Mehr Hotels für Majas und Willis
Im Rahmen der jährlichen Bundessozialaktion, die aktuell unter dem Motto „Beealive“ steht, errichtete der Rotaract Club Braunschweig-Wolfsburg gemeinsam mit Kindern sechs neue Bienenhotels in Riddagshausen.
Vor allem im Sommer surrte und brummte es früher in der Natur. Nicht ohne Grund genießen die Zeichentrickfiguren Biene Maja und ihre Freunde Willi und Flipp bei Kindern bis heute Kultstatus. Die Windschutzscheiben von Automobilen waren nach langen Fahrten ein makaberer Indikator für die Artenvielfalt und die Menge an Insekten. Mittlerweile hat die Zahl der Wildbienen in Deutschland alarmierend abgenommen. Der Rotaract Club Braunschweig-Wolfsburg hat sich mit dem Thema Bienen intensiv beschäftigt und gemeinsam mit 15 Kindern des Kinder- und Jugendzentrums Querum an Bäumen am Riddagshäuser Kreuzteich sechs Bienenhotels aufgehängt, um dem für das biologische Gleichgewicht immens wichtigen Insekt unter die Arme zu greifen.
„Mit unserer Initiative möchten wir darüber hinaus Braunschweig unterstützen, die Stadt der Bienen zu werden“, sagt Kristin Torka, Vizepräsidentin des Rotaract Clubs Braunschweig-Wolfsburg und vom 1. Juli an Präsidentin. Hintergrund: Die Stadt Braunschweig und das Julius Kühn-Institut (JKI) starten das Vorreiterprojekt „Bienenstadt Braunschweig“, bei dem mehr als 16 Hektar im gesamten Stadtgebiet wildbienengerecht umgestaltet werden. Das Motto der jährlichen Bundessozialaktion aller deutschen Rotaract Clubs, „Beealive“, hatte jedoch bereits festgestanden, bevor die Stadt Braunschweig das Projekt „Stadt der Bienen“ ins Leben gerufen hatte und dafür rund sechs Millionen Euro in die Hand nimmt.
Für den Aufbau der Bienenhotels stellte die Richard Borek Stiftung ein Grundstück am Riddagshäuser Kreuzteich zur Verfügung. „Das Grundstück ist perfekt, weil die Kinder zu Fuß hinlaufen und langfristig verfolgen können, ob sich in ihren Hotels etwas einnistet“, so Torka. Vor dem Aufhängen der Bienenhotels, jedes einzelne ist mit dem Namen des Erbauers oder der Erbauerin beschriftet, hatten die Kinder und die sie begleitenden zehn Clubmitglieder im nur wenige hundert Meter entfernten Naturerlebniszentrum Haus Entenfang eine Führung zum Thema Bienen erhalten. Torka berichtete: „Die Kinder konnten den Unterschied zwischen Wild- und Honigbienen kennenlernen. Außerdem haben sie erfahren, wie ein artengerechtes Hotel für Bienen gestaltet sein muss, damit es letztendlich auch von diesen bewohnt wird.“
Nach getaner Arbeit trafen sich die Kinder und jungen Erwachsenen im Kinder- und Jugendzentrum Querum, um den erfolgreichen Tag mit heißen Getränken und frischem Kuchen gemeinsam ausklingen zu lassen – und neue Projekte zu planen. Als Nächstes wird die Oker vom Wasser aus erkundet. Gebacken hatte den Kuchen ein neues Clubmitglied, das aus Bari in Süditalien stammt. Die Hotels für die Tiere mit dem Stachel, von denen es rund 500 Arten in Deutschland gibt, sind nicht durch Zufall zum richtigen Zeitpunkt fertig geworden: Am 20. Mai 2019 ist der „Weltbienentag“.
Hintergrund
Rotaract ist mit rund 195.000 Mitgliedern in 178 Ländern eine der größten Jugendorganisationen der Welt. Bei Rotaract treffen sich junge Menschen zwischen 18 und 32 Jahren, die das gemeinsame Motto „Lernen – Helfen – Feiern“ verbindet. Mehr als 4.000 aktive Mitglieder in über 184 Clubs deutschlandweit setzen sich zusammen für andere ein und tragen durch Freundschaft, Fairness und Toleranz zur internationalen Verständigung bei. Rotaract ist weder religiös noch politisch ausgerichtet.