Graffiti-freie Zone Schlosspassage
Neuer Eigentümer sanierte den Durchgang: Nach Jahrzehnten wurden endlich die hässlichen Farbschmierereien entfernt.
„Ein Schandfleck weniger in Braunschweig!“ So kommentiert Hans-Joachim Zeddies, der für die Richard Borek Stiftung die Initiativen gegen illegale Graffiti lenkt, die gelungene, private Sanierung des Eingangs in die Schlosspassage von der Münzstraße aus. Die Wände des Durchgangs waren jahrzehntelang von Sprayern beschmiert gewesen. Der aus Syrien stammende, neue Besitzer investierte erheblich in die Sanierung. Die Richard Borek Stiftung unterstütze ihn dabei finanziell.
Erfolgreiche Überzeugungsarbeit
„Bei dem vorherigen Eigentümer gab es keine Chance, ihn für die Reinigung der beschmierten Wände zu motivieren. Der Anblick dort war ihm schlichtweg egal. Als ich aber von dem Verkauf der Immobilie erfuhr, habe ich mich mit dem neuen Eigentümer in Verbindung gesetzt und konnte ihn überzeugen, die Schmierereien zu entfernen“, berichtet Hans-Joachim Zeddies.
Der Verein Graffiti-ex hatte angeboten, die Kosten zu übernehmen. Doch der neue Eigentümer wollte eine grundsätzliche Sanierung des Bereichs, der nicht nur gereinigt und neu gestrichen, sondern auch neu verputzt wurde. Nachdem es sehr lange nicht angenehm war, durch den Durchgang zu gehen, ist es jetzt nach den Veränderungen erfreulich. Für die Zukunft gibt es sogar weitere Pläne von Eigentümern und Mietern, die Passage aufzuwerten.
Videoüberwachung kommt
Jetzt ist zunächst der Durchgang wieder hell und freundlich. Damit das so bleibt, wird der Eigentümer eine Videoüberwachungsanlage in Abstimmung mit der Polizei installieren lassen. Weil ihm der „Grund und Boden“ des gesamten Durchgangs gehört, ist das unter der Auflage gestattet, die Daten nach vier Wochen zu löschen. Die Weitergabe der Aufnahmen erfolgt nur an die betreffenden Behörden mit Strafantrag gegen Graffiti-Schmierereien und sonstige Straftaten. Ein entsprechendes Hinweisschild auf die Videoüberwachung wird angebracht.
Graffiti-ex beigetreten
Damit bei erneuten Graffiti-Schmierereien die Reinigung zügig und ohne erneute Kosten möglich ist, ist der neue Eigentümer der Immobilie mit dem Durchgang dem Verein Graffiti-ex beigetreten. Der Verein hat rund 300 Mitglieder und übernimmt aus den Beiträgen erforderliche Fassadensäuberungen. Stadt, Polizei, Graffiti-ex und die Richard Borek Stiftung kämpfen seit Jahrzehnten gemeinsam gegen Farbvandalismus. Seit 2003 gibt es die eigenständige Ermittlungsgruppe „Graffiti“ der Polizei mit Sitz im Heidberg.
Auch für das Uni-Viertel meldet die Richard Borek Stiftung einen Erfolg. Die Graffitis an der Rückwand des Naturhistorischen Museums wurden ebenfalls entfernt. Das Gesamtprojekt der Reinigung an Gebäuden der Technischen Universität umfasst mehr als 50 Immobilien. Die Richard Borek Stiftung beteiligt sich mit der Hälfte an den entstehenden Kosten.