Neue Schatzkammer für Schloss Fürstenberg
Im gerade eröffneten Schaumagazin werden mehrere tausend bislang nicht für die Öffentlichkeit zugängliche Porzellan-Kostbarkeiten präsentiert.
Wer schon immer mal das Museum Schloss Fürstenberg nach der Renovierung sehen wollte, es aber bis jetzt noch nicht geschafft hat, hat jetzt noch einen weiteren, neuen Impuls bekommen, endlich den Ausflug ins Weserbergland zu starten. Denn mit der Eröffnung des Schaumagazins wurden Sanierung und Neuausrichtung der Dauerausstellung endgültig abgeschlossen. In einem Vitrinenkabinett sind jetzt mehrere Tausend bislang nicht öffentlich zugängliche Werke ausgestellt. Erstmals wird auch die berühmte Sammlung Reichmann, eine der bedeutendsten Kollektionen historischen Fürstenberg-Porzellans, vollständig gezeigt. Es ist also genau der richtige Zeitpunkt, das ehemalige Jagdschloss der Braunschweigischen Herzöge zu besuchen.
Für Christoph Schulz, dem Vorstandsvorsitzenden der Braunschweigischen Landessparkasse, ist Fürstenberg ein Aushängeschild Niedersachsens, das auf der ganzen Welt geschätzt werde. „In jeder Tasse, jeder Vase und jedem Teller aus Fürstenberg verbinden sich eine jahrhundertelange Tradition, höchste handwerkliche Qualität und zeitloses Design. Das neue Schaumagazin zeigt das auf sehr anschauliche Weise und wird noch mehr Menschen vom weißen Gold aus Niedersachsen überzeugen“, zeigt er sich begeistert von der neuen Einrichtung. Die NORD/LB zählt zu den Sponsoren des Schaumagazins.
Das unter Denkmalschutz stehende Schloss beherbergt seit 1957 das Museum der Porzellanmanufaktur. Die Braunschweigische Stiftung (ehemals STIFTUNG NORD/LB • ÖFFENTLICHE) hatte 2015 für die Sanierung und den Betrieb die gemeinnützige Kulturgut Fürstenberg gGmbH gegründet. Die Porzellantradition in Fürstenberg reicht bis ins Jahr 1747 zurück, als Karl I. von Braunschweig-Wolfenbüttel die Manufaktur gründete. Fürstenberg zählt zu den renommiertesten und traditionsreichsten Porzellanmanufakturen Europas.
In einem der ältesten Räume des Schlosses ist nun das neue Schaumagazin untergebracht. In einem zentralen Glaskubus werden kostbare Figuren aus dem 18. Jahrhundert, kuriose Gerätschaften des 19. Jahrhunderts oder seltene Design-Ikonen aus dem 20. Jahrhundert gezeigt. Daneben wird in einer raumhohen Wandvitrine mit der Sammlung Reichmann Porzellankunst aus der Frühzeit der Manufaktur präsentiert.
Maßgeblichen Anteil an der Realisierung des Projekts hatte der Freundeskreis Fürstenberger Porzellan. Einerseits war der Verein nie müde geworden, ein solches Schaumagazin zu fordern, andererseits trägt er mit Dauerleihgaben seiner Mitglieder zum Reichtum des Museumsbestands erheblich bei. „Es ist viel mehr geworden, als ein Magazin. Das Schloss hat eine Schatzkammer bekommen! ln dem von grob behauenem Sandstein eingefassten Verlies erstrahlt der Reichtum der Schaffenskraft der Manufaktur auf fast mystische Weise“, freut sich Thomas Engelke, Vorsitzender des Freundeskreises, über die ausgezeichnete Präsentation. Dem Verein war es vor allem darum gegangen, die viele Exponate, die in der Vergangenheit aus Platzgründen im Verborgenen bleiben mussten, endlich einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Zu den Förderern des Schaumagazins gehörte auch das Land Niedersachsen. Die Porzellanmanufaktur Fürstenberg sei im Bewusstsein der niedersächsischen Bevölkerung fester Bestandteil der braunschweigischen und damit auch der niedersächsischen Landesgeschichte, meint Björn Thümler, Niedersächsischer Minister für Wissenschaft und Kultur. Deshalb habe sich das Land Niedersachsen für den Erhalt und die Sanierung des Kulturguts Fürstenberg und die Neuaufstellung des Museums engagiert. „Ich freue mich sehr, dass das Museum mit dem Schaumagazin um eine zugkräftige Attraktion reicher ist, denn Fürstenberg ist eine kulturtouristische Adresse erster Güte in Niedersachsen“, ergänzt er.
Weitere Informationen: http://www.fuerstenberg-schloss.com
Kontakt: Museum Schloss Fürstenberg, Meinbrexener Straße 2, 37699 Fürstenberg. Telefon: 05271-401178, E-Mail: museum@fuerstenberg-schloss.com