Geburtstagsfeier im Angesicht der Quadriga
Seit 35 Jahren engagiert sich das Ehepaar Erika und Richard Borek für soziale Belange und um braunschweigische Tradition.
Die wiederhergestellte Quadriga auf dem Braunschweiger Schloss ist zweifellos das augenfälligste Engagement der Richard Borek Stiftung in den vergangenen 35 Jahren. Sie ist schließlich die größte in Europa. Der Empfang zum Geburtstag über den Dächern der Stadt war aber nicht nur angesichts der gigantischen Skulptur etwas Besonderes. Nein, es war vielmehr der Kreis der geladenen Gäste. Denn die „üblichen Verdächtigen“ bei derartigen Anlässen fehlten, stattdessen hatten all jene eine Einladung erhalten, die die vielen Projekte der Stiftung auf der Arbeitsebene umsetzen.
„Wir bedanken uns für die Zusammenarbeit. Ohne Ihre Fachkompetenz könnte unsere klein besetzte Stiftung nicht solche eine Vielzahl von Förderprojekten realisieren“, nannte Richard Borek den Grund für diesen etwas anderen Kreis, zu dem unter anderem Mitarbeiter verschiedener sozialer Einrichtungen, Schulsozialarbeiter, Denkmalpfleger, Restauratoren, Landschaftsplaner, Mitarbeiter der Braunschweiger Museen sowie des Fachbereiches Kinder, Jugend und Familie der Stadt Braunschweig, Kulturschaffende, Menschen, die sich für das Hospiz und die Hospizarbeit engagieren und viele, die sich für Riddagshausen und die Klosterkirche einsetzen, zählten.
Der Gästekreis ist gleichsam Ausdruck dafür, dass die überwiegende Arbeit der Stiftung nicht auf der großen Bühne der Öffentlichkeit stattfindet, sondern im Verborgenen. Wenig medienwirksam, wenig massenkompatibel, aber dafür umso nötiger und umso wertvoller.
Lars Pallinger, heute Leiter des Berufsförderungswerkes Goslar und früher im Diakonischen Werk in Braunschweig Wegbegleiter der Richard Borek Stiftung, hielt eine inhaltlich hervorragende und dazu sehr kurzweilige Laudatio auf das Geburtstagskind. Er erinnerte vor allem an zwei bahnbrechende Projekte: die Schulsozialarbeit an Grund- und Hauptschulen in Braunschweig sowie das Hospiz Am Hohen Tore in Braunschweig.
Pallinger hob hervor, dass Erika und Richard Borek mit der Stiftung weit mehr seien als Ermöglicher, sondern auch Wegbereiter durch die Instanzen und über anfängliche Hindernisse hinweg. „Mit einer freundlichen Hartnäckigkeit gehen Sie zu Werke, verehrtes Ehepaar Borek. Die Stiftung versteht sich dabei auch im Förderbereich Soziales als Impulsgeber und Anschubfinanzierer. Sie legt gewissermaßen den Grundstein für das Gebäude des sozialen Miteinanders durch ihre Projekte“, lobte Pallinger unter dem Beifall der 90 Gäste.
Neben seinem sozialen Engagement fördert die Richard Borek Stiftung Projekte der Kunst, der Pflege und Erhaltung von Kulturwerten, der Wissenschaft und der Forschung, der öffentlichen Gesundheitspflege, der Heimatpflege und Heimatkunde, des Naturschutzes, der Landschaftspflege und des Umweltschutzes sowie der Kirchen. Herausragende Beispiele sind seit Jahren die Pflege der Grünflächen in Kooperation mit der Stadt und die Finanzierung der Christensäule von Prof. Jürgen Weber auf dem Ruhfäutchenplatz.
Bei allem Engagement gilt nach wie vor der Satz aus Richard Boreks Vorwort im Buch zum 30. Geburtstag der Stiftung, an den Laudator Lars Pallinger erinnerte. Darin heißt es: „Meine Frau und ich sehen uns nicht als Mäzene oder Sponsoren, sondern als Braunschweiger Bürger, die ihre Möglichkeiten und Fähigkeiten nutzen, um kulturelle und soziale Vorhaben anzustoßen und zu unterstützen, um damit dankbar ein wenig von dem weiterzugeben, was wir in unserem Leben in großem Maße empfangen haben.“
Am 23. Juni 1981 hatte Richard Borek seinem Vater zum 70. Geburtstag die Gründungsurkunde der Stiftung geschenkt. Seither steht sie unverrückbar als bedeutende Kraft in Braunschweig. Sie hat sich, wie Lars Pallinger abschließend ausführte, über die Jahre zu einem Markenzeichen mit klarem Profil entwickelt.
<h4>Fotos</h4>