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Hoffmann übergibt an Markurth

Der scheidende Präsident Dr. Gert Hoffmann mit seinem Nachfolger Ulrich Markurth. Foto: Peter Sierigk
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Ministerin Gabriele Heinen-Kljajić würdigt den scheidenden Präsidenten der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz als „klugen, strategischen Denker für die Region“.

Das Präsidentenamt der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz (SBK) ist am Freitag in einer Feierstunde im Rittersaal der Burg Dankwarderode turnusgemäß von Braunschweigs früherem Oberbürgermeister Dr. Gert Hoffmann an seinen Nachfolger, den amtierenden Braunschweiger Oberbürgermeister, Ulrich Markurth übergegangen. Hoffmann hatte das Amt mehr als zwölf Jahre inne und führte die Stiftung seit ihrer Gründung als unermüdlicher Streiter für braunschweigische Belange. Er habe die SBK ganz entscheidend geprägt, betonten alle Redner voller Respekt. Markurth war am 30. März vom Stiftungsrat einstimmig zum neuen Präsidenten gewählt worden. Hoffmann hatte ihn als seinen Nachfolger vorgeschlagen.

Niedersachsens Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Gabriele Heinen-Kljajić, bezeichnete die SBK in ihrer Rede als „Projektionsfläche der Identität des Braunschweigischen“. Die Stiftung habe sich unter Hoffmanns Ägide zu einem unverzichtbaren Motor der Kulturförderung und zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor entwickelt. Hoffmann habe sich um das Braunschweiger Land und die kulturellen Belange der Region verdient gemacht. „Sie haben die Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz in der Öffentlichkeit verankert und sind ein kluger, strategischer Denker für die Region“, sagte die Ministerin in einer sehr persönlichen Rede direkt an Dr. Hoffmann gewandt. Sie dankte ihm im Namen der Landesregierung.

Oberbürgermeister Markurth, der Hoffmann nun auch im Amt als SBK-Präsident folgt, lobte seinen Vorgänger für die Ausrichtung der SBK nach ihrer Gründung. „Mir gefällt besonders, dass die Stiftung nicht reagiert, sondern dass es ihr Selbstverständnis geworden ist, Akteur zu sein“, sagte er. Hoffmann sei mit der Stiftung eine kraftvolle Interpretation des Braunschweigischen gelungen. Markurth nannte Hoffmans Leistung für die SBK herausragend.

Braunschweigs Ehrenbürger Gerhard Glogowski, Hoffmanns Weggefährte der ersten Stunde im SBK-Stiftungsrat, erklärte, dass die Stiftung in dieser Zeit von einer Behörde, die lediglich das Vermögen verwaltete und ausschüttete, zu einem gesellschaftlichen Faktor und zum Sprachrohr des Braunschweigischen geworden sei. Er übergab das Abschiedsgeschenk des Stiftungsrats an Hoffmann, der das Amt nach eigenen Worten „mit einem guten Gefühl an seinen Nachfolger“ abgab.

SBK-Direktor Tobias Henkel sagte, Hoffmann habe die Geschicke der SBK  maßgeblich gelenkt. Er bedankte sich „für die vertrauensvolle, niemals langweilige, in weiten Teilen richtig fordernde, dafür aber in vielerlei Hinsicht äußerst erfolgreiche Zusammenarbeit“. Hoffmann habe Höchstleitung eingefordert, dem sei die Stiftung zunehmend gerecht geworden. „Sie haben aber selbst auch immer mit Höchstleistung Anteil am Gelingen der Stiftungsarbeit gehabt“, meinte Henkel an Hoffmann gewandt weiter.

Hoffmann selbst nannte die SBK eine „Kraftquelle im Braunschweiger Land“, die auf vielfältige Weise den sozialen Zusammenhalt fördere und das überreiche Erbe, künstlerische Zeugnisse und kulturelle Werte einfallsreich und kreativ immer wieder für die Menschen neu erschließe und weiterentwickelt. Er strich insbesondere die Zusammenarbeit mit SBK-Direktor Tobias Henkel heraus. Er nannte ihn „das freundliche Gesicht der Stiftung“ und den eigentlichen Motor.

Hoffmann erklärte, dass die immer wieder betonte Eigenständigkeit und Unabhängigkeit der SBK keine Erfindung des Stiftungsrats oder gar des Präsidenten selbst sei, sondern das Ergebnis einer breiten braunschweigischen Initiative nach Auflösung der Bezirksregierung. Die Frage, wer denn zukünftig das braunschweigische Vermögen verwalten solle, habe der Landtag durch das Gesetz vom 16.Dezember 2004 als Grundlage für die Gründung der SBK zum 1. Januar 2005 beantwortet.

Mit der Zusammenführung der zuvor von der Bezirksregierung verwalteten beiden Teilvermögen des Braunschweigischen Vereinigten Kloster- und Studienfonds sowie der Braunschweig Stiftung unter dem Dach der SBK und dem ausdrücklichen  Auftrag, die kulturellen und historischen Belange des ehemaligen Landes Braunschweig zu wahren und zu fördern sei etwas ganz Neues entstanden, so Hoffmann.  „Die SBK entstand aus dem politischen Willen der Region heraus – und deshalb wird die Region nicht zulassen, dass hier mal eine Rolle rückwärts angeordnet wird. Dafür wird auch mein Nachfolger sorgen“, sagte Hoffmann nicht zuletzt mit Blick auf jüngere Vorwürfe des Landesrechnungshofs.

Seinem Nachfolger Markurth sagte er, dass noch längst nicht alles auf den Weg gebracht sei, was die Stiftung für eine dauerhaft gute Zukunft benötige. Im Zusammenhang mit der in Vorbereitung befindlichen Gesetzesnovelle erinnerte Hoffmann an das Gutachten von Professor Dr. Lothar Hagebölling aus dem Jahr 2015, in dem der es als vorstellbar bezeichnet hatte, dass das Land in vertretbarem Umfang ausgewähltes Grundvermögen des Landes Niedersachsen auf ehemals braunschweigischem Territorium, das in der Nachbarschaft zu stiftungseigenen Flächen liegt, auf die Stiftung übertrage. Es würde so vor einem Zugriff in Haushaltsnotlagen dauerhaft bewahrt, und die Erträge könnten unmittelbar den Stiftungsaktivitäten zugutekommen.

Hageböllings Ausführungen hätten zusätzlich auf eine personelle Stärkung der Stiftung abgezielt. Unterstütze das Land den Vorstoß, würde es regionale Identität stärken, Dankbarkeit aus der Region Braunschweig erfahren und der Stiftung nicht nur Bestandssicherung gewähren, sondern auch mehr Finanzmittel, so Hoffmann. Der scheidende Präsident erhielt sehr lang anhaltenden Beifall.

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