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„Psychotische Träume“ aus dem eigenen Leben

Misza Prakash in seinem Stück. Foto: Stephan Chamier
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Premiere am 20. November: Misza Prakash hat wegen der Corona-bedingten Schließung des LOT-Theaters sein geplantes Bühnenstück in ein spannendes Online-Experiment umgearbeitet.

Aus der Not hat Misza Prakash (29) eine Tugend gemacht. Das ursprünglich als Bühnenprogramm geplante Zwei-Personen-Stück „Psychotische Träume“ hat der Studierende der Hochschule für Bildende Künste wegen der coronabedingten Schließung des LOT-Theaters kurzerhand in ein stark überarbeitetes Online-Format transformiert. Herausgekommen ist ein spannendes Video-Experiment, das am 20. November um 18.30 Uhr auf dem Youtube-Kanal des Lot-Theaters als Premiere gezeigt wird. Danach wird die Aufführung online dauerhaft abrufbar sein.

Erfahrungen aus dem eigenen Leben

Psychotische Träume. Foto: Misza Prakash

Psychotische Träume. Foto: Misza Prakash

„Psychotische Träume“ erzählt die Geschichte eines jungen Menschen. Es geht um die Liebe zum Leben, den nicht ganz normalen Wahnsinn und um die heilsame Kraft psychotischer Träume. Misza Prakash verarbeitet in dem Stück auch persönliche Erfahrungen und Erlebnisse. „Ich hatte bereits allen Lebewohl gesagt. Meinen Freundinnen und Freunden. Meinen Eltern. Vielleicht sogar mir selbst. Dabei wollte ich nicht sterben. Ich wollte leben. Mehr leben, als ich es je getan habe. Ich wollte, dass alles um mich herum zu glitzern und strahlen beginnt. So stellte ich mir mein neues Leben vor. Dauerhaft high. Aber ich saß auf einem Bett, das ich seit einer Woche fast nicht verlassen hatte, wurde intravenös aufgepäppelt und mein Urin war Kupferrot“, sagen Misza Prakash und der Protagonist, den er selbst spielt.

Das Stück wird im Rahmen der Veranstaltungsreihe frühSTÜCK produziert. In der Reihe wird jungen Künstlerinnen und Künstlern auf dem Weg zur Professionalisierung die Möglichkeit eröffnet, ihre Produktionen im LOT-Theater auszuprobieren und unter professionellen Rahmenbedingungen einem interessierten Publikum zu präsentieren. Das Projekt existiert seit nunmehr zehn Jahren und beinhaltet Beratung und Workshops sowie die Begleitung vom Konzept bis zur Aufführung. Die Reihe wird unter anderem unterstützt von der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz. Das Projekt „Psychotische Träume“ wird zusätzlich von der Richard Borek Stiftung gefördert.

Neues Online-Format

Nach der großen Enttäuschung durch die Nachricht von der Schließung des LOT-Theaters voraussichtlich bis zum 30. November, entschieden sich Misza Prakash und sein Team dafür, eine Online-Version der „Psychotischen Träume“ zu realisieren. Denn für die Aufführung als Bühnenstück wäre im LOT-Theater erst wieder ein Termin im Jahr 2022 möglich gewesen. Das war keine Option. Jetzt ist ein neues Online-Format entstanden, das weit mehr ist als eine abgefilmte Bühnen-Aufführung.

„Es ist ein Hybrid-Projekt entstanden, ein Video-Experiment mit einem Mix aus vorproduzierten filmischen Sequenzen und im Theater gespielten Szenen. Das Stück hat sich im Vergleich zur geplanten Bühnen-Version noch einmal stark verändert. Wir haben sehr viel umgestellt, haben Texte neue geschrieben“, berichtet Misza Prakash, der im Stück Danny Überschär als zweite Person an seiner Seite hat, von hektischen Wochen seit Bekanntgabe der Theater-Schließung. Stephan Chamier setzte das Projekt filmisch um. Sechs Monate hatte Misza Prakash am Bühnenstück gearbeitet. Jetzt musste alles ganz schnell gehen – online halt.

Das LOT-Theater hofft, im Dezember wieder öffnen zu können.

Mehr: https://www.lot-theater.de/

Kontakt:

LOT-Theater e.V.
Kaffeetwete 4a
38100 Braunschweig

Tel.: 0531 17303
E-Mail: lot@lot-theater.de

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