Lobbyarbeit für den Hospizgedanken
Hospiz Stiftung für Braunschweig feierte mit einem Festgottesdienst ihr zehnjähriges Bestehen.
Pastor Friedhelm Meiners hob in seiner Ansprache hervor, dass die Hospiz Stiftung für Braunschweig den roten Faden für das Hospiz in Braunschweig bedeute. Die Stiftung wurde in der Tat zwei Jahre vor der Eröffnung des Hospizes „Am Hohen Tore“ gegründet und hilft von Beginn an entscheidend, die Hospizarbeit in Braunschweig finanziell zu sichern. Die Stiftung hatte also allen Grund, auf ihr 10-jähriges Bestehen zurückzublicken. Sie tat dies in aller Stille, so wie sie auch wirkt, mit einem Dankgottesdienst in der St. Martinikirche.
„Mit dem Hospiz ist etwas Neues, Gutes, Lichtes entstanden“ sagte Meiners weiter. Er erinnerte dabei auch an die Ängste und die Vorurteile, die Menschen gehabt hätten, als das Hospiz an diesem Ort mitten in der Stadt in Planung war. Die Hospiz Stiftung für Braunschweig und insbesondere deren Vorsitzende Erika Borek leisteten intensive Lobbyarbeit im Sinne der Hospizarbeit für Braunschweig, strich er heraus.
Seit acht Jahren steht das Hospiz. Es gehört zur Gemeinde St. Martini. Und Pastor Meiners ist mit ihm von der ersten Stunde an ganz eng verbunden. „Das ist kein Sterbehaus. Menschen können in diesem Haus würdevoll leben bis zu ihrem letzten Atemzug. Sie können sich mit ihren Angehörigen in Liebe begegnen und in Ruhe wertvolle Zeit verbringen“, erklärte er.
„Nicht heilen wollen, wo nichts zu heilen ist, sondern mittragen. Das ist unser Auftrag. Das ist unser roter Faden. Auch einmal den Mut haben, zu schweigen.
Denn der Tod macht uns sprachlos. Der Tod ist kein romantischer Ratgeber und doch: Der rote Faden der Liebe, der uns verbindet, bleibt über den Tod hinaus. Er will gelebt werden, trotz Leid, Ängsten und Konflikten“, führte Pastor Friedhelm Meiners während des Dank- und Festgottesdienst aus.
Norbert Velten, Geschäftsführer der Diakonie, blickte in seinem Grußwort zurück. „Vor zehn Jahren haben sich Menschen in dieser Stadt entschieden, den Hospizgedanken mit Leben zu füllen, damit Schwerkranke und Sterbende die letzten Wochen ihres Lebens lebenswert und reichhaltig verbringen können“ erinnerte er an die Anfänge.
Die Initiative, mit Stiftung die Finanzierung der Hospizarbeit in Braunschweig zu fördern, ging von Erika Borek aus. Bereits seit 2002 hatte sie sich für die Einrichtung eines Hospizes in Braunschweig eingesetzt. „Unser Startkapital betrug damals 100.000 Euro. Es haben aber so viele Menschen aus unserer Region durch ihre Spenden den Kapitalstock erhöht, dass das Stiftungsvermögen jetzt eine Million Euro überschritten hat. So können wir gezielte Förderung für die Gäste und Mitarbeitenden realisieren“, bedankte sie sich im Namen des Hospizgedankens bei allen Mitwirkenden und Unterstützern der Hospiz Stiftung für Braunschweig.
Eigentümerin des Hospizes ist die Richard Borek Stiftung, Betreiber ist die Hospiz Braunschweig gGmbH mit den Gesellschaftern Diakonie im Braunschweiger Land gemeinnützige GmbH und Hospizarbeit Braunschweig e.V. Etwa zehn Prozent der jährlichen Betriebskosten des Hospizes müssen über Spenden und weitere Drittmittel aufgebracht werden. Dazu tragen insbesondere auch die Erträge der Hospiz Stiftung für Braunschweig bei.
Die Stiftung unterstützt dauerhaft die Erneuerung von Pflege- oder Angehörigenbetten und Zimmerrenovierungen oder auch die Gartengestaltung. Darüber hinaus ermöglicht die Stiftung Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern berufliche Weiterbildung und hat den Wegweiser zur Palliativ- und Hospizversorgung in Braunschweig und Region (www.palliativwegweiserbraunschweig.de) gefördert.
Weitere Informationen unter:
http://www.hospiz-stiftung-fuer-braunschweig.de
http://www.hospiz-braunschweig.de