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Neuerscheinung des Begleiters durch den Kaiserdom

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Alle Fotos des „aufgefrischten“ und 122 Seiten umfassenden und von der Stiftung Braunschweiger Kulturbesitz herausgegeben Buchs sind vom Bamberger Fotografen Peter Eberts neu aufgenommen.

Der Kaiserdom in Königslutter zählt zu den bedeutenden Bauwerken der Romanik in Deutschland. Das Bauwerk ist Teil der europäischen Kulturroute TRANSROMANICA, die das gemeinsame kulturelle Erbe der Romanik über neun Länder hinweg verbindet. Die Romanik ist die erste große Stilepoche des Mittelalters. Sie entwickelte sich um die erste Jahrtausendwende in ganz Europa und dauerte bis etwa 1250 an. Um Besuchern die herausragende Architektur und die besondere Geschichte der ehemaligen Abteikirche St. Peter und Paul anschaulich erklären zu können, ist der neue Begleiter durch den Kaiserdom Königslutter erschienen. Er ist für 10 Euro im Buchhandel erhältlich.

Titelseite des Bergleiters. Foto: Screenshot

Der Begriff „Kaiserdom” wurde erst im 19. Jahrhundert geprägt. Er bezog sich zunächst nur auf die großen rheinischen Dome in Speyer, Mainz und Worms. Später verstand man darunter alle monumentalen Kirchenbauten, die sich mit dem römisch-deutschen Kaisertum des Mittelalters in Verbindung bringen lassen, also auch die Dome in Aachen, Bamberg, Frankfurt am Main und eben Königslutter. Zu erweitern ist diese traditionelle Siebenergruppe noch um den Magdeburger und den Merseburger Dom.

Imposante Erscheinung

Kaiser Lothar III. von Süpplingenburg (1075–1137) und Ehefrau Richenza (ca. 1087–1141) stifteten den Kaiserdom in Königslutter und legten den Grundstein im Sommer 1135. Mitte des 12. Jahrhunderts war er mit 65 Metern Länge und 58 Metern Höhe eines der größten Bauwerke in Norddeutschland. Die imposante Erscheinung, die hervorragende Mauerwerksqualität insbesondere der östlichen Bauteile, die weit gespannten Gewölbe in Chor und Querhaus sowie die italienische Bauplastik belegen den hohen Anspruch von Kaiser Lothar III. und Richenza an ihre Kirche.

Alle Fotos des „aufgefrischten“ und 122 Seiten umfassenden Begleiters durch den Kaiserdom Königslutter, den die Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz als Eigentümerin des Kirchenbaus herausgegeben hat, sind neu. Fotograf Peter Eberts (Bamberg) hat Bauskulptur, Malereien und Ausstattung beeindruckend ins rechte Licht gesetzt. Bauhistoriker Norbert H. Funke, der bereits den Vorgänger betextet hatte, hat die Inhalte noch einmal von Grund auf überarbeitet und ergänzt. Geblieben sind die bewährte Grundkonzeption sowie die leichte Handhabung dank der Ringbindung und des praktischen Formats. Die Erläuterungen sind zum großen Teil mit Standpunkten versehen und dienen wie kleine Piktogramme der Orientierung.

Rundgang mit Erläuterungen

Alle Fotos wurden von Peter Eberts neu aufgenommen. Foto: Screenshot

Der Begleiter beschreibt in kurzen Beiträgen die Geschichte der dreischiffigen Basilika. Danach führt er die Besucher mittels eines übersichtlich mit Zahlen auf einem Dom-Plan markierten Rundgang auch zu jenen Orten, die man ansonsten leicht verpassen könnte. Im Textteil gibt es dir entsprechenden Erklärungen zu den jeweiligen Stationen – nicht nur innerhalb des Kirchenschiffs mit prächtig ausgestaltetem Chor sowie Apsis, sondern auch zum Kreuzgang oder der berühmten Kaiser-Lothar-Linde. Abschließend werden in einem Glossar die wichtigsten Fachbegriffe, die in den Texten farblich kenntlich gemacht sind, erklärt.

Das kleine Buch veranschaulich seht gut die Zugehörigkeit des Kaiserdoms zur Romanik. Dicke gemauerte Wände mit relativ kleinen Fensteröffnungen bestimmen den Charakter romanischer Architektur. Ein weiteres Erkennungsmerkmal ist der Rundbogen, der als Überdeckung von Öffnungen, als Verbindung von Säulen und Pfeilern oder als Zierelement vorkommt. Mit all dem ist der Kaiserdom üppig ausgestattet. Prägend für den Kaiserdom sind dabei das Marien- und Löwenportal sowie der Kreuzgang. Dazu sind jeweils eigenständige Kapiteln gestaltet.

Breiten Raum nimmt zudem die Rettung der historischen Wandmalerei ein. Lange war sie vernachlässigt und sogar übertüncht worden. Es reifte aber die Erkenntnis, dass die Raumfassung des Kaiserdoms einen großen Eigenwert besitzt und dass sie zusammen mit der gleichzeitig entstandenen Ausstattung ein herausragendes historisches Gesamtkunstwerk darstellt, das es zu bewahren gilt. 2001 begann im Auftrag der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz die umfassende Restaurierung, die 2010 abgeschlossen wurde. Der Kaiserdom ist ein kunsthistorisches Aushängeschild für das Braunschweigische.

Begleiter durch den Kaiserdom Königslutter
Norbert H. Funke
Fotografien von Peter Eberts
Hrsg. Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz
Verlag Schnell & Steiner
122 Seiten, zahlreiche Abbildungen
10 Euro

Kontakt:
Kaiserdom Königslutter
Vor dem Kaiserdom 5
38154 Königslutter am Elm

Telefon: 05353 912202
E-Mail: kaiserdom@koenigslutter.de
Internet: www.koenigslutter-kaiserdom.de

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