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Moderne Museumswelt für 20.000 Porzellan-Objekte

Blick in die Dauerausstellung. Foto: Museum Schloss Fürstenberg
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Braunschweigische Museen, Folge 17: Carl I. von Braunschweig-Wolfenbüttel gründete 1747 auf Schloss Fürstenberg die berühmte Porzellanmanufaktur.

Seit der Neueröffnung des Museums Schloss Fürstenberg im Jahr 2017 präsentiert sich die bedeutende Porzellanausstellung als moderne Museumswelt.
„Früher war das Museum eine klassische Studiensammlung, in der man sich mühselig durch die einzelnen Epochen arbeiten musste. Heute haben wir eine ganz andere Konzeption, nämlich eine thematische Gliederung. Das heißt, das jeder Ausstellungsraum einem eigenen Thema gewidmet ist“, erläutert Museumsleiter Dr. Christian Lechelt die eigenständige methodisch-didaktische Präsentation, die weit mehr sein will und auch weit mehr ist als eine Special-Intertest-Ausstellung nur für Porzellanliebhaber.

30 kurze Videos

Wenn der Corona-Lockdown einmal beendet ist, bietet sich Schloss Fürstenberg, knapp zwei Autostunden von Braunschweig entfernt, als sehr attraktives, touristisches Ziel an. Belohnt werden die Besucher nicht nur mit einem frischen Museum, sondern zudem mit einem fantastischen Blick vom Schlosshof hinunter auf die mäandernde Weser. Wer nicht so lange warten möchte, bis Corona seine Umklammerung löst, kann sich schon einmal im Internet einen guten Eindruck verschaffen. In 30 kleinen Videos informiert Museumspädagogin Isabel Pagalies über Geschichte des Schlosses und Konzeption der Ausstellungen sowie über Tafelkultur und Besonderheiten des Porzellans. Zu sehen gibt es die kurzen Filme in dieser YouTube Playlist.

Gründer war Carl I.

Das Museum ist im sanierten Schloss untergebracht. Foto: Der Löwe

Das Museum ist im sanierten Schloss untergebracht. Foto: Der Löwe

Der heutige Standort des Museums wurde im 13. Jahrhundert ursprünglich für eine Burganlage ausgewählt, von der aus die Braunschweigischen Welfen ihr Land vor Eindringlingen beschützen wollten. Herzog Heinrich Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel baute die Anlage um das Jahr 1600 zu dem Renaissance-Jagdschloss mit der Schmuckfassade aus rotem Sandstein um, wie wir es heute kennen. Carl I. von Braunschweig-Wolfenbüttel gründete schließlich 1747 die Porzellanmanufaktur Fürstenberg. Sie ist damit die zweitälteste in Deutschland. Bis 1974 war das Schloss sogar noch Betriebsstätte. Danach wurde es nach aufwendigen Restaurierungen Museum der Porzellanmanufaktur. Die letzte Sanierung begann 2015 und dauerte bis 2017. Insgesamt wurden dabei acht Millionen Euro investiert. Herausgekommen ist ein wahres Schmuckstück.

Das Innere des Museums ist entkernt und bietet großzügige Ausstellungsflächen. Foto: Museum Schloss Fürstenberg

Das Innere des Museums ist entkernt und bietet großzügige Ausstellungsflächen. Foto: Museum Schloss Fürstenberg

20.000 Objekte

Das edle, ganz in Weiß, Schwarz und Gold gehaltene Museum verfügt mit rund 20.000 Objekten über die umfangreichste Sammlung von Fürstenberg-Porzellan weltweit. Eines der ältesten Exponate ist ein Dessertteller aus dem Jahr 1754. Er ist deswegen so besonders, weil er extra für den Gründer der Manufaktur, Carl I., hergestellt wurde. Insgesamt umfasst die Kollektion sämtliche Epochen der Manufakturgeschichte bis zur Gegenwart.

Porzellan erklärt: der Querschnitt einer Kaffeekanne. Foto: Museum Schloss Fürstenberg

Porzellan erklärt: der Querschnitt einer Kaffeekanne. Foto: Museum Schloss Fürstenberg

Die Ausstellungsräume sind nach Personen aus der Fürstenberg-Geschichte benannt und jeweils einem bestimmten Thema gewidmet. Im Desoches-Saal werden Kaffee-, Tee- und Schokoladenkannen quer durch die Jahrhunderte gezeigt. Der Rombrich-Saal ist dem Thema Dekor gewidmet ist. Die Tafelkultur prägt den Weitsch-Saal, während es im Feilner-Saal um Formgestaltung und Design geht.

Schaumagazin seit 2018 offen

Der neueste Raum des Museums ist das Schaumagazin. Foto: Museum Schloss Fürstenberg

Der neueste Raum des Museums ist das Schaumagazin. Foto: Museum Schloss Fürstenberg

Den Auftakt des Rundgangs bildet die Alte Polierstube, in der die Gründungsgeschichte der Manufaktur dargestellt wird. In der Besucherwerkstatt erleben Besucherinnen und Besucher die Kunst der Porzellanherstellung und können sogar selbst Hand anlegen. Seit 2018 ist auch das Schaumagazin öffentlich zugänglich. Das riesige Vitrinenkabinett ist Heimat der berühmten Sammlung Reichmann, mit den bedeutendsten Kollektionen historischen Fürstenberg-Porzellans. Darüber hinaus werden im Museum regelmäßig Sonderausstellungen gezeigt.

Kontakt:

Museum Schloss Fürstenberg
Meinbrexener Straße 2
37699 Fürstenberg

Telefon: 05271 – 96677810
E-Mail: museum@fuerstenberg-schloss.com
Internet: www.fuerstenberg-schloss.com

Öffnungszeiten:

  • Bis 31. Januar: Samstag und Sonntag 10-17 Uhr
  • Februar – Dezember: Dienstag bis Sonntag sowie an Feiertagen 10-17 Uhr
    (geschlossen 28. Februar, 26. November, 24.- 26. und 31. Dezember)

Eintritt:

  • Ab 16 Jahre: 8,50 Euro
  • Ermäßigt: 5,50 Euro

Es werden diverse Führungen angeboten.

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