Holzsteg erinnert an alte Flussbadeanstalten in der Oker
Das Bade-Denkmal wurde auch mit Mitteln der Richard Borek Stiftung finanziert. Nur: Baden ist hier nicht mehr erlaubt.
Eine neuer Badesteg an der Oker, an dem Baden aber verboten ist. Nur schauen, nicht reinspringen. Die Stadt hat, gefördert mit Mitteln der Richard Borek Stiftung, am östlichen Okerarm im Bürgerpark ein rund 25 Quadratmeter großes Holzdeck mit Sitzmöglichkeiten errichtet, das symbolisch an die frühere Flussbadeanstalt an gleicher Stelle erinnern soll. Baukosten: 140.000 Euro. In ihnen ist ein Weg zur Erschließung enthalten, der in einen runden Platz mit davon abgehenden Wegen mündet.
Dieser Artikel ist zuerst erschienen am 18.07.2019. (Bezahl-Artikel)
Auch sollen hier, in Höhe Badetwete, zur Wiederherstellung des historischen Raumgefüges Bäume gepflanzt werden. Schautafeln erinnern an die ehemaligen Badeanstalten in der Oker, in denen sich unsere Vorfahren einst im Sommer tummelten, in der „Badewanne“ der Stadt. Als es noch keine städtischen Freibäder gab und das Baden im Fluss noch erlaubt war. Heute untersagt dies die Stadt mit Hinweis auf die Schwermetallbelastungen in den Fluss-Sedimenten, die aus dem einstigen Harzer Erztagebau stammen. Im Laufe der Jahrzehnte wurden sie hier angespült.
Nicht nur gebadet wurde hier an der Badetwete übrigens. Es gab auch „Seeleute“, wie eine Tageszeitung im Juli 1892 berichtete. Sie beklagte: „Berechtigten Unwillen erregt der Umstand, dass die Okerbrücke, die Bürgerpark und Wolfenbütteler Straße verbindet, tagtäglich mit einer Menge Schaulustiger besetzt ist, die die Badenden beobachten. Im Interesse der öffentlichen Sittlichkeit sollte man endlich einmal gegen diese Ungehörigkeit vorgehen.“ Schwimmsportinteressiert waren sie, unsere Ur-Großväter.
Dieser Artikel ist zuerst erschienen am 18.07.2019 und erreichbar unter: https://www.braunschweiger-zeitung.de/braunschweig/article226522117/Holzsteg-erinnert-an-alte-Flussbadeanstalten-in-der-Oker.html (Bezahl-Artikel)