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National bedeutsamer, kultureller Leuchtturm entsteht

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Teil eins der Neugestaltung des Zisterziensermuseums Riddagshausen soll zur 750 Jahrfeier des Klosters am 15. Juni 2025 abgeschlossen sein.

Was lange währt, wird endlich gut. Die Neugestaltung des Zisterziensermuseums Riddagshausen nimmt Fahrt auf. Die untere Etage ist bereits komplett ausgeräumt, damit die Räume modernisiert werden können und die neu konzipierte Ausstellung Platz finden kann. Erste Projektüberlegungen gab es bereits im Jahr 2017. „Die Präsentation und die Vermittlung wird endlich heutigen Besucheransprüchen angepasst. Es war nicht einfach, einen für das Vorhaben angemessenen Finanzierungsplan zu realisieren“, erläutert Henning Borek, Vorstand im Förderverein Riddagshausen – Naturschutz und Bürgerschaft e.V., die Trägerin des Museums ist.

Zur 750 Jahrfeier der Klosterkirche am 15. Juni 2025 soll das Erdgeschoss des Museums in neuem Glanz erstrahlen. Nach gut 60-jähriger Bauzeit war die Klosterkirche im Jahr 1275 geweiht worden. Geplant ist darüber hinaus, in einem zweiten, späteren Abschnitt auch das weiterhin geöffnete Obergeschoss des Museums zu sanieren. Die Zielsetzung ist es, einen „national bedeutsamen, kulturellen Leuchtturm“ zu schaffen.

Das Untergeschoss wurde bereits leer geräumt. Foto: privat

Funktion als Besucherzentrum

Museale Zielgruppen werden vor allem Kultur- und Naturtouristen sein, die zunächst die überregional bekannte Klosterkirche und ihre unmittelbare Umgebung sowie die Teichlandschaft im Naturschutzgebiet besuchen. Das Museum soll auch die Funktion eines Besucherzentrums übernehmen. Die Konzeption stammt von der Agentur Hinz & Kunst in Zusammenarbeit mit Brigitte Moritz und dem Architekturbüro Kleineberg, die in dieser Konstellation auch das Zisterziensermuseum Walkenried auf den Weg brachten.

Urkunde über die Grundstücksüberlassung durch Heinrich den Löwen (Kopie). Foto: Der Löwe

Die Finanzierung des Vorhabens ist für die Bürgerschaft Riddagshausen mit Freundeskreis eine erhebliche Herausforderung. 175.000 Euro mussten für den ersten Abschnitt akquiriert werden. Fördermittel gibt es vom Land, von der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz, der Braunschweigischen Stiftung, der Richard Borek Stiftung, der Eckensberger Stiftung, der Bürgerstiftung und der Niedersächsischen Sparkassenstiftung. Dazu kommen 35.000 Euro Eigenmittel. „Es ist gut investiertes Geld“, versichert Henning Borek, der die treibende Kraft hinter der Modernisierung ist. Er verweist auf Besucher aus dem In- und Ausland sowie imagefördernde und identitätsstiftende Wirkung des Museums.

Das Museum existiert seit 1988 und ist im seinerzeit speziell dafür restaurierten Torgebäude aus dem 12. Jahrhundert sowie im unmittelbar angrenzenden Wirtschaftsgebäude aus dem 18. Jahrhundert, der ehemaligen Kleinen Meierei, untergebracht. Auf einer Ausstellungsfläche von 150 Quadratmetern werden Geschichte, Wirtschaft, Kultur und Kunst des Zisterzienserordens im Allgemeinen, aber natürlich insbesondere am Beispiel des Klosters Riddagshausen erklärt. Ein herausragendes Exponat ist die Urkunde, mit der Heinrich der Löwe den Zisterziensern „sechs Hufe“ (mittelalterliche Größeneinheit) Land überließ. Bei seiner Gründung stellte das Museum eine Novität in der deutschen Museumslandschaft dar.

Besonderer Bildungsauftrag

Das modernisierte Zisterziensermuseum wird ein klareres Profil erhalten und statt eines heimatkundlichen Museums zu einem touristischen Erlebniszentrum werden. Als Vorbild gilt auch das Naturerlebniszentrum „Haus Entenfang“, das informativ und unterhaltsam das Naturschutzgebiet Riddagshausen erklärt. Das Zisterziensermuseum wird, wie „Haus Entenfang“, einen besonderen Bildungsauftrag erhalten und erfüllen. Beispielsweise wird es eine Schreibwerkstatt geben, in der Schülerrinnen und Schüler wie einst die Mönche mit Feder und Tinte auf Pergament schreiben können. Ein erstes Indiz für den neuen Erlebnischarakter ist schon jetzt der „sprechende Mönch“ im Torhaus, der die Besucher begrüßt und informiert.

Screenshot aus dem Exposé.

Die Ausstellung soll sich mit einem Ensemble aus originalen Exponaten, Nachformungen nach mittelalterlichen Vorlagen, visuellen und akustischen Inszenierungen in digitale Medientechnik präsentieren. Als Leitfigur soll ein Zisterziensermönch an zum Teil medialen Personenstelen in den Mittelpunkt gerückt werden. Die Museumsbesucher werden auch mit zehn kurzen, aus dem Mittelalter stammende Zitate in grafisch präsenter und plakativer Form durch die Ausstellung geführt.

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