So könnte Braunschweigs erster Pocket Park aussehen
Das Projekt an der Kannengießerstraße neben der Brüdernkirche nimmt Gestalt an. Darüber hinaus soll noch mehr Grün in die Innenstadt.
Dass die Innenstadt grüner werden soll, ist nicht mehr umstritten. Schritt für Schritt gibt es nun konkretere Ideen. Einige davon präsentierte Umweltdezernent Holger Herlitschke kürzlich beim „Innenstadt-Dialog“, bei dem viele verschiedene Akteure unter Federführung der Stadtverwaltung beraten, wie die Innenstadt attraktiver werden und eine gute Zukunft haben kann.
Dieser Artikel ist zuerst erschienen am 22.06.2021 (Bezahl-Artikel)
Es gehe darum, die Aufenthaltsqualität zu verbessern und Ruhezonen zu erzeugen, so Herlitschke. Angesichts steigender Temperaturen im Zuge des Klimawandels seien mehr schattige Bereiche dringend nötig. „Wir wollen das Stadtbild abwechslungsreicher gestalten“, kündigte er an.
Pflanzbehälter mit kleinen Bäumen
Angedacht sind ihm zufolge unter anderem kleinere, temporäre Begrünungen, etwa im Rahmen von Ausstellungen oder Veranstaltungen. Das können etwa Pflanzbehälter mit kleinen Bäumen sein, jeweils umrahmt von einer Bank. Herlitschke kann sich so etwas zum Beispiel am Damm vorstellen oder auch an der Karstadt-Parkspindel. Was ihm dabei wichtig ist: Zum einen sei es wünschenswert, wenn sich Sponsoren fänden, sagte er. Zum anderen setzt er auf Patenschaften, so dass Braunschweiger auch ein aufmerksames Auge auf die Begrünungen haben. Was bereits kurzfristig ansteht, ist Herlitschke zufolge die Nachbegrünung rund ums Schloss. Elf neue Bäume sollen gepflanzt werden: auf dem Schlossplatz, dem Herzogin-Anna-Amalia-Platz, dem St.-Nikolai-Platz und am Ritterbrunnen.
Platanen auf der versiegelten Fläche sind teils stark geschädigt
Und der dritte wichtige Punkt: Pocketparks. Schon lange sind sie im Gespräch. Das erste Projekt nimmt nun konkretere Formen an. An der Kannengießerstraße soll solch ein Mini-Park entstehen, zwischen Bartholomäuskirche, Theologischem Zentrum und Brüdernkirche. „Wir sind am Beginn des Planungsprozesses“, sagte Herlitschke. „Ein Planungsbüro ist beauftragt, und ein erster Planungsentwurf liegt vor.“
Der Bereich war einst dicht bebaut, wird aber seit den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs als Parkplatz genutzt. Laut der Stadtverwaltung sind die neun Platanen auf der fast vollständig versiegelten Fläche teils stark geschädigt – fünf davon sind demnach mittelfristig nicht zu halten. Und die verbleibenden Bäume benötigten dringend bessere Standortbedingungen. Durch die Anlage eines Pocketparks entfallen einige dutzend öffentliche Parkplätze, die teilweise auch von Anwohnern genutzt werden.
Im Zentrum der Grünfläche ist ein Wasserspiel vorgesehen
Nach dem Entwurf des Landschaftsarchitekturbüros Levin Monsigny sollen Rasenflächen und artenreiche Pflanzflächen aus Bodendeckern und Stauden die Grünflächen des Pocketparks bilden. Außerdem sind Wege aus wassergebundener Decke angedacht. „Im Zentrum der Grünfläche wird ein Wasserspiel zum Anziehungspunkt für Jung und Alt“, heißt es weiter. „Nischen mit Sitzbänken und kleinen Spielangeboten bieten Platz zum Verweilen.“
Außerdem soll ein Gartenparterre das Entrée für das Theologische Zentrum bilden: „Hecken in unterschiedlicher Höhe begleiten die Grünverbindung in Nord-Süd-Richtung. Sie verdecken die straßenbegleitenden Stellplätze und bilden den Rahmen für wechselnde Rasen- und Staudenflächen. Einzelne Magnolien bilden reizvolle Akzente in den Jahreszeiten. Im Fluchtpunkt des mittigen Weges steht die Bronzeskulptur von Johannes Bugenhagen.“
Dieser Artikel ist zuerst erschienen am 22.06.2021 und erreichbar unter: https://www.braunschweiger-zeitung.de/braunschweig/article232606273/So-koennte-Braunschweigs-erster-Pocketpark-aussehen.html (Bezahl-Artikel)