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Profil der Klosterkirche soll weiter geschärft werden

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Traditionell, kreativ und innovativ: Lichtinstallation in der Frauenkapelle, Veranstaltungen unter dem „Himmelszelt“, Riddagshäuser Orgelsommer.

In der Frauenkapelle Riddagshausen können Besucherinnen und Besucher seit kurzem mit Licht und Klang je nach ihrer persönlichen Stimmungslage die Atmosphäre in der Kirche gestalten.
Ein Touchscreen eröffnet vielfältige Möglichkeiten. Gewählt werden können vor allem die Farben der LED-Beleuchtung hinter dem kleinen Altar und die Musik, aber es gibt auch biblische Geschichten zu hören oder Informationen zur Geschichte der Klosterkirche. Klosterkirchenpfarrer Ulf Weber, der diese Idee aus einer vorherigen beruflichen Station mit nach Riddagshausen brachte, spricht von einem „modernen, medialen und mediativen Konzept“.

Mittels eines Touchscreens lassen sich unterschiedliche Module aufrufen. Foto: Der Löwe

Mit Ulf Weber, der auf so populäre Vorgänger wie Armin Kraft, Joachim Hempel oder Thomas Hofer folgte, will sich die Klosterkirche verstärkt als Profilkirche etablieren. „Traditionell, kreativ und innovativ“, beschreibt der Pfarrer den Anspruch. Die dezente Installation soll alle Generationen ansprechen, insbesondere aber das Interesse von Familien, Jugendlichen und Kindern an kirchlichen Themen wecken.

Begegnungen im Klostergarten

Dazu passt auch der geplante Riddagshäuser Kloster-Sommer mit seinem Motto „Begegnen“. Auftakt ist am 11. Juni um 18.30 Uhr im Klostergarten. Bis Ende August wird es jeweils samstags Veranstaltungen unter dem „Himmelszelt“ zu unterschiedlichen Themen geben, es werden Chöre und Bands auftreten. Klein, aber fein soll es werden. Die Begegnungen werden jeweils mit einer Wochenschlussandacht um 18 Uhr beendet.

Und natürlich werden dabei Führungen angeboten durch das 1145 gegründete Zisterzienserkloster. Nach einem Vorgängerbau wurde im Jahr 1216 der Grundstein für die heutige Klosterkirche gelegt, die am 15. Juni 1275 geweiht wurde. Die Klosterkirche gehört damit nach dem Magdeburger Dom zu den ältesten gotischen Bauwerken Deutschlands. Am 10. August 1568 wurde die Reformation im Kloster Riddagshausen eingeführt. Seither ist die Klosterkirche evangelisch-lutherische Gemeindekirche.

Besucherrinnen und Besucher können die Frauenkapelle in unterschiedliches Licht tauchen. Foto: Der Löwe

Herausragende Profilkirche

Zuletzt hatte die Klosterkirche trotz ihrer großen Beliebtheit und ihrer exponierten Lage in einem der bevorzugtesten Naherholungsgebiete im Braunschweigischen Land keinen leichten Stand im Kreis der sieben Profilkirchen der evangelisch-lutherischen Landeskirche Braunschweig. Dafür waren im Wesentlichen zwei Gründe verantwortlich: Zum einen gab es einen erheblichen Sanierungsstau, zum anderen sollte die Stelle des Pfarrers an der Klosterkirche nach dem Weggang von Pastor Bernhard Knoblauch wegen der Neuordnung der Verantwortungsbereiche der Kirchengemeinde Riddagshausen-Gliesmarode nicht neu besetzt werden.

Plakat an der Frauenkapelle weist auf die Besonderheit hin. Foto: Der Löwe

Auf Intervention auch der Richard Borek Stiftung hin ist seit dem 1. April 2021 mit Ulf Weber wieder ein Pfarrer für allgemeinkirchliche Aufgaben in der Klosterkirche zuständig. Seine dafür vorgesehene halbe Stelle finanzieren die Richard Borek Stiftung und die Evangelische Stiftung Neuerkerode. Die Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz unterstützt darüber hinaus kirchliche Projekte in der Klosterkirche. Mit der Besetzung der Stelle wird die Landeskirche der besonderen Rolle der Klosterkirche als herausragender Profilkirche gerecht und ermöglicht Kontinuität. Die gemeindliche Arbeit wird unverändert allein von Pfarrerin Sabine Wittekopf wahrgenommen.

