Matsche verbindet
Auf der LehmBauStelle des Kinder- und Familienzentrums Schwedenheim erschaffen Alt und Jung am Westbahnhof Kunstwerke aus Lehm.
Der Westbahnhof war einer von vier Bahnhöfen entlang des alten Braunschweiger Ringleises. Der Bahnhof ist ein historischer Ort, der heute nach dem Abbau der Gleise mit seinem breitflächigen Kultur-, Sport- und Freizeitangebot ein Treffpunkt für die Bewohner des Stadtteils rund um die Hugo-Luther-Straße und des gesamten Westlichen Ringgebietes ist. Auf der Wiese des Jugendspielplatzes am Westbahnhof findet vom 13. bis 18. August die LehmBauStelle des benachbarten Kinder- und Familienzentrums Schwedenheim für Kindergruppen ab drei Jahren statt. Aber auch alle Jugendliche und Erwachsene des Stadtquartiers und der Umgebung sind nachmittags herzlich willkommen und ausdrücklich eingeladen, bei diesem außergewöhnlichen Beteiligungsprojekt mitzumachen.
„Aus Matsch und Lehm entstehen tolle Kunstwerke. Geplant ist, eine Stadt mit Menschen und Tieren und einen am Ende funktionierenden Lehmofen zu bauen, in dem wir gesundes Brot backen können. Wenn der Lehm getrocknet ist, kann jedes Kind sein Werk mit nach Hause nehmen“, sagt Jennifer Kastner, eine der Organisatorinnen des Kinder- und Familienzentrums Schwedenheim. Nach dem erfolgreichen Modellversuch über zwei Tage im vergangenen Jahr soll das vom LehmBauTeam Playing Artwork Kiel durchgeführte Beteiligungsprojekt diesmal über sechs Tage gehen. Von neun bis 13 Uhr sind Kindertagesstätten, Schulen und Kindergruppen an der Reihe, am Nachmittag steht die LehmBauStelle allen Besuchern und Interessierten offen. Kastner: „Matsch und Lehm sind tolle Werkstoffe zum Anfassen und Rummatschen, mit denen man kreativ arbeiten kann. Jeder Bewohner des Westlichen Ringgebietes ist herzlich eingeladen, uns zu besuchen und sich einmal so richtig die Finger schmutzig zu machen.“
Städte wie Hamburg und Kiel veranstalten derartige Beteiligungsprojekte bereits seit vielen Jahren – und feiern große Erfolge damit. „Die LehmBauStelle ist eine hervorragende und vor allem sehr niedrigschwellige Möglichkeit, dass sich Menschen eines Stadtteils untereinander besser kennenlernen und in Kontakt treten“, erklärt Jennifer Kastner den sozialpädagogischen Hintergrund. Denn: Im Westlichen Ringgebiet ist die Dichte sozialer Probleme der Bewohnerschaft signifikant höher als in anderen Gebieten Braunschweigs. Um Hilfestellungen anzubieten, wurde „das Westliche“ in das Bundes-Länder-Programm „Soziale Stadt“ aufgenommen. Gefördert wird das Projekt in Braunschweig von der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz, vom Stadtbezirksrat Westliches Ringgebiet, von Städtebaufördermittel Westliches Ringgebiet und von Pro Stiftung treuhänderische Bürgerstiftung.
Am Samstag, 18. August, findet ein Abschlussfest für alle Beteiligten mit Brot aus dem mit eigenen Händen gebauten Lehmofen und mit einem Flohmarkt am Ringgleis statt.
Termine
13. bis 17. August
Vormittags: von 9 bis 13 Uhr Kindergruppen ab 3 Jahre und Schulen
Nachmittags: von 15 bis 19 Uhr Mitmachaktionen für alle
18. August
Abschlussfest für alle mit Brot aus dem Lehmofen
Kontakt
Kathrin Monyer-Rogner
Tel.: 05331 470 8581
Email: kathrin.monyer-rogner@braunschweig.de
Hinweis: Der Veranstalter bittet darum, Schmuddelkleidung, Kopfbedeckung und Sonnencreme mitzubringen.