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Kunstförderverein Schöningen feiert Jubiläum mit einer Premiere

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Wegen Corona findet die Feierlichkeit erst 2022 statt – deshalb werden 30+1 Jahre Kunstförderung gefeiert. Ausgestellt werden ganz besondere Werke.

Mit dem Begriff der Einmaligkeit sollte einjeder spärlich umgehen. In diesem Falle aber trifft er zu: Denn die Werke, die der Kunstförderverein Bildende Kunst Schöningen ausstellt, sind nur ein einziges Mal, und dann auch nur für einen einzigen Tag, in der Galerie in Schöningen ausgestellt. Und nicht nur das: „Wir haben uns etwas ganz besonderes ausgedacht“, schwärmt Silvia Thoma, die erste Vorsitzende des Kunstfördervereins. Denn die Künstlerinnen und Künstler, die Erschaffer der ausgestellten Gemälde, Skulpturen und Fotografien, sind allesamt Mitglieder des Fördervereins. „Das ist die mit Abstand persönlichste Schau, die wir bisher gezeigt haben.“

Logo Braunschweiger ZeitungDieser Artikel ist zuerst erschienen am 02.09.2022 (Bezahl-Artikel)

100 Mitglieder ist der Verein derzeit groß, der seit nunmehr 31 Jahren Künstlerinnen und Künstler aus der gesamten Bundesrepublik fördert. 17 der 100 Mitglieder präsentieren nun ihre eigenen Werke. Eigentlich hätte das Jubiläum im vergangenen Jahr gefeiert werden sollen. Aber wie in so vielen anderen Bereichen machte auch hier Corona den Plänen einen Strich durch die Rechnung. „Aber das ist nicht schlimm“, kommentiert Thoma. „Das Jubiläum des Bauhaus’ haben wir auch im 100. + 1 Jahr gefeiert – das hat also schon quasi Tradition bei uns!“

So ist die Ausstellung des Kunstfördervereins aufgebaut

Merklich stolz führen die Vorsitzende Silvia Thoma, die Schatzmeisterin Angelika Stüber und Gründungsmitglied Wolfgang Deuse durch die Ausstellungsräume. Die Gäste werden von einem Raum voller Ausstellungsplakate empfangen – aus jedem Vereinsjahr hängen je zwei Plakate. „Zufällig zusammengestellt, um die Vielfalt zu verdeutlichen“, erklärt Angelika Stüber. Insgesamt hat der Kunstförderverein 148 Ausstellungen gezeigt. Die 149. eröffnet demnächst.

Auch im sogenannten Bistro des Kunstfördervereins lassen sich Kunstwerke entdecken. Foto: Darius Simka / regios24

In den anderen Ausstellungsräumen hängen Aquarelle neben Ölgemälden, daneben Fotografien, unterbrochen von kleinen Kunstwerken, die mit Feinliner gezeichnet wurden. Auch Tonskulpturen sind dabei, genauso wie Batikarbeiten. „Es ist Wahnsinn, mit welcher künstlerischen Bandbreite unsere Mitglieder unterwegs sind“, sagt Wolfgang Deuse.

Auch Deuse selbst ist bei der Ausstellung mit einem Werk in Öl auf Leinwand mit dem Titel „Jedermann vor der Marienkirche“ vertreten. Das zentrale Thema des Bildes, berichtet der Künstler: „Was bleibt vom Leben?“

Aber ist das nicht arg viel Aufwand, so eine Ausstellung zu kuratieren – für einen einzigen Tag? „Auf jeden Fall!“, sagt Silvia Thoma lachend. „Aber wir lieben Kunst, wir sind ein großartiges Team, und es macht einfach Spaß, gemeinsam etwas zu erschaffen!“ Wie Weihnachten sei das, wenn eine neue Ausstellung anstehe, die Werke in die Räumlichkeiten der Galerie gebracht und das erste Mal die Folie von den Bildern abgenommen werde. Stüber: „Ein ganz besonderer Moment. Jedes Mal.“

Mehr Bewerbungen als Ausstellungskapazität

Ein Mitglied des Kunstfördervereins zeichnet mit Feinliner. Foto: Darius Simka / regios24

Pro Jahr bewerben sich beim Kunstförderverein deutlich mehr Künstlerinnen und Künstler um eine Ausstellung, als der Verein stemmen kann. „Für 2023 hatten wir 16 Bewerbungen – wir können pro Jahr aber nur fünf Ausstellungen zeigen“, erklärt Thoma. Die zwölf Mitglieder des Vereinsvorstands entscheiden dann gemeinsam, wer es in die Auswahl schafft. „Das geht hier demokratisch zu“, sagt Angelika Stüber. Worauf sie bei der Auswahl achten? Silvia Thoma denkt kurz nach: „Wer kann schon sagen, was gute und hochwertige Kunst ist? Wir achten darauf, dass uns die Werke ansprechen, uns berühren, uns einfach gefallen. Und dann entscheidet die Mehrheitsentscheidung.“

Ausgestellt werden die ausgewählten Künstlerinnen und Künstler dann in den Galerieräumen, die dem Kunstförderverein von der Stadt Schöningen zur Verfügung gestellt werden. Unterstützung bei der Finanzierung erhält der Verein außerdem von der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz.

Den Mitgliedern des Kunstfördervereins ist eines ganz wichtig: Sie wollen Kunst allen zugänglich machen und Künstlerinnen und Künstler verschiedenster Richtungen fördern. Ob Jung, ob Alt – Kunst stehe allen offen. Und das scheint auch zu funktionieren. Nachwuchsprobleme habe der Verein nicht. Allerdings, sagt Thoma: „Wir würden uns sehr freuen, wenn wir wieder mehr mit Schulen zusammenarbeiten könnten, um sie bei der Ausbildung von künstlerischem Wissen zu unterstützen und die Begeisterung für Kunst zu wecken.“ Denn dafür, schiebt Silvia Thoma hinterher, stecken sie hier so viel Zeit und Herzblut rein. Und organisieren sogar eine Ausstellung für nur einen einzigen Tag.

Informationen zur Feier:

Am Samstag, 10. September, lädt der Kunstförderverein Bildende Kunst Schöningen zur Feier von „30 + 1 Jahre“ ein. Los geht es um 15 Uhr in der Galerie (Brauhof 12 in Schöningen) und bei schönem Wetter auf dem Platz davor. Etliche Künstlerinnen und Künstler stehen für Fragen zu ihren Werken zur Verfügung. Außerdem geplant sind ein Quiz sowie mehrere musikalische Beiträge, bis hin zu einem Konzert des Gospelchores in der St. Vincenz Kirche.

Logo Braunschweiger ZeitungDieser Artikel ist zuerst erschienen am 02.09.2022 und erreichbar unter: https://www.braunschweiger-zeitung.de/helmstedt/article236318503/Kunstfoerderverein-Schoeningen-feiert-Jubilaeum-mit-einer-Premiere.html (Bezahl-Artikel)

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