Klosterkirchenpfarrer Ulf Weber. Foto: Gemeinde

Starker identitätsstiftender Ort

Zuvor hatte bereits ein Eigentümerwechsel von der Stadt Braunschweig zur Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz 2014 wichtige Wichen in eine gute Zukunft gestellt, so dass der Sanierungsstau aufgelöst werden konnte. Mit vereinten Kräften soll das historisch einmalige Ensemble mit seiner eindrucksvollen Klosterkirche im Zentrum als starker identitätsstiftender Ort für das Braunschweigische Land dauerhaft erhalten und ausgebaut werden.

Zu den Profilkirchen der evangelisch-lutherischen Landeskirche Braunschweig zählen weiterhin der Braunschweiger Dom, die Hauptkirche in Wolfenbüttel, der Kaiserdom in Königslutter, die Stiftskirche in Bad Gandersheim, die Marktkirche in Goslar und das Kloster Walkenried. Profilkirchen sind kulturhistorisch bedeutsame Kirchen, die von sich aus viele Menschen anziehen und ein erhebliches touristisches Potenzial besitzen. Voraussetzung dafür ist ein eigenständiges Konzept und Angebot für die Besucherinnen und Besucher. Initiativen wie die Installation in der Frauenkapelle und der Riddagshäuser Kloster-Sommer werden helfen, das Profil der Klosterkirche weiter zu schärfen.

Riddagshäuser Orgelsommer

Zum eigenständigen Programm der Klosterkirche gehört zudem der Internationale Riddagshäuser Orgelsommer. Er findet in diesem Jahr mit sechs Konzerten an den Sonntagen vom 17. Juli bis zum 21. August, jeweils um 17 Uhr, statt. Der Eintritt ist jeweils frei. Es spielen Maurice Clerc (Dijon Cathedral, Frankreich), Sara Musumeci (Catania, Sizilien), Jonathan Dimmock (San Francisco, USA), Initiator Hans-Dieter Karras (Klosterkirche Riddagshausen), Izumi Ikeda (Fukuoka, Japan) und Elizaveta Suslova (Kaliningrad/Königsberg, Brandenburg). In der Klosterkirche haben Orgel und Orgelmusik eine mehr als 400-jährige Geschichte. Die Konzerte beginnen um 17 Uhr.

Video: www.der-loewe.info/die-klosterkirche-und-ihre-geheimnisse

Die Profilkirchen der Evangelischen Landeskirche Braunschweig:

  • Braunschweiger Dom: Domplatz 1, 38100 Braunschweig, Pfarrerin Cornelia Götz, Tel: 0531/24 33 5-0, E-Mail: dom.bs.buero@lk-bs.de, Internet: www.braunschweigerdom.de
  • Marktkirche in Goslar, Marktkirchhof 1, 38640 Goslar, Propst Thomas Gunkel, Pfarrer Ralph Beims, Tel: 05321-22921, E-Mail: marktkirche@goslar.de, Internet: www.marktkirche-goslar.de
  • Klosterkirche Riddagshausen, Klostergang 65, 38104 Braunschweig, Pfarrer Ulf Weber, Tel: 0531-372900, E-Mail: klosterkirche-riddagshausen@lk-bs.de, Internet: www.klosterkirche-riddagshausen.de
  • Kaiserdom Königslutter, Vor dem Kaiserdom 5, 38154 Königslutter, Pfarrerin Ann-kathrin Rieken, Tel: 05353-2247, E-Mail: stiftskirche.koe.buero@lk-bs.de, Internet: www.skg.kaiserdom-koenigslutter.de
  • Hauptkirche Beatae Mariae Virginis, Reichsstraße, 38300 Wolfenbüttel, Propst Dieter Schultz-Seitz, Tel: 05331 972850, E-Mail: marien-trinitatis.wfbuero@lk-bs.de, Internet: www.marien-trinitatis-wf.de
  • Kloster Walkenried, Steinweg 4a, 37445 Walkenried, Pfarrer Heiner Reinhard, Tel: 05525-800, E-Mail: pfarrer@kirchengemeinde-walkenried.de, Internet: www.kloster-walkenried.de
  • Stiftskirche in Bad Gandersheim, Stiftsfreiheit 1, 37581 Bad Gandersheim, Pfarrer Thomas Ehgart, Tel: 05382-2714, E-Mail: gunda.bodenstein@lk.bs.de, Internet: www.stiftskirchengemeinde.de
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