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Jubiläum für die Quadriga

Die Braunschweiger Quadriga. Foto: Schlossmuseum / Andreas Greiner-Napp
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Die Einweihung der dritten Quadriga fand am 27. Oktober 2008 statt.

Die Quadriga auf dem rekonstruierten Residenzschloss ist auf Anhieb wieder zu einer der bedeutendsten Attraktionen Braunschweigs geworden, obwohl sie fast sechs Jahrzehnte komplett aus dem Stadtbild verschwunden war. Seit dem 23. Oktober 2008 thront die einst vom Bildhauer Ernst Ritschel entworfene Skulptur wieder auf Carl Theodor Ottmers Prachtbau im Herzen der Stadt. Mächtig, imposant, unübersehbar. Sie ist Zeugnis der einstigen Größe des Herzogtums Braunschweig und spendet eine gehörige Portion Identität. Durch sie wird Braunschweigische Stadtgeschichte erlebbar.

Anlässlich des Jubiläums ist am Sonnabend, 27. Oktober 2018, der Besuch der Quadriga-Plattform kostenlos möglich. Der Blick von dort zählt zweifellos zu den spektakulärsten auf Braunschweig. Seit der Eröffnung begeisterte die Aussicht bereits knapp 200.000 Besucher. Bei klarer Sicht lohnen sich die Fahrt mit dem Aufzug und der Aufstieg der letzten 45 Stufen zur imposanten Skulptur besonders. Der Rückweg sollte zu Fuß durchs Treppenhaus erfolgen, weil er auf großen Tafeln bildlich durch die beeindruckende Schlossgeschichte führt. Um 15 Uhr startet vor dem Schlossmuseum eine Führung mit Bauhistoriker Dr. Bernd Wedemeyer (Kosten: 6 Euro).

Für Oberbürgermeister Ulrich Markurth stellt die Quadriga die Krönung des Schlosses dar. „Sie ist wieder zu einem der stadtbildprägenden Wahrzeichen Braunschweigs geworden und aus unserer Innenstadt nicht mehr wegzudenken. Ich danke der Familie und Firma Richard Borek, die der Stadt Braunschweig diese imposante Bronzeskulptur geschenkt haben, die längst auch zu einem touristischen Anziehungspunkt geworden ist“, sagt er anlässlich des Quadriga-Jubiläums.

„Ohne die Quadriga wäre die Schloss-Rekonstruktion unvollständig geblieben. Der Wiederaufbau des Schlosses ist für mich und meine Familie ein sehr emotionales Ereignis. Es erinnert uns an meinen Vater, der am 23. April 1960 vor dem alten Schloss gegen den Abriss gekämpft hatte“, begründet Richard Borek sen. seine Privatinitiative, ohne die es die Quadriga nicht geben würde. Sie war ursprünglich kein Bestandteil des Schloss-Projekts, weil sie nicht finanziert werden konnte.

In der Stiftungsurkunde heißt es: „Die Stiftung der dritten Quadriga, die den Wiederaufbau des Braunschweiger Residenzschlosses abschließt, soll die tiefe Verbundenheit von Familie und Firma Richard Borek zum Braunschweiger Land dokumentieren. Möge sie außerdem Vorbild für ein engagiertes Bürgertum sein.“ Zur Einweihung waren mehr als 6.000 Braunschweiger Bürger auf den Schlossplatz gekommen.

Die dritte Quadriga auf dem Schloss war von 2006 bis 2008 in der Bronzekunstgießerei Emil Kosicki im polnischen Komorniki hergestellt worden. Im Gegensatz zu ihren beiden Vorgängerinnen, die 1865 (Schlossbrand) und 1955  (späte Kriegsfolgen) zerstört wurden, wurde sie nicht mehr aus handgetriebenen Kupferplatten über einem Eisenskelett angefertigt, sondern nach dem Gipsabguss des 1999 in Dresden überraschend entdeckten 1:3-Originalmodells Ritschels aus Siliziumbronze gegossen.

Seit der Einweihung kommt keine Stadtführung durch Braunschweig ohne einen Blick auf die Quadriga aus. Gerold Leppa, Wirtschaftsdezernent und als Leiter des Stadtmarketings auch für den Bereich Tourismus in der Stadt zuständig, hebt die stadtbildprägende Wirkung der Quadriga hervor. „Sie ist in verschiedenen Blickachsen, etwa vom Hagenmarkt kommend, eine beeindruckende Erscheinung. Vom Haus der Wissenschaft aus betrachtet, ist sie neben den Kirchen, dem Rathaus oder dem Wasserturm einer der prägenden  Fixpunkte der Stadtsilhouette Braunschweigs. Sie ist ein großer Gewinn für unsere Stadt, sowohl für die Identität als auch für die Attraktivität“, so urteilt Braunschweigs Stadtmarketing-Chef Gerold Leppa zehn Jahre nach der dritten Aufstellung.

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