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„Humpen von Veltheim“ zurück in der Heimat

Der Humpen von Veltheim. Foto: Sotheby's
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Die Richard Borek Stiftung ersteigerte den Silberpokal bei Sotheby’s in London und überließ ihn dem Herzog Anton Ulrich-Museum als Dauerleihgabe.

Nicht nur aus heutiger Sicht ist das prachtvolle Gefäß zum Trinken natürlich viel zu schade: Der sogenannte „Humpen von Veltheim“ war tatsächlich von Anfang an als wertvolles Erinnerungsstück an die Hochzeit von Achatz von Veltheim (1538-1588) und Margarete von Salder (1545-1615) im Jahr 1568 und nicht als Gebrauchsgegenstand gedacht. Die Richard Borek Stiftung ermöglichte jetzt, mehr als 450 Jahre nach der Eheschließung, die Rückkehr der bemerkenswerten Schmiedearbeit nach Braunschweig.

Bedeutendes historisches Zeugnis

Eine feine Vergoldung akzentuiert die heraldischen Zeichen und  eingravierten Ornamente. Foto: Sotheby's

Eine feine Vergoldung akzentuiert die heraldischen Zeichen und eingravierten Ornamente. Foto: Sotheby’s

Der Humpen wurde bereits im Juli vom traditionsreichen Auktionshaus Sotheby’s in London aus internationalem Privatbesitz erworben. Er gilt als ein bedeutendes historisches Zeugnis des Braunschweigischen. Die Richard Borek Stiftung, langjährige Förderin des Herzog Anton Ulrich Museums, stellt das Werk als Dauerleihgabe zur Verfügung. Das silberne, teils vergoldete Objekt stelle eine signifikante Stärkung des Bestands an Silberarbeiten dar und bereichere zugleich die Stadt um ein weiteres Zeugnis des bedeutenden Rittergeschlechts von Veltheim, heißt es seitens des Museums. Dort wird von einem „Topstück der Braunschweigischen Geschichte“ gesprochen.

Zuschlag für 100.000 Pfund

Den Zuschlag für das Exponat mit den Wappen der beiden Adelsgeschlechter darauf erhielt die Richard Borek Stiftung für 100.000 Pfund (umgerechnet 120.000 Euro). Wo der Humpen gefertigt wurde, ist nicht eindeutig geklärt. Experten gehen von Halberstadt oder Helmstedt aus.

Den Gefäßkörper des Humpens schmücken an zentraler Stelle die Wappen sowie die Namen des Paares. Sie stehen unter der Darstellung des auferstandenen Christus mit Segensgestus auf dem Deckel. Eine feine Vergoldung akzentuiert die heraldischen Zeichen sowie die eingravierten Ornamente und exquisiten Ziselierungen. Die Wappen werden – außergewöhnlicher Weise – jeweils von den Wappen zweier Generationen weiblicher Vorfahren flankiert. Vermutlich existierte ein zweiter Humpen als Pendant, der die Wappen der männlichen Ahnen abbildete.

Das Veltheimsche Haus wird saniert

Der Deckel des Humpens. Foto: Sotheby's

Der Deckel des Humpens. Foto: Sotheby’s

Achatz und Margarete spielen in Braunschweig übrigens eine weitere bedeutende Rolle. Sie ließen 1573 Auf dem Burgplatz einen städtischen Adelshof errichten. Er ist das einzige noch erhaltene Gebäude des ehemaligen Lehnshofensembles und nach dem Dom das älteste erhaltene Anwesen auf dem Platz. Es dient heute als Sitz der Handwerkskammer und wird aktuell ebenfalls mit Unterstützung der Richard Borek Stiftung saniert.

Die umfassenden Fassadenarbeiten sind notwendig, damit das Haus in seiner historischen Substanz erhalten bleibt. Sie werden voraussichtlich bis Mai 2021 andauern. An den Kosten beteiligen sich auch die Bundesrepublik Deutschland (120.000 Euro), das Land Niedersachsen (100.000 Euro) und die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit 90.000 Euro.

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