unsere volle Unterstützung. Der BTSC ist mit seiner Standardformation seit rund 30 Jahren in der internationalen Spitzenklasse vertreten. Er genießt dank seines Leistungsteams Weltruf und ist ein exzellenter und außerordentlich sympathischer Botschafter für die Stadt Braunschweig und natürlich den Sport in dieser Stadt“, erläutert Franz Matthies, Präsident des Stadtsportbundes, die Motivation, weiter steuernd einzugreifen.

Mit der Deutschen Meisterschaft präsentierte sich Braunschweig in herausragender Form und hat sich die Unterstützung des Tanzsports Deutschland für die WM-Bewerbung gesichert. „Wegen des traditionell großen Zuschauerzuspruchs und der Atmosphäre ist Braunschweig ein besonderes Pflaster für die Formationen. Die Wettbewerbe in Braunschweig sind immer eine besondere Herausforderung und große Motivation für die Teams“, wirbt Franz Allert, Präsidenten des Tanzsports Deutschland, für den WM-Austragungsort Braunschweig.

Und für Braunschweig würde sich die Ausrichtung lohnen. „Wir wissen, dass Sport-Großveranstaltungen für die Tourismusbranche immer eine willkommene Möglichkeit sind, zusätzliche Übernachtungen zu generieren. Gerade an Wochenenden sorgt der Sport für eine bessere Auslastung der Hotelkapazitäten, wenn Geschäftsreisende ausbleiben. Wir freuen uns sehr, dass der Sport hier auch zu einer wirtschaftlichen Belebung führt“, sagt Stadtsportbund-Präsident Franz Matthies und hofft auf den WM-Zuschlag.

„Hotellerie, Gastronomie und Einzelhandel profitieren ganz eindeutig von Sport-Großveranstaltungen. Nach den Ergebnissen einer aktuellen Analyse geben Übernachtungsgäste in Braunschweig im Schnitt 136 Euro pro Kopf aus und Tagesbesucher rund 31 Euro. Sport ist für die Tourismusbranche ein sehr interessantes Feld“, bestätigt Nina Bierwirth vom Stadtmarketing Braunschweig.

Die positiven Effekte, die die Statistik im Detail nicht hergibt, kennt das Stadtmarketing zum Beispiel auch von anderen national oder international relevanten Sport-Großveranstaltungen wie den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften oder auch den Welt- und Europameisterschaften im Formationstanzen in der Vergangenheit.
Für Stephan Lemke, Geschäftsführer der Stadthalle Braunschweig GmbH, zu der auch die Volkswagen Halle gehört, ist der Sport ein starkes Standbein. „Knapp die Hälfte aller Buchungen in der Volkswagenhalle kommt durch Sportveranstaltungen zustande. Hochkarätige Meisterschaften wie die im Formationstanzen mit Live-Übertragungen im Fernsehen steigern definitiv die Bekanntheit der Stadt und unserer Arena. Im Idealfall kommen so neue Veranstaltungen nach Braunschweig. Das wirkt sich dann zusätzlich wirtschaftlich positiv aus“, meint Lemke.

Die Weltmeisterschaft im November 2014, genau ein Jahr nach den erfolgreichen Deutschen Meisterschaften, wären der Beleg für derartige Thesen.

 

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