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Kultur von unten: Die Brunsviga entsteht

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Michael Heinze zeigt in einem Fotofilm die Geschichte von der Gründung und den ersten Aktivitäten des „Vereins zur Gründung eines Kommunikationszentrum in Braunschweig e.V.”

Das Gründungmitglied des „Vereins zur Gründung eines Kommunikationszentrums in Braunschweig”, Michael Heinze, hat zum 40-jährigen Bestehen der Brunsviga einen auf die Anfänge von 1981 bis 1984 fokussierten Fotofilm mit dem Titel „Kultur von unten“ produziert, der im Internet angesehen werden kann. „Verloren geglaubte Fotos, Grafiken und Broschüren haben die Verwandlung der Konservenfabrik Brunsviga in ein Soziokulturelles Zentrums wieder erlebbar gemacht“, erläutert Heinze sein Herzensprojekt. Co-Redakteur war der ursprüngliche Architekt der „Brunsviga”, Roland Wolf. An der Recherche zusätzlich beteiligt war Bianka Minte-König.

Film hat fünf Teile

Der Film ist thematisch in fünf Teile gegliedert, die unabhängig voneinander angesehen werden können. Sie haben die Titel „Kultur trifft Fabrik“, „Der Verein gibt Gas“, „Stadtteilfest 8.5.1982“, „Medien, Musik & Politik“ und „Kampf um den Erhalt der Brunsviga“. In den Beschreibungen der fünf Einzelfilme finden sich längere Texte zum Beispiel aus der Braunschweiger Zeitung zur Entstehung der „Brunsviga“ und deren Bewertung. Unter anderem wird auch das Graffiti von Studenten der Hochschule für Bildende Künste genauer beschrieben, das 1984 entfernt werden musste.

Er hat den Film über die Brunsviga als Herzenzprojekt in Handarbeit zusammengestellt: Michael Heinze. Foto: privat

„Wir denken, dass diesem Film für die Wiederauferstehung von Braunschweig als Kulturstadt eine besondere Bedeutung zukommt. Erstmalig nach dem Krieg wurde ein altes Fabrikgebäude nicht abgerissen, sondern einer wertvolleren Nutzung zugeführt“, kommentiert Michael Heinze, der mittlerweile in Bad Bederkesa lebt. Gemeinsam mit Peter Wandler, Karl Gerdes, Elisabeth Rossié, Sabine Zander, Uwe Jessen, Sonja Becker und Annegret Heinze zeichnete er für die erste Satzung des Vereins zur Gründung eines Kommunikationszentrums in Braunschweig am 19. Februar 1981 mit verantwortlich.

Kontroverse Diskussionen

Die Nutzung der Konservenfabrik Brunsviga als Treff der Bevölkerung mit Cafeteria und Mittagessen war zunächst ein Gewinn für den Stadtteil. Die kontroversen Diskussionen mit der Stadt um das Recht von Jugendlichen, ein Kommunikationszentrum für sich zu beanspruchen, hatten sich ausgezahlt. Die von der Stadt beauftragten Architekten Roland Wolf, Uwe Kleineberg und Axel Pohl richteten im Belegschaftshaus der alten Konservenfabrik Brunsviga eine Architekturwerkstatt ein. Die ersten Pläne sahen einige Wanddurchbrüche vor, so dass bereits im Sommer 1981 erste Räume im ersten Stockwerk des Belegschaftshauses genutzt werden konnten. Mittlerweile hat sich die Brunsviga in der Stadt und darüber hinaus als respektierter Veranstaltungsort etabliert.

Das Graffiti von HBK-Studenten musste 1984 entfernt werden. Foto: Screenshot aus „Kultur von unten“

„Das Erstaunliche in der Anfangszeit war gerade, dass der Thekendienst und der Einkauf liefen, ohne dass jemand Regie führte. Das gelang ohne großen organisatorischen Aufwand, und es lag nicht in den Händen von einigen wenigen. Das war bemerkenswert und wäre heutzutage gar nicht mehr vorstellbar. Auf Dauer ging das natürlich nicht gut, irgendwann musste sich mit gestiegenen Ansprüchen auch alles professionalisieren. Dieses praktizierte basisdemokratische Organisieren, aber auch gleichzeitig das so chaotische Herangehen machte gerade den Charme der ersten Jahre aus. Es war damals das Grundmerkmal“, erinnert sich Michael Heinze an den Beginn der Kultur von unten.

Zum Film: https://vimeo.com/channels/brunsviga

Zu Tonaufnahmen: https://m.soundcloud.com/user-363109173/tracks

Mehr unter: www.der-loewe.info/brunsviga-von-der-konservenfabrik-zum-kulturzentrum

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