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„Spotlight auf…“ im Schlossmuseum Braunschweig

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Das neue Ausstellungsformat startet mit der Marmorbüste des „Diamantenherzogs“ Karl II.

Die Stücke von Christian Eitner und Peter Schanz sind bestens unterhaltsam, vor allem dank des Lokalkolorits. Im aktuellen Musical „Der Diamantenherzog und das brennende Schloss“, das am 8. April im Großen Haus des Staatstheaters Premiere feiert, geht es um Karl II., den Sohn des legendären „Schwarzen Herzogs. Dargestellt wird er als Hip-Hop-Star, der nach seiner Vertreibung zurück nach Braunschweig kommt.

Auf dem Weg zum Thronsaal

Wer sich aber für die wahre Geschichte von Karl II. interessiert, ist gut aufgehoben im Schlossmuseum. Dort startet Museumsleiterin Helga Berendsen ihr neues Ausstellungsformat „Spotlight auf …“ mit der Marmorbüste des „Diamantenherzogs“ Karl II., die links vor dem Eingang zum Thronsaal steht. Obwohl Karl II. aus Braunschweig mit Schimpf und Schande vertrieben wurde, konnte er dank seines gut angelegten Vermögens in London, Paris und schließlich Genf weiter in Saus und Braus leben. 1860 soll er Diamanten im Wert von 15,5 Millionen Franken besessen haben. Mitleid ist also nicht angebracht.

Die Marmorbüste stellt Karl II. 20 Jahre nach seiner Flucht im Jahr 1850 dar. Foto: Schlossmuseum

In der neuen Reihe werden ausgewählte Objekte und Kunstwerke aus der Dauerausstellung in den Mittelpunkt gerückt. Dabei wird das Exponat mit Licht in Szene gesetzt. Biografien und Texte werden ergänzend zur Seite gestellt und laden zu einem intensiveren Blick ein. Darauf abgestimmte Programmpunkte geben die Gelegenheit, tiefer in die Geschichte des Objekts oder der historischen Person einzutauchen.

Freude von kurzer Dauer

Brand des Grauen Hofschlosses in Braunschweig am Abend des 7. Septembers 1830. Foto: Stadtarchiv Braunschweig

Über Karl II. gibt es natürlich eine Menge zu erzählen. Nach Ende der französischen Besatzung stellte der Wiener Kongress 1815 das Herzogtum Braunschweig in seinen ursprünglichen Grenzen wieder her. Karl II. (1804-1873) war als Erstgeborener der rechtmäßige Nachfolger seines im Juni 1815 in der Schlacht bei Quatre-Bras gefallenen Vaters Friedrich Wilhelm. Weil er aber noch nicht volljährig war, übernahm sein Vormund, König Georg IV. von England und Hannover als Oberhaupt des Welfenhauses, zunächst die Regentschaft, bis Karl II. 1826 im sogenannten „Grauen Hof“ auf den Thron kam. Doch die Freude darüber war im Braunschweigischen schnell dahin.

Karl II. sperrte sich gegen notwendige Reformen und geriet durch seinen autokratischen und verschwenderischen Regierungsstil vor allem mit der Bevölkerung in Konflikt. Am 7. September 1930 schließlich steckte eine wütende Volksmenge den „Grauen Hof“ in Brand. Herzog Karl II. floh für immer aus der Stadt. Der „Graue Hof“ war nicht wieder aufzubauen. Herzog Wilhelm, der jüngere Bruder Karls II., ließ von Carl Theodor Ottmer das neue Residenzschloss errichten. Er regierte hoch geachtet bis zu seinem Tod am 18. Oktober 1884.

Die Programmpunkte bei „Spotlight auf die Marmorbüste des ‚Diamantenherzogs‘ Karl II.“:

  • 6. April, 18 Uhr: Vortrag/Führung „Karl II. und Wilhelm – ein zerstrittenes Brüderpaar“ mit dem Historiker Bernd Wedemeyer. Kosten: 6 Euro zzgl. Eintritt.
  • 13. April, 18 Uhr: Kostümführung „Helene Hollandt, das brennende Schloss und die Revolution von 1848“ mit Gästeführerin Elke Frobese. Kosten: 6 Euro zzgl. Eintritt.

Es sind die aktuell geltenden Corona-Regeln zu beachten. Anmeldung und Karten an der Museumskasse

Schlossmuseum Braunschweig

Öffnungszeiten: Dienstag, Donnerstag bis Sonntag 10 – 17 Uhr, Mittwoch 13 – 20 Uhr.
Eintritt: 4 Euro, Kinder und Jugendliche bis 15 Jahre frei.

Telefon: 0531/470 4876
E-Mail: schlossmuseum@residenzschloss-braunschweig.de
Homepage: www.schlossmuseum-braunschweig

Mehr zu Karl II.: www.der-loewe.info/grosse-hoffnung-noch-groessere-enttaeuschung

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