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Rückkehr nach St. Katharinen

Plakat zur Ausstellung.
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Ausstellung „Lippenstift und Talar“ erinnert an die Ordination der ersten Pfarrerinnen in der Braunschweigischen Landeskirche vor 50 Jahren.

Nach 50 Jahren kommt das Thema „nach Hause“. Am 4. April 1968 waren mit Gertrud Böttger-Bolte, Mechthild Brauer, Gudrun Hahn, Ingeborg-Charlotte Neubeck und den bereits verstorbenen Doris Gaßmann und Annemarie Marx die ersten sechs ausgebildeten Theologinnen vom damaligen Bischof Heinze in das Amt der Pfarrerin der Braunschweigischen Landeskirche ordiniert. Der Gottesdienst fand damals in St. Katharinen statt.

Eine Ausstellung des „Portals zur Geschichte – Sammlung Frauenstift Bad Gandersheim“, die anlässlich des Jubiläums konzipiert wurde, hat die bewegte Geschichte dieser Veränderung im kirchlichen Leben dokumentiert. Bis Mitte April ist die Ausstellung „Talar und Lippenstift“ nun in der Katharinenkirche zu sehen. Zuvor war sie in Bad Gandeersheim gezeigt worden.

Die Ausstellung entfaltet das Thema mit historischen Informationen und anhand zahlreicher individueller Beispiele. Sie beleichtet, welche theologischen und gesellschaftlichen Hintergründe die Selbstbestimmung der Frau innerhalb der nachreformatorischen Kirche verhindert oder begünstigt haben. Eine kultur- und kirchengeschichtliche Einordnung stellt in drei chronologisch aufeinanderfolgenden Themenbereichen den Wandel der Wahlmöglichkeiten und der Tätigkeitsbereiche von Frauen im Raum der  Braunschweigischen Landeskirche vom Mittelalter bis heute dar. Die Ausstellung wird von der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz und der Braunschweigischen Stiftung gefördert.

Zur Ausstellung gibt es ein umfangreiches Begleitprogramm. Die Veranstaltungen finden jeweils im großen Gemeindesaal des barrierefreien Gemeindehauses am Braunschweiger Hagenmarkt statt.

Begleitprogramm:

Der lange Weg der Gleichberechtigung. Eine zweiteilige Vortragsveranstaltung von Lena Kreie (Verein „Andere Geschichte“ in Braunschweig) im Rahmen von „Mittwochnachmittag an St. Katharinen“.
Mittwoch, 23. Januar um 15 Uhr, Teil 1: Frauen erobern sich das Recht auf Bildung und Beruf Es werden vorgestellt: Margarete Breymann, die erste Frauenärztin Braunschweigs, und Anna Klie, Lehrerin und Schriftstellerin Referentin: Lena Kreie (Arbeitskreis „Andere Geschichte“).
Mittwoch, 12. Februar um 15 Uhr, Teil 2: Frauen erobern sich die Kunst Es werden vorgestellt: die Pianistin und Klavierpädagogin Minette Rautmann-Wegmann, die Fotografin Käthe Buchler und die Malerin Margarethe Raabe Lena Kreie (Arbeitskreis „Andere Geschichte“).

Eine biblische Übung – Lesen, denken, miteinander reden. Nach evangelischem Verständnis ist die Bibel Quelle und Norm für das kirchliche Leben. Ein theologisch informierter und gründlicher Blick in ausgewählte Texte legt Einsichten frei.
Dienstag, 19. Februar um 20 Uhr: Von Gott berufen – Von Christus beauftragt. In dieser kleinen biblisch-theologischen Übung zu den biblischen Argumenten für Frauen in geistlichen Ämtern sind die Teilnehmer eingeladen zur kritischen Bibellektüre. Begleitet und kommentiert lesen wir gemeinsam theologisch und sozialgeschichtlich relevante Stellen aus Altem und Neuem Testament, die eine differenzierte Betrachtung der Frauenordination aus biblischer Sicht ermöglichen. Bitte bringen Sie gerne eine eigene Bibel mit. Pfarrerin Sabine Wittekopf, Bugenhagenkirche Gliesmarode.

Amt und Biographie. Für Frauen im Pfarramt gab es in den ersten Jahrzehnten keine Vorbilder. Welche Erfahrungen haben Sie dabei gemacht, gegen Skepsis und Widerstände das Pfarramt auch als Frauenberuf zu etablieren?
Dienstag, 12. März um 19.00 Uhr: Erinnerungen an die erste Stunde und Erfahrungen aus 50 Jahren. Pfarrerin i.R. Ingeborg-Charlotte Neubeck, geb. Dürre, gehörte zu den ersten ordinierten Frauen im Braunschweiger Land. In einem Gespräch erinnert Sie sich und erzählt von ihrem Weg als Pfarrerin in der Braunschweigischen und der Hannoverschen Landeskirche.

„Angekommen! – Der lange Weg der Frauen ins Pfarramt in der Hannoverschen Landeskirche“. Ein Blick über den Zaun in die Nachbarlandeskirche.

Montag, 8. April um 19.30 Uhr: Seit 1925 versuchten Synodalinnen in der hannoverschen Landeskirche den Weg für ein weibliches Pfarramt zu öffnen. Bis am 2. Mai 1964 die erste Ordination durch Landessuperintendent Gerhard Heintze in Hildesheim stattfand, war es ein steiniger Weg, der anhand ausgewählter Biographien nachgezeichnet wird. Angekommen im Pfarramt? – wie hat sich das Pastorinnenbild in den letzten 50 Jahren verändert, was sind die Herausforderungen heute? Pfarrerin Dr. Heike Köhler.

 

Kontakt:

Ev.-luth. Kirchengemeinde St. Katharinen
Ansprechpartner: Pfarrer Werner Busch
An der Katharinenkirche 4

Telefon: 0531 44 66 9
E-Mail: katharinen.bs.pfa@lk-bs.de
Homepage: www.katharinenbraunschweig.de

Mehr zum Thema im Löwen: www.der-loewe.info/mit-talar-und-lippenstift/

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