Landesmedaille für Dr. Gert Hoffmann
Ministerpräsident Weil nennt die großen Verdienste: Haushalskonsolidierung, Verkehrscluster am Forschungsflughafen, Stadt der Wissenschaft und Wiederaufbau Residenzschloss.
Das Verhältnis zwischen Dr. Gert Hoffmann (CDU) und dem Land Niedersachsen war nicht immer von so ungetrübter Harmonie geprägt, wie sie während der Verleihung der Niedersächsischen Landesmedaille durch Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) an Braunschweigs scheidenden Oberbürgermeister herrschte. Hoffmann hatte sich in seiner Amtszeit seit 2001 für seine politischen Erfolge, seine Durchsetzungsstärke und seine Visionen viel Achtung erworben – auch in Hannover. Für seine Verdienste wurde er jetzt mit der höchsten Auszeichnung geehrt, die das Land Niedersachsen zu vergeben hat.
„Kraft seiner Persönlichkeit ist Oberbürgermeister Dr. Gert Hoffmann unbestritten ein herausragender Repräsentant der kommunalen Selbstverwaltung in Niedersachsen gewesen“, sagte Ministerpräsident Stephan Weil beim Empfang im Gästehaus der Niedersächsischen Landesregierung. Weil hob in seiner Laudatio die besonderen Verdienste Hoffmanns für Niedersachsen hervor. Mit der Stärkung Braunschweigs habe er gleichzeitig den Wirtschaftsstandort Niedersachsen nachhaltig gestärkt.
Weil nannte als Verdienste ausdrücklich die Konsolidierung der städtischen Finanzen, die erfolgreiche Bewerbung zur Stadt der Wissenschaft 2007, den Ausbau des Forschungsflughafens zu dem Verkehrscluster Deutschlands, die Stärkung der Metropolregion sowie die ehrenamtliche Tätigkeit als Präsident der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz. Als augenfälligstes Merkmal der Ära Hoffmann bezeichnete Weil das wieder aufgebaute Residenzschloss im Herzen Braunschweigs.
„Ich fühle mich natürlich sehr geehrt und bin dem Ministerpräsidenten persönlich dankbar für diese Anerkennung meiner Arbeit“, sagte Dr. Gert Hoffmann zu der Auszeichnung, die als letzter Braunschweiger vor ihm Otto Bennemann (SPD), frühere Oberbürgermeister und Niedersächsischer Innenminister, im Jahre 1968 erhalten hatte. Hoffmann, bekanntlich gebürtiger Berliner, meinte, dass er durch seine kommunalen Verwaltungstätigkeiten vom flachen Land bis zur Großstadt ein richtiger Niedersachse geworden sei. Er habe sich immer bemüht, als Oberbürgermeister der zweitgrößten Stadt des Landes „über den Tellerrand zu blicken“ und auch Verantwortung für die Region Braunschweig insgesamt und das Land zu übernehmen.
In der Zusammenarbeit mit dem jetzigen Ministerpräsidenten in der Metropolregion sei es auch darum gegangen und gelungen, den alten Gegensatz Hannover – Braunschweig zu überwinden und beide Städte zu einer erfolgreichen, konstruktiven Zusammenarbeit zu bringen. Auch das sei sehr im Landesinteresse gewesen. Hoffmann sieht sich durch die Verleihung der Landesmedaille bestärkt in seiner Verpflichtung, weiter für die Region und Niedersachsen Positives zu bewirken. Eine gute Gelegenheit dafür biete sich ihm nach dem Ausscheiden als Oberbürgermeisters weiterhin als ehrenamtlicher Präsident der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz.
Angeregt hatten die Verleihung der Landesmedaille Ex-Ministerpräsident Gerhard Glogowski (SPD), der amtierende IHK-Präsident Wolf-Michael Schmid und Professor Dr. Lothar Hagebölling, früherer Leiter des Bundespräsidialamtes und der niedersächsischen Staatskanzlei.
Einem ungeschriebenen Gesetz zufolge sind nicht mehr als 30 lebende Persönlichkeiten mit der Landesmedaille ausgezeichnet. Zuletzt waren es 26, darunter die früheren Niedersächsischen Ministerpräsidenten Dr. Ernst Albrecht und Dr. h.c. Gerhard Schröder, der Vorstandvorsitzende der Volkswagen AG, Prof. Dr. Ferdinand K. Piëch, sowie der frühere Vorstandsvorsitzende des Unternehmens, Prof. Dr. Carl H. Hahn.