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„Oh, eine Dummel!“ in der Villa von Amsberg

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Karikaturen-Ausstellung ermöglicht  jugendgerechten Zugang zu den Themen Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit.

Die Annäherung an die in Zeiten der Flüchtlingskrise besonders aktuellen und akuten Themen wie Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus schafft die Ausstellung „Oh, eine Dummel!“ auf komisch-humoristische Art. Sie zeigt die im Alltag allzu oft zu registrierenden Ressentiments überzeichnet in Karikaturen und Satirebeiträgen. Ja, der Betrachter kann sich oft eines Schmunzelns nicht erwehren. Aber das ist überhaupt nicht schlimm, weil die inhaltliche Ausrichtung der Werke mehr als deutlich ist. In der thematischen Auseinandersetzung bleibt dann kein Platz mehr fürs Lachen. Das Nachdenken und Reflektieren kommt da wie von selbst.

Die Braunschweigische Stiftung, die Braunschweigische Sparkassenstiftung und die Braunschweigische Landessparkasse machen den ganz anderen Blick auf Rechtsextremismus in Braunschweig möglich. Sie haben die landesweite Wanderausstellung vom 10. bis 29. Januar in die Villa von Amsberg , Friedrich-Wilhelm-Platz 3, geholt.  Zielgruppe sind vor allem Schulklassen von der 9. Klasse und Jugendgruppen, aber nicht nur. Der Besuch lohnt sich für alle politisch Interessierten, egal welchen Alters.  Der Eintritt ist frei und lohnt sich. Lehrer erhalten auf Anfrage didaktisches Material zur Begleitung und Vorbereitung im Unterricht.

In einer Midisage wird die Ausstellung von Oberbürgermeister Ulrich Markurth in seiner Funktion als Kuratoriumsvorsitzender der Braunschweigischen Sparkassenstiftung sowie von Christoph Schulz, Vorstandsvorsitzender der Braunschweigischen Sparkasse, in seiner Funktion als stellvertretender  Vorstandsvorsitzender der Braunschweigischen Stiftung, am Freitag (13. Januar, 18 Uhr) eröffnet.

Der Karikaturist Ralph Ruthe gab mit seinem ,,Dummel“-Cartoon der Ausstellung seinen Titel. Er sieht in rechtsextremen Erscheinungen eine Gefahr, gegen die er sich als öffentliche Person positionieren müsse. „Hassen ist so einfach. Um zu hassen, muss man nichts können. Jede Dummel kann hassen. Hass auf Asylanten, Hass auf Homosexuelle, Hass auf die Ausländer. Ich verstehe, wenn manche Leute wütend sind. Das bin ich auch manchmal. Und Wut kann etwas Gutes sein, ein Antrieb für etwas Konstruktives, der Schubs, den man braucht, um Dinge zu verändern. Hass allerdings führt niemals zu etwas Gutem. Sei keine Dummel!“, wird er in der Pressemitteilung der Braunschweigischen Stiftung zur Ausstellung zitiert.

Die gezeigten rund 60 Karikaturen sind Veröffentlichungen aus Tages- und Wochenzeitungen, Zeitschriften und Satire-Magazinen. Neben Ralph Ruthe sind  unter anderem Klaus Stuttmann, Kostas Koufogioros, Tetsche, Til Mette, Thomas Metzner, Harm Bengen und Heiko Sakurai die Zeichner. Dazu gibt es kurze, satirische Videoclips aus TV-Produktionen wie zum Beispiel Extra 3 (NDR) oder die Die Anstalt (ZDF). Populäre Musiker wie die  Toten Hosen, Culcha Candela, Clueso oder Cro unterstützen dazu die Ausstellung und sind mit Zitaten in einem eigens für die Ausstellung produzierten Magazin mit Zitaten vertreten.

Kultusministerin Frauke Heiligenstadt ist die Schirmherrin. „Wer die Karikaturen und Satirebeitrage betrachtet, dem bleibt das Lachen förmlich im Hals stecken. Sie können aber gerade für junge Leute ein guter Anknüpfungspunkt sein, um über die Entstehung und aktuelle Formen von Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit nachzudenken. In Zeiten, in denen rassistische Hetze und menschenfeindliche Parolen spürbar zunehmen, wünsche ich mir, dass durch die Ausstellung zum Beispiel in Schulen Diskussionen entstehen, wie man dem etwas entgegensetzen kann“, erklärt sie in der Pressemitteilung.

„Oh, eine Dummel! Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit in Karikatur und Satire“ wurde von der CD-Kaserne gGmbH in Kooperation mit dem Fachdienst Jugendarbeit der Stadt Celle für das Land Niedersachsen und darüber hinaus konzipiert und realisiert. Die Projektgruppe besteht aus Kai Thomsen, Stefanie Fritzsche (beide CD-Kaserne) und Marcus Laube. Begleitet wird das Organisationsteam durch ein achtköpfiges Experten-Kuratorium und eine Wissenschaftliche Mitarbeiterin. Die Ausstellung wird finanziell gefördert durch das Niedersächsische Kultusministerium, die Klosterkammer Hannover, die Stiftung Niedersaehsen, die Nord/LB Kulturstiftung, den Lüneburgischen Landschaftsverband und das Bundesprogramm ,,Demokratie Leben!“.

Der Löwe zeigt in der Bildergalerie Karikaturen von Kostas Koufogiorgos und Christian Eckert. Kostas Koufogiorgos wurde 1972 im griechischen Arta geboren und zeichnet seit seinem 18. Lebensjahr hauptberuflich politische Karikaturen. Er veröffentlicht seine Arbeiten in diversen Tages-, Wochen- und Online-Zeitungen, z.B. im Hamburger Abendblatt, im Weser Kurier, der Fuldaer Zeitung und der Neuen Osnabrücker Zeitung. Christian Eckert, alias Ecki, wurde 1983 in Franken geboren. Seine Zeichnungen, die er mit verschiedenen Techniken wie Aquarell, Acryl, Buntstift, Marker oder Graphit anfertigt, waren erst nur ein Hobby, werden seit 2012 aber regelmäßig auf Facebook veröffentlicht.

Ausstellungszeitraum: 10. – 29.01.2017 in Braunschweig

Ort: Villa von Amsberg, Friedrich-Wilhelm-Platz 3

Öffnungszeiten:  Mo. bis Fr. vormittags für Schulklassen nach Absprache, nachmittags von 14 -18 Uhr und samstags von 10 – 15 Uhr für die Allgemeinheit. Sonderöffnung am  Sonntag, 29.01., von 13 -18 Uhr.

Eintrit: frei.

Anmeldungen für Schulklasse und Gruppen:

lnsa Heinemann, Die Braunschweigische Stiftung

Tel. 0531-27359-18

E-Mail: heinemann@die-braunschweigische.de

Mehr unter: www.dummel-ausstellung.de

Fotos

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