Neue TU-Präsidentin will „ganzheitliche Exzellenz“
Angela Ittel wird in ihr Amt als Präsidentin der Universität eingeführt. Eine Aufgabe ist mehr Präsenz im Wintersemester.
Ein weiteres Semester im Zeichen der Corona-Pandemie, dazu ebenso hartnäckige Sorgen um eine Unterfinanzierung der niedersächsischen Hochschulen: In nicht ganz einfachen Zeiten lud die TU Braunschweig zur offiziellen Einführung der neuen TU-Präsidentin Angela Ittel.
Dieser Artikel ist zuerst erschienen am 02.09.2021 (Bezahl-Artikel)
Ausbremsen lassen will sich die TU von den Widrigkeiten allerdings nicht. In Anwesenheit von Wissenschaftsminister Björn Thümler (CDU) nannte Ittel „ganzheitliche Exzellenz“als Ziel für die TU.
Vorgängerin wechselte zum DLR
Vier Millionen Euro für Exzellenz
Der CDU-Politiker sagte Ittel und der TU bei der Amtseinführung seine volle Unterstützung zu. Das niedersächsische „Understatement“ müsse man abstellen. „Wir haben viel zu bieten“, saget der CDU-Politiker zu Forschung und Wissenschaft in Niedersachsen. Als ein zentraler Gradmesser gelten die bundesweiten Exzellenzwettbewerbe. Man habe der TU für den weiteren Exzellenzprozess vier Millionen Euro zugesagt, sagte Thümler. Die TU habe außerdem große Erfolge in der Lehre und in der Lehrerbildung. „Ich weiß, die Kürzungen sind falsch“, so Thümler zur anhaltenden Diskussion um die Hochschulfinanzierung des Landes. Von sogenannten Globalen Minderausgaben ist auch der Etat des Wissenschaftsministeriums – und damit der Hochschulbereich – betroffen. „Auch die TU muss bereits danach handeln“, sagte Ittel in ihrer Rede zu den Einschnitten. Sie lobte aber die Kooperationsbereitschaft und die Atmosphäre der Gespräche mit Thümler. „Das Ziel muss sein, dass wir die ganze Universität strahlen lassen wollen“, sagte Ittel. Forschung und Erkenntnisgewinn samt Anwendungstransfer definierte sie auch auch als eine Antwort auf Krisen und Krisenstimmung. Internationalität, Diversität und Gleichstellung sind für sie Voraussetzungen für eine erfolgreiche, weil offene und kooperative Hochschule.
Lob von Studierenden
Was die Finanzen der Hochschulen angeht, gibt es seit längerem eine intensive Diskussion. „Das Land muss eine ausreichende und stabile Grundfinanzierung bereitstellen“, heißt es in einem Gutachten der Kommission „Niedersachsen 2030“. Sie riet darin auch zu einem „ausbauen“ der Grundfinanzierung. Deutschlands Hochschulrektorenkonferenz hatte in einem Grundsatzpapier gefordert, Fördermittel für die Hochschulen in feste Grundmittel zu überführen. In einer zweiten Säule sollten zusätzliche Mittel etwa für Hochschulbau und -sanierung sowie Digitalisierung bereitgestellt werden. Die Länder tragen laut HRK den Großteil der öffentlichen Mittel für die Hochschulen, der Bund finanziert über Sonderprogramme und Forschungsprojekte. Niedersachsens Landeshochschulkonferenz hatte einen „pauschalen Inflationsausgleich“ in Höhe von drei Prozent des Sachmittelbudgets gefordert. Auch Ittel forderte in ihrer Rede, die Hochschulen zu stärken. Dies tun andere Bundesländer wie Hessen derzeit gezielt.
Dieser Artikel ist zuerst erschienen am 02.09.2021 und erreichbar unter: https://www.braunschweiger-zeitung.de/niedersachsen/article233215869/Neue-TU-Praesidentin-will-ganzheitliche-Exzellenz.html (Bezahl-Artikel